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Pressemeldung

Nr. 266 / 2012

30. Oktober 2012 : Forschen und Erinnern - Tagung an der Universität Osnabrück beleuchtet die Geschichte jugoslawischer Kriegsgefangener

Immer wieder fordern neue Erkenntnisse und ihre Übersetzung in konkretes Handeln das Bild des »Dritten Reiches« im kollektiven Gedächtnis unserer Gesellschaft heraus und verändern ihre Erinnerungslandschaft. Ein solcher Prozess ist in Osnabrück um ein Kriegsgefangenenlager aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges, das ehemalige Stalag VI-c, in Gang gekommen. Nun soll er am Freitag, 2. November, durch eine gemeinsame Tagung von bürgerschaftlichen Initiativen und Fachwissenschaft weiter voran getrieben werden. Die Tagung findet statt um 9.30 Uhr im Zimeliensaal der Universitätsbibliothek Osnabrück, Alte Münze 16.

Immer wieder fordern neue Erkenntnisse und ihre Übersetzung in konkretes Handeln das Bild des »Dritten Reiches« im kollektiven Gedächtnis unserer Gesellschaft heraus und verändern ihre Erinnerungslandschaft. Ein solcher Prozess ist in Osnabrück um ein Kriegsgefangenenlager aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges, das ehemalige Stalag VI-c, in Gang gekommen. Nun soll er am Freitag, 2. November, durch eine gemeinsame Tagung von bürgerschaftlichen Initiativen und Fachwissenschaft weiter voran getrieben werden. Die Tagung findet statt um 9.30 Uhr im Zimeliensaal der Universitätsbibliothek Osnabrück, Alte Münze 16.

Ab 1940 wurde auf dem Gelände der Wehrmachtskaserne Osnabrück-Eversheide das Offiziersgefangenenlager Oflag VI-c eingerichtet. Nachdem es zunächst der Internierung französischer Offiziere gedient hatte, entwickelte es sich nach dem deutschen Angriff auf Jugoslawien zum zentralen Kriegsgefangenenlager für Offiziere der jugoslawischen Armee. Bis 1943 stieg die Zahl der Gefangenen auf nahezu 5.000, darunter bis zu 400 Offiziere jüdischen Glaubens. Es entstand eine im deutschen Kriegsgefangenenwesen wahrscheinlich einzigartige Lagergesellschaft. Als Facette des Schicksals von Juden im »Dritten Reich« ist sie ebenso aufschlussreich, wie als Spiegel der politischen und ethnischen Verhältnisse im Jugoslawien der Zwischenkriegszeit.

Forschungsstand und Perspektiven weiterer Arbeit sind Gegenstand der Beiträge serbischer, israelischer und deutscher Historikerinnen und Historiker im ersten Teil dieser internationalen Expertentagung. Der zweite Teil verortet das Lager unter den Osnabrücker Erinnerungsorten und bietet Gelegenheit zur Diskussion seines Entwicklungspotentials mit Expertinnen und Experten aus Denkmalpflege und Gedenkstättenarbeit sowie Vertreterinnen und Vertretern bürgerschaftlicher Initiativen. Die Tagung wird veranstaltet vom Verein Antikriegsbaracke Osnabrück e. V.

Weitere Informationen

PD Dr. Christoph Rass, Universität Osnabrück
Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS)
Neuer Graben 19/12, 49069 Osnabrück
chrass@uni-osnabrueck.de
www.imis.uni-osnabrueck.de/pdffiles/Oflag_Tagung_Flyer.pdf