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Pressemeldung

Nr. 172 / 2012

27. Juni 2012 : Fünf Tage Brüssel – Viele Meter, viele Eindrücke - Uni Osnabrück: BA-Studierende der Europäischen Studien in Brüssel

Bei einer einwöchigen Exkursion nach Brüssel konnten Bachelorstudierende der »Europäische Studien« den politischen Alltag in der Europahauptstadt hautnah miterleben. Die Exkursion fand statt unter Leitung von Prof. Dr. Andrea Lenschow, Direktorin des Jean Monnet Centres of Excellence in European Studies und Inhaberin eines Jean Monnet Chairs in European Governance, und ihrer Mitarbeiterin Dr. Sandra Eckert.

Bei einer einwöchigen Exkursion nach Brüssel konnten Bachelorstudierende der »Europäische Studien« den politischen Alltag in der Europahauptstadt hautnah miterleben. Die Exkursion fand statt unter Leitung von Prof. Dr. Andrea Lenschow, Direktorin des Jean Monnet Centres of Excellence in European Studies und Inhaberin eines Jean Monnet Chairs in European Governance, und ihrer Mitarbeiterin Dr. Sandra Eckert.

25 Bachelorstudierende der »Europäischen Studien« am Fachbereich Sozialwissenschaften haben vom 18. bis 22. Juni an einer Studienreise nach Brüssel teilgenommen. Die einwöchige Exkursion wurde wie auch in den Vorjahren im Rahmen einer zweisemestrigen Veranstaltung zum »Policy Making« in der EU organisiert. Bei zahlreichen Ortsterminen mit Vertretern aus den EU-Institutionen, Industrieverbänden und Nicht-Regierungs-Organisationen konnten die Teilnehmenden vielfältige Eindrücke sammeln, wobei der inhaltliche Schwerpunkt auf Fragen des umwelt-, sozial- und wirtschaftspolitischen Regierens in Europa lag.

Fragen des nachhaltigen Wirtschaftens stellen sich die sich im Zusammenhang der aktuellen Krise besonders dringlich. Welche Rolle spielt europäische und internationale Umweltpolitik in Zeiten knapper Kassen? Wie sollten immer knapper werdende Ressourcen effizient genutzt werden? Was hat es mit der sogenannten »Niedrig-Kohle-Wirtschaft« auf sich? Bei insgesamt 14 Ortsterminen in Brüssel mit den Experten aus Politik, Verwaltung, Industrie und Zivilgesellschaft eröffneten sich den ES-Studierenden neue Perspektiven und Kontroversen. Im Europäischen Parlament standen Termine mit den Abgeordneten Dr. Hans-Gert Pöttering (CDU), Matthias Grote (SPD) und Rebecca Harms (Grüne) auf dem Programm. Mit Dr. Pöttering, seit der ersten Direktwahl 1979 Mitglied des Europäischen Parlaments, trafen die Studierenden auf einen Europäer der ersten Stunde. Dr. Pöttering war von 2007 bis 2009 Parlamentspräsident und ist Honorarprofessor am Fachbereich Sozialwissenschaften der Universität Osnabrück. MdEP Jürgen Grote erwies sich in seiner Funktion als Vorsitzender des Umweltausschusses als versierter Gesprächspartner, ebenso MdEP Rebecca Harms, ihrerseits Expertin in energiepolitischen Fragen.

Eine nachhaltige Energiepolitik auf europäischer Ebene stand auch im Mittelpunkt der Treffen beim Rat und der Kommission. Im Rat traf die Gruppe auf einen Mitarbeiter aus der Abteilung Energie im Generalsekretariat, der Einblicke in die Verhandlungspraxis zwischen den Regierungen gewährte. Beim Ortstermin in der Generaldirektion Energie bei der Europäischen Kommission standen Perspektiven für Erneuerbare Energien sowie die Abscheidung und Speicherung von Kohlenstoffdioxid zur Debatte. Abgerundet wurden diese offiziellen Positionen durch Einblicke in die Lobbyaktivitäten der Automobil-, Chemie-, Eisenbahn- und Papierindustrie, die Arbeit der Nichtregierungsorganisationen WWF und »Transport & Environment« sowie einen Besuch beim »Center for European Policy Studies«.

Bei einer lobbykritischen Stadtführung wurden den Studierenden interessenpolitische Zusammenhänge vor Augen geführt. Entgegen dem Image intransparenter Politik in Brüssel profitierte die Studierendengruppe von der durchwegs auskunftsfreudigen und diskussionsbereiten Referierenden – eine Gelegenheit, die sich die Exkursionsteilnehmerinnen und- teilnehmer nicht nehmen ließen. Ein unerwartetes Zusammentreffen mit dem ehemaligen stv. Regierungsprecher und aktuellem Cheflobbyisten für VW Thomas Steg sowie verschiedenen »Celebrities« aus Politik und Wirtschaft am Rande der gleichzeitig stattfindenden »Sustainable Energy Week« waren I-Tüpfelchen in einem vielfältigen – und das Schuhwerk strapazierenden – Programm.

Als Schauplatz europapolitischer Karrieren bot der Besuch in Brüssel darüber hinaus die Gelegenheit, sich über Berufsperspektiven zu informieren. Fragen zu Praktikums- und Berufseinstiegsmöglichkeiten wurden von den Referierenden bereitwillig beantwortet, und bei einigen Ortsterminen wie auch beim bereits zur Tradition gewordenen Alumnitreffen standen ehemalige Studierende des Studiengangs »Europäische Studien« selbst Rede und Antwort.

Für die Bachelorstudierenden der »Europäischen Studien« war die Exkursion wie auch in den Jahren davor sowohl inhaltlich als auch karrieretechnisch ein Höhepunkt ihres Curriculums. MdEP Dr. Hans-Gert Pöttering, der Fachbereich Sozialwissenschaften, das Akademische Auslandsamt und die Universitätsgesellschaft haben mit ihrer großzügigen finanziellen Unterstützung einen entscheidenden Beitrag zur Realisierung dieser Studienreise geleistet. »Unseren Sponsoren ebenso sind wir allen Gesprächsteilnehmern, die sich für unsere Gruppe trotz vielfältiger Verpflichtungen Zeit genommen haben, danken wir herzlich«, erklärt Prof. Dr. Andrea Lenschow im Namen aller Exkursionsteilnehmerinnen und -teilnehmer; der Tenor der Studierenden lautet: »Hoffentlich auf bald. In Brüssel«.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Andrea Lenschow, Universität Osnabrück
Fachbereich Sozialwissenschaften
Seminarstraße 20, 49069 Osnabrück
Tel. +49 541 969 4632
andrea.lenschow@uni-osnabrueck.de