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Pressemeldung

Nr. 112 / 2011

28. März 2011 : »Gemeinsam die Funktionsfähigkeit des deutschen Berufsbildungssystems verbessern« - Die 16. Hochschultage Berufliche Bildung an der Uni Osnabrück waren ein voller Erfolg

»Übergänge in der Berufsbildung nachhaltig gestalten: Potentiale erkennen – Chancen nutzen« war das Motto der 16. Hochschultage Berufliche Bildung, die in diesem Jahr zwischen dem 23. und 25. März von der Universität Osnabrück ausgerichtet wurden. Fast 1.700 Berufsbildungsexpertinnen und –experten kamen bei der Tagung zusammen, um sich im Rahmen des vielfältigen Programms auszutauschen und gemeinsam Ideen für eine bessere Gestaltung der Übergänge im Berufsbildungssystem zu erarbeiten. Die große gesamtgesellschaftliche Bedeutung der Thematik unterstrich auch der niedersächsische Kultusminister und derzeitige Präsident der Kultusminsterkonferenz, Dr. Bernd Althusmann.

»Übergänge in der Berufsbildung nachhaltig gestalten: Potentiale erkennen – Chancen nutzen« war das Motto der 16. Hochschultage Berufliche Bildung, die in diesem Jahr zwischen dem 23. und 25. März von der Universität Osnabrück ausgerichtet wurden. Fast 1.700 Berufsbildungsexpertinnen und –experten kamen bei der Tagung zusammen, um sich im Rahmen des vielfältigen Programms auszutauschen und gemeinsam Ideen für eine bessere Gestaltung der Übergänge im Berufsbildungssystem zu erarbeiten. Die große gesamtgesellschaftliche Bedeutung der Thematik unterstrich auch der niedersächsische Kultusminister und derzeitige Präsident der Kultusminsterkonferenz, Dr. Bernd Althusmann, in seiner Rede zur Eröffnung der Tagung: die Übergangsproblematik im Bildungswesen sei das Kernthema seiner Amtszeit als KMK-Vorsitzender.

Prof. Dr. Thomas Bals vom Fachgebiet Berufspädagogik der Universität Osnabrück, der für die Ausrichtung der Hochschultage zuständig war, zieht eine positive Bilanz: »Während der drei Tage konnten das Expertenwissen aus den Hochschulen und die Erfahrungen von Fachleuten aus unterschiedlichsten Handlungs- und Praxisfeldern der beruflichen Bildung erfolgreich zur Entwicklung neuer Ideen und Lösungsansätze zum Übergangsmangement zusammengetragen und diskutiert werden. Dies ist zum einen eine Voraussetzung für die Qualitätssicherung der verschiedenen Initiativen und dient zum anderen ihrer nachhaltigen Vernetzung«, resümiert der Wissenschaftler. Unterstützt wurde die Tagung vor allem durch die Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung, die sich mit 100.000 Euro an der Finanzierung beteiligte. Die Schirmherrschaft hatte der niedersächsische Ministerpräsident David McAllister übernommen.

Das Rahmenthema der besonders bedeutsamen Übergänge in der Berufsbildung wurde in 19 Fachtagungen, 29 Workshops, vier Vortragsreihen, Posterpräsentationen sowie Kurzexkursionen in Betriebe und Bildungseinrichtungen aufgegriffen und bearbeitet. Ein besonderes Highlight der diesjährigen Tagung war die sogenannte Open-Space-Veranstaltung am Donnerstag im Osnabrücker Schloss: Die Experten tauschten sich in Gruppen in zwangloser Atmosphäre über Themen aus, die zuvor in einem Plenum zur Vertiefung vorgeschlagen wurden. »Es war wirklich erfreulich zu erleben, wie die Teilnehmer in dynamischen Gesprächsrunden diskutiert haben und dabei zu interessanten und kreativen Ergebnissen gekommen sind«, so Bals. Das Konzept der Open-Space-Veranstaltung habe sich insgesamt als sehr wirksam erwiesen und sei auch von den Teilnehmern selbst positiv beurteilt worden.

Auch in den Workshops am Donnerstag und Freitag wurden relevante Fragen rund um die Übergänge in der Berufsbildung aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet und diskutiert. »Hier traten Praktiker und Wissenschaftler im Bereich der Berufsbildung miteinander in Dialog und erarbeiteten auf der Basis konkreter Initiativen und Untersuchungen gemeinsam Konzepte für spezifische Fragestellungen des Übergangsmangements, zum Beispiel Ziel- und Risikogruppen, Qualifizierung des Bildungspersonals«, erklärte Bals. Um die Situation und Gestaltung beruflicher Übergangssysteme in bestimmten beruflichen Fachrichtungen ging es in den Vorträgen, Referaten und Diskussionen der einzelnen Fachtagungen. Ein besonderer Erfolg war zum Beispiel die Fachtagung »Elektrotechnik-Informatik & Metalltechnik«, in der die Anforderungen an alle »Schwellen« in diesem Berufsbereich zwischen, aber auch innerhalb der Bildungsphasen herausgearbeitet und innovative didaktische Konzepte aufgezeigt wurden. Die Kurzvorträge dienten als Ergänzung zu den Workshops und Fachtagungen, und wurden im Rahmen von vier Vortragsreihen abgehalten.

Ebenfalls beteiligt am Programm waren Schülerinnen und Schüler der berufsbildenden Schulen aus der Region, indem sie vor allem bei der Organisation Unterstützung leisten. So verschönerte zum Beispiel Blumenschmuck der Schülerinnen der BBS Haste die Veranstaltungsräume und die Tageszeitung der Schülerinnen und Schüler des Wirtschaftsgymnasiums an der BBS Schölerberg berichtete über die neuesten Ergebnisse und Highlights der Tagung. Zwei Berufsfachschulklassen von der BBS Brinkstraße in Osnabrück betreuten außerdem die Hardware und leisteten technische Unterstützung in den Veranstaltungsräumen und die »Pic Pen AG« der BBS Melle kümmerte sich um die Bilddokumentation der Hochschultage.

»Wir sind allen Helferinnen und Helfern sehr dankbar für ihr fantastisches Engagement«, betont Bals. »Die Tagung konnte nur durch ihre Unterstützung ein so großer Erfolg werden. Insgesamt sind wir außerordentlich zufrieden«, so Prof. Bals. Die Tagung sei sowohl für die Berufsbildung im deutschsprachigen Raum als auch für die Region ein wichtiger Schritt gewesen. So habe sich herauskristallisiert, mit welchen privatwirtschaftlichen und öffentlichen Strategien sich Bildungspotentiale in der Berufsbildung ausschöpfen und insbesondere Begabungsreserven von »Risikogruppen« mobilisieren lassen. Zum einen müsse es um die Aktivierung von betrieblichen Ausbildungsstellen und dabei insbesondere die Berücksichtigung nicht bzw. nur begrenzt »ausbildungsreifer« Jugendlicher statt anderweitiger Fachkräfterekrutierung gehen. Zum anderen sei eine strukturelle Neuausrichtung der Maßnahmen des Übergangssystems mit dem Ziel eines schnelleren Abschlusses in einem anerkannten Ausbildungsberuf nötig.

Bildergalerie zu den Hochschultagen unter: http://www.uni-osnabrueck.de/17599.htm

Weitere Informationen

Prof. Dr. Thomas Bals, Universität Osnabrück
Katharinenstraße 24, 49078 Osnabrück
Berufs- und Wirtschaftspädagogik
Tel.: +49 541 969 6303
tbals@uni-osnabrueck.de
www.hochschultage-2011.de