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Pressemeldung

Nr. 220 / 2015

21. September 2015 : Humboldt-Stiftung verleiht Anneliese Maier-Forschungspreis an den Kognitionswissenschaftler Prof. Dr. Mark Turner

Er gilt als einer der bekanntesten und renommiertesten Wissenschaftler auf seinem Gebiet: Prof. Dr. Mark Turner wurde am 15. September mit dem Anneliese Maier-Forschungspreis der Alexander von Humboldt-Stiftung ausgezeichnet. Der US- amerikanische Kognitionswissenschaftler arbeitet seit einigen Jahren eng mit Forschern der Universität Osnabrück zusammen, um die Zusammenhänge von Poetik und Kognition zu untersuchen.

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© Humboldt-Stiftung / Christian Schneider-Bröcker

Freuen sich über die Auszeichnung: Prof. Dr. Alexander Bergs (Universität Osnabrück), Cornelia Quennet-Thielen (Staatssekretärin des Bundesforschungsministeriums), Preisträger Prof. Dr. Mark Turner, Prof. Dr. Helmut Schwarz (Präsident der Humboldt-Stiftung) (v.l.).

Prof. Dr. Alexander Bergs vom Institut für Anglistik und Amerikanistik der Universität Osnabrück war es, der seinen Kollegen Prof. Turner für den Forschungspreis nominierte. Zusammen mit zwei Preisträgerinnen und acht weiteren Preisträgern wurde Turner im Januar unter 72 Nominierten aus 22 Ländern ausgewählt. »Die Vernetzung der Kognitionswissenschaft mit den Geisteswissenschaften ist an der Universität Osnabrück besonders intensiv. Wir profitieren sehr von Mark Turners Expertise und die Zusammenarbeit mit ihm schafft neue Möglichkeiten zur Erarbeitung und Umsetzung neuer Ansätze«, so Alexander Bergs. Der Anneliese Maier-Forschungspreis stärkt die interdisziplinäre und internationale Kooperation mit Prof. Dr. Turner sowie weiteren Netzwerkpartnern in den USA, Kanada, den Niederlanden, Dänemark, Spanien und Italien. Dabei ist das zentrale gemeinsame Anliegen, der kognitiven Basis von Sprache und Poetik nachzugehen.      

»Durch die Zusammenarbeit mit Prof. Turner kann unsere Forschungsstelle Kognition und Poetik weiter ausgebaut werden. Gemeinsam können dort Kognitionswissenschaftler unter anderem mit Literatur- und Sprachwissenschaftlern, Musikwissenschaftlern und Kunsthistorikern an neuen Forschungsprojekten zur kognitiven Poetik und Konstruktionsgrammatik arbeiten«, erklärt Prof. Dr. Bergs.  

Neben der Einwerbung eines drittmittelgeförderten Promotionsprogramms, ist auch die Einrichtung eines „Red Hen Labs“ Ziel der Forschungsstelle. Damit ist es erstmalig möglich, auf der Grundlage von mehreren Millionen Stunden aufgezeichneter und digital aufbereiteter Fernsehsendungen Sprache „wie sie wirklich ist“, also gemeinsam mit Gestik, Mimik, Intonation, zu erfassen, zu beschreiben und zu analysieren. Dabei soll vor allem die Entwicklung einer Multimodalen Konstruktionsgrammatik als mögliches Sprachmodell vorangetrieben werden.  

Im Rahmen eines viertägigen Symposiums fand zum dritten Mal die Verleihung des Forschungspreises statt. Im Mendelsohn-Saal des Gewandhauses zu Leipzig versammelten sich zahlreiche internationale Forscher der Geistes- und Sozialwissenschaften, um der Verleihung durch die Staatssekretärin des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, Cornelia Quennet-Thielen, und dem Präsidenten der Humboldt-Stiftung, Prof. Dr. Helmut Schwarz, beizuwohnen. Beide betonten in ihren Festreden nicht nur die große Bedeutung und internationale Strahlkraft dieser seltenen Auszeichnung, sie unterstrichen auch die Notwendigkeit und besonderen Chancen der Internationalisierung für deutsche Universitäten.  

Prof. Dr. Mark Turner ist seit 2004 Professor für Kognitionswissenschaft an der Case Western Reserve University in Cleveland, USA. Er studierte an der University of California, Berkeley, Mathematik und Anglistik. Turner promovierte schließlich im Fach Anglistik. Der Ko-Direktor des Forschernetzwerks „Little Red Hen Lab“ wurde für seine Arbeit und Forschung bereits mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Prix du Rayonnement de la langue et de la littérature françaises der Académie française.  

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Alexander Bergs, M.A., Universität Osnabrück
Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaft
Neuer Graben 40, 49074 Osnabrück
Tel. +49 541 969 4255
abergs@uni-osnabrueck.de