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Pressemeldung

Nr. 299 / 2012

06. Dezember 2012 : Jean Bollack - Universität Osnabrück trauert um den französischen Philologen

Jean Bollack, der bedeutende Gräzist, Philosoph und Übersetzer, ist am Dienstag, 4. Dezember, in Paris gestorben. Die Universität Osnabrück drückt ihre Trauer über den Tod von Jean Bollack aus, der seit 2007 Ehrendoktor der Universität war. Er ist Lehrenden wie Studierenden als Dozent des Osnabrücker »Peter-Szondi-Kollegs in guter Erinnerung. Der Germanist Prof. Christoph König vom Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaft bereitet eine Ausgabe der Werke des französischen Philologen vor.

Jean Bollack, der bedeutende Gräzist, Philosoph und Übersetzer, ist am Dienstag, 4. Dezember, in Paris gestorben. Die Universität Osnabrück drückt ihre Trauer über den Tod von Jean Bollack aus, der seit 2007 Ehrendoktor der Universität war. Er ist Lehrenden wie Studierenden als Dozent des Osnabrücker »Peter-Szondi-Kollegs in guter Erinnerung. Der Germanist Prof. Christoph König vom Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaft bereitet eine Ausgabe der Werke des französischen Philologen vor.

Jean Bollack wurde 1923 in einer jüdischen Familie im Elsaß geboren. Er lernte während des Kriegs in Basel bei Peter Von der Mühll die große Tradition der deutschen Klassischen Philologie kennen. 1945 entschied sich Bollack für Paris als Lebensmittelpunkt; 1955 bis 1958 zog er mit seiner Frau, der Latinistin Mayotte Bollack, nach Berlin und lehrte als Gastdozent an der Freien Universität.

In Lille gründete er das »Centre de Recherche Philologique«, das seither in einem triangulären Verhältnis mit den korrespondierenden Departments der Universitäten Harvard und Cornell stand. In den 1960er Jahren leitet er als Berater im S. Fischer Verlag die Reihe »Fischer Weltgeschichte« und wurde 1970 an das Institute for Advanced Study in Princeton, 1982 an das Wissenschaftskolleg zu Berlin berufen.

Die großen Werke über Empedokles (4 Bände, 1965/69), über den »König Ödipus« des Sophokles (1990), über Paul Celan (2000 und 2006) und über Parmenides (2006) bilden den Kern seines Œuvres. Bollacks letztes Manuskript liegt derzeit beim Verlag. Es handelt sich um seine »Pensées«, die über den Ursprung seiner beeindruckenden Entzifferungs- und Lesefähigkeit belehren, Bollacks stete Reflexion auf seine Lektüren und auf die Lektüren anderer.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Christoph König, Universität Osnabrück,
Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaft,
Neuer Graben 40, 49074 Osnabrück,
Telefon: +49 541 969 4030
christoph.koenig@uni-osnabrueck.de