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Pressemeldung

Nr. 23 / 2015

27. Januar 2015 : Lernwerkstätten und ihr Nutzen im Lehramtsstudium: Internationale Fachtagung

Welche Möglichkeiten und Chancen verbergen sich hinter dem Konzept von Hochschulwerkstätten für Studierende? Welche Bedeutung hat Lernwerkstattarbeit gegenwärtig in der universitären Lehre? Und wie kann die Arbeit an Lern- und Forschungswerkstätten im Wissenschaftskontext für Forschung und Lehre nutzbar gemacht werden? Diesen und ähnlichen Fragen wird auf der 8. Internationalen Fachtagung der Hochschullernwerkstätten vom 8. bis 10. Februar an der Universität Osnabrück nachgegangen.

Die Tagung trägt den Titel »Lernwerkstattarbeit als Prinzip – Möglichkeiten für Lehre und Forschung« und steht unter der Federführung eines interdisziplinären Tagungsteams, wie die beiden Sprecherinnen Prof. Dr. Ulrike Graf und Mirja Kekeritz betonen. Neben der Pädagogik des Grundschulalters, die die beiden Sprecherinnen vertreten, beteiligen sich Prof. Dr. Andreas Brenne (Kunst/Kunstpädagogik), Prof. Dr. Monika Fiegert und Prof. Dr. Ingrid Kunze, (Schulpädagogik), Prof. Dr. Eva Gläser (Sachunterricht) und Prof. Dr. Bernhard Müßgens (Musikpädagogik). Gemeinsam haben sie ein facettenreiches Tagungsprogramm zusammengestellt, das sich an Hochschuldidaktiker, Lehrende der universitären Lehrerausbildung sowie Akteure in der Ausbildung pädagogischer Fachkräfte wendet.    

Zum thematischen Hintergrund: Gegenwärtig gewinnt die Lernwerkstattarbeit in Studiengängen, die für pädagogisch-didaktische Kontexte qualifizieren, zunehmend an Bedeutung: Lehramtsstudierende erhalten hier beispielsweise die Möglichkeit, angesichts einer in der Regel wenig vielfältigen eigenen Lernkontexterfahrung biografisch erworbene Lehr-Lern-Konzepte erfahrungsbasiert weiter zu entwickeln, aber auch forschend zu lernen. So können sie in Forschungswerkstätten unter anderem eigene kleine Forschungsvorhaben konzipieren, (schulische) Evaluationen durchzuführen und damit einen anderen Zugang zur Wissensaneignung kennen lernen.  

Die Fachtagung greift das Thema der Lernwerkstattarbeit als Prinzip auf. Hier wird eine Plattform bereitgestellt, die es ermöglicht, Erfahrungen, Erkenntnisse und Ergebnisse von Hochschullernwerkstätten in ihrer konzeptionellen Vielfalt auszutauschen und zu diskutieren. Dabei sollen zwei Felder in den Veranstaltungen beleuchtet werden: zum einen Konzepte von Hochschullernwerkstätten als Räume für Lehre und/oder Forschung und ihre Umsetzung in der universitären Praxis und zum anderen die Lernwerkstattarbeit als Arbeitsprinzip im Wissenschaftskontext.  

Neben zwei Hauptvorträgen sind eine Podiumsdiskussion, zahlreiche  Workshops und Diskussionsforen sowie Posterpräsentationen geplant. Für den regionalen Bezug sind vor allem drei Diskussionsforen von Interesse: Prof. Dr. Monika Fiegert und Prof. Dr. Ingrid Kunze (Erziehungswissenschaft) geben Einblicke in die Praxis der Forschungswerkstatt Schulentwicklung in Osnabrück, indem sie konkret ein Kooperationsprojekt mit der Gesamtschule Schinkel (Osnabrück) zum Thema Inklusion unter drei Blickwinkeln vorstellen: Neben den beiden Dozentinnen werden Studierendenteams ihre Ergebnisse zu dem Thema Inklusion an der GSS vorstellen, und die didaktische Leiterin der Schule, Barbara Macke-Droit, wird aus ihre Sicht jeweils die Stärken aber auch Stolpersteine der Kooperation herausarbeiten. In der anschließenden Diskussion sollen Erfahrungen mit den Teilnehmenden ausgetauscht und überlegt werden, inwieweit Kooperationsprojekte mit Schulen weiter optimiert und für alle Beteiligten noch fruchtbarer gemacht werden können.

Prof. Dr. Bernhard Müßgens (Musikwissenschaft) zeigt in seinem Workshop, wie im Vor- und Grundschulalter Selbstkompetenzförderung durch Musik und Tanz aussehen kann. In seinem lernwerkstattorientiertem Seminarformat werden angehende Pädagoginnen und Pädagogen in (selbst-)beobachtenden und selbstreflexiven Tanzprojekten Verständnis für den körpersprachlichen Ausdruck kindlicher Lern- und Entwicklungsbedürfnisse sensibilisiert.

Prof. Dr. Ulrike Graf und  Mirja Kekeritz stellen unter dem Titel »‘Von unten erkennt man das alles nicht.‘ - Lernwerkstattarbeit eröffnet Räume zum Dialog« den Kinder-Campus-Tag als lernwerkstattorientiertes Projekt vor: Der Kinder-Campus-Tag an der Universität Osnabrück stellt die Übergangsgestaltung vom Elementar- zum Primarbereich sowie das lernwerkstatt-orientierte Arbeiten in den Mittelpunkt und ermöglicht Studierenden, Studierenden eigene didaktische Formate zu erproben und im multiprofessionellem Dialog kritisch zu reflektieren. Unterstützt wird die Tagung durch das Niedersächsische Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung (nifbe).    

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Mirja Kekeritz und Prof. Dr. Ulrike Graf
Fachbereich Erziehungs- und Kulturwissenschaften
Heger-Tor-Wall 9, 49069 Osnabrück
Tel.: +49 541 969 6164
tagung-hslw-2015@uos.de