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Pressemeldung

Nr. 290 / 2011

03. August 2011 : »Nicht nur forschen, sondern Wissen weitergeben« - Uni Osnabrück: Umweltsystemwissenschaftler entwickelt Lehrmaterialien zur Aufklärung über Zulassung von Chemikalien

Prof. Dr. Michael Matthies vom Institut für Umweltsystemforschung der Universität Osnabrück plant in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Dik van de Meent von der Raboud-Universität Nimwegen in den Niederlanden und Dr. Johannes Tolls von der Henkel AG und Co. KGaA Lehr- und Arbeitsmaterialien für ein neues Kursprogramm zu erstellen, um besser über die Bewertung von Umwelt- und Gesundheitsrisiken durch Chemikalien zu informieren. Gefördert wird das Projekt mit 25.000 Euro vom Fonds der Chemischen Industrie.

Pflanzenschutzmittel, Wasch- und Reinigungsmittel, Industrieabwässer, Arzneimittel - jeden Tag ist unsere Umwelt dem Einfluss chemischer Stoffe ausgesetzt. Viele Forscher beschäftigen sich mit diesem Thema und haben sich ein breites Wissen auf diesem Gebiet angeeignet. Die Vermittlung dieses Fachwissens erweist sich jedoch oft als schwierig. Prof. Dr. Michael Matthies vom Institut für Umweltsystemforschung der Universität Osnabrück plant in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Dik van de Meent von der Raboud-Universität Nimwegen in den Niederlanden und Dr. Johannes Tolls von der Henkel AG und Co. KGaA Lehr- und Arbeitsmaterialien für ein neues Kursprogramm zu erstellen, um besser über die Bewertung von Umwelt- und Gesundheitsrisiken durch Chemikalien zu informieren. Gefördert wird das Projekt mit 25.000 Euro vom Fonds der Chemischen Industrie.

Zum Hintergrund: Bevor eine Substanz auf den Markt kommt, ist die Industrie verpflichtet, eine Risikobewertung durchzuführen. Die Europäische Union hat Verordnungen erlassen, wie zum Beispiel die REACH-Verordnung, die die Registrierung, Bewertung und Zulassung von Chemikalien regelt. So wird festgestellt, ob die chemischen Stoffe eine Gefahr für die Umwelt oder den Menschen darstellen können. Einmal in die Umwelt entlassen, breiten sich die Chemikalien durch Flüsse, Wind oder Versickerung aus und können so u. a. Grundwasser kontaminieren oder Ökosysteme schädigen. Mit Hilfe von Computermodellen lässt sich nun berechnen, ob die Konzentrationen in der Luft, im Boden oder im Wasser bestimmte Wirkschwellen überschreiten.

Prof. Matthies und Kollegen planen nun, Lehr- und Lernmaterialien über die wissenschaftlichen Grundlagen der Ausbreitung von Chemikalien in der Umwelt zu entwickeln, die in Kursen für Chemiker, Umweltwissenschaftler und die interessierte Öffentlichkeit eingesetzt werden sollen. Dadurch erhoffen sie sich eine Verbreitung des Wissens über Chemikalien, die unser tägliches Leben in vielfältiger Weise beeinflussen. »Die Lehr- und Arbeitsmaterialien reichen von interaktiven Präsentationen, Gruppenarbeit und Planspielen bis zu Fallstudien, in denen die Risikobewertung einer bestimmten Chemikalie durchgespielt wird«, so Prof. Dr. Matthies. »Im Anschluss werden die neu konzipierten Materialien durch den Fonds der Chemischen Industrie der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt«, sagt Matthies. Schulen, Universitäten und Mitarbeiter von Behörden und Chemiefirmen können dann das Kursmaterial für Unterricht und Ausbildung nutzen. »Damit ist das Projekt für die Chemie von ganz besonderem Interesse, denn hiervon werden unsere Zielgruppen Wissenschaft und Schule gleichermaßen profitieren«, sagt Dr. Matthias Peters vom Verband der Chemischen Industrie, Landesverband Nord (VCI Nord) bei der Förderzusage. Das Projekt soll bis Mitte 2012 umgesetzt werden.

Der Fonds der Chemischen Industrie unterstützt den wissenschaftlichen Nachwuchs, den Chemieunterricht an Schulen und die Grundlagenforschung. Der Fonds führt eine Vielzahl sich ergänzender und aufeinander abgestimmter Fördermaßnahmen durch. Im Bereich Hochschulförderung vergibt er Forschungsmittel für Spitzen- und Nachwuchswissenschaftler an Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Im Rahmen des Projektes »Schulpartnerschaft Chemie« fördert der Fonds den experimentellen Unterricht an Schulen. Der VCI Nord ist ein Landesverband des Verbandes der Chemischen Industrie e. V. Er vertritt die wirtschaftspolitischen Interessen von 280 Mitgliedsunternehmen in Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Bremen. Weitere Kernaufgaben des Verbandes sind die Fortbildung von Lehrkräften, die Verbesserung des naturwissenschaftlichen Unterrichts, die Förderung von Kontakten zwischen Hochschulen und Wirtschaft sowie die Entwicklung der Biotechnologie.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Michael Matthies, Universität Osnabrück
Institut für Umweltsystemforschung
Barbarastraße 12, 49069 Osnabrück
Tel. +49 541 969 2576
mmatthie@uni-osnabrueck.de