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Pressemeldung

Nr. 15 / 2012

19. Januar 2012 : Textile Künstlerbücher - Ausstellung ab Freitag, 20. Januar, in der Universitätsbibliothek

Der billige Kriminalroman am Bahnhofskiosk soll spannend sein, mehr erwartet man von einer solchen Lektüre im »Wild-West-Druck« nicht. Die »Textilen Künstlerbücher«, die vom 20. Januar bis zum 2. März im Foyer der Osnabrücker Universitätsbibliothek bestaunt werden können, sind hingegen kleine tragbare Kunstwerke, geschaffen von Studierenden des Fachgebietes Textiles Gestalten unter Leitung der Osnabrücker Künstlerin Hiltrud Schäfer. Die Ausstellung in der Alten Münze 16 ist von Montag bis Samstag zu den regulären Öffnungszeiten der Bibliothek geöffnet.

Der billige Kriminalroman am Bahnhofskiosk soll spannend sein, mehr erwartet man von einer solchen Lektüre im »Wild-West-Druck« nicht. Die »Textilen Künstlerbücher«, die vom 20. Januar bis zum 2. März im Foyer der Osnabrücker Universitätsbibliothek bestaunt werden können, sind hingegen kleine tragbare Kunstwerke, geschaffen von Studierenden des Fachgebietes Textiles Gestalten unter Leitung der Osnabrücker Künstlerin Hiltrud Schäfer. Die Ausstellung in der Alten Münze 16 ist von Montag bis Samstag zu den regulären Öffnungszeiten der Bibliothek geöffnet.

Das Papier eines Künstlerbuches ist handgeschöpft, der Druck in ausgefallenen Techniken ist ein Unikat, die Bindung ist sorgfältig und mit außergewöhnlichen Materialien, die Blätter sind von liebender Hand zusammengefügt. »Solche Bücher können wir eher mit mittelalterlichen, von Mönchen auf Pergament mit der Hand geschriebenen und mit Miniaturen versehenen Codices vergleichen als mit den Bänden, die auf die Erfindung von Gutenberg zurückgreifen, die die Vervielfältigung des Buches erlaubte«, erläutert Prof. Dr. Bärbel Schmidt, Fachgebietsleiterin Textiles Gestalten.

Während die Bibeln aus den Werkstätten des Erfinders der Buchdruckerkunst noch Juwelen aus Text und Bild waren, führte die neue Technik langfristig zu einer Verwahrlosung des Büchermachens, so die Dozentin. Darauf reagierten schon im 17. Jahrhundert Künstler, indem sie Bücher fertigten, die nicht nur aus besonders wertvollen Materialien bestanden, sondern auch in der Auswahl der Buchstaben und dem Druck der Illustrationen etwas Besonders waren.

Erst Ende des 19. Jahrhunderts – als im Zeitalter der Massenkunst das Buch für jedermann nichts Außergewöhnliches mehr war, entschlossen sich Künstler dazu, in kleinen Auflagen von zwei bis fünf Exemplaren Bücher von der Hand herzustellen. Sie benutzten dafür unterschiedliche Techniken.

Im Seminar »Textile Künstlerbücher«, das im Sommersemester 2011 stattfand, sind derartige Bücher von Studierenden aus textilen Materialien und mit textilen Techniken entstanden, die in ihrer Erscheinung sperrig sind und sich dem Strom des Massenkonsums in den Weg stellen. »Sie wollen eigenwillig Besonderheiten zum Ausdruck bringen, in ihnen spiegelt sich die Kunstfertigkeit der Studierenden, die sie gefertigt haben.«

Weitere Informationen

Prof. Dr. Bärbel Schmidt, Universität Osnabrück,
Fachbereich Kultur- und Geowissenschaften,
Fachgebiet Textiles Gestalten,
Seminarstraße 33-34, 49074 Osnabrück, Tel.: +49 541 969 4217
baerbel.schmidt@uni-osnabrueck.de