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Pressemeldung

Nr. 65 / 2014

27. März 2014 : Therapeutische Hilfe nach bedrohlichen Erlebnissen: Neues Behandlungsangebot

Posttraumatische Belastungsstörungen betreffen mehr Menschen als man denkt. Die Poliklinische Psychotherapieambulanz der Universität Osnabrück bietet unter der Leitung von Prof. Dr. Henning Schöttke ab Sommer 2014 Betroffenen eine traumafokussierte Kognitive Verhaltenstherapie durch besonders geschulte Therapeuten an.

Dieses Therapieangebot findet im Rahmen einer Studie statt, die in Kooperation mit der Traumaambulanz der Universität Münster durchgeführt wird. Betroffene können über das Sekretariat der Ambulanz unter Tel. (0541) 969 4753 ab sofort einen Termin für ein Erstgespräch vereinbaren.

In diesem wird zunächst geprüft, ob eine entsprechende Behandlung angezeigt ist.   Etwa die Hälfte aller Menschen in Deutschland erlebt mindestens einmal im Leben ein besonders belastendes Ereignis oder gerät in eine Situation extremer Bedrohung. Einige Betroffene entwickeln im Anschluss an das Erlebte psychische Folgeprobleme wie beispielsweise ungewollte Erinnerungen an das Trauma, Reizbarkeit, Schreckhaftigkeit oder Schlafstörungen, Unkonzentriertheit oder auch Schuldgefühle im Zusammenhang mit dem Ereignis.

»Im Großteil dieser Fälle treten die Symptome unmittelbar im Anschluss an das traumatische Ereignis auf und verschwinden bei den meisten Betroffenen ohne therapeutische Hilfe spätestens im Laufe eines Jahres. Erholen sich die Betroffenen nicht, haben sie wahrscheinlich eine sogenannte Posttraumatische Belastungsstörung entwickelt«, so Diplom-Psychologin Anja Sembill vom Institut für Psychologie. Typische Beschwerden umfassen vor allem das ungewollte Wiedererleben in Form sogenannter Flashbacks, intensive Erinnerungen an Einzelheiten des Traumas. Darüber hinaus können starke körperlichen oder Gefühlsreaktionen in Situationen, die dem Trauma ähneln, auftreten. Mehr und mehr werden solche Situationen dann von den Betroffenen vermieden bis hin zu einem völligen Rückzug. Viele Patienten fühlen sich innerlich taub und entfremdet von den Menschen in ihrem Umfeld.   Betroffene, die sich an dem Programm beteiligen wollen, müssen volljährig sein. Die Behandlungskosten für die Therapie werden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Dipl.-Psych. Anja Sembill, Universität Osnabrück
Institut für Psychologie
Knollstraße 15, 49069 Osnabrück
Tel. +49 541 969 4753
anja.sembill@uni-osnabrueck.de