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Pressemeldung

Nr. 261 / 2013

30. Oktober 2013 : Universität Osnabrück lädt zu zwei Gastvorträgen von Prof. Dr. Georg Bossong ein

Am Montag, 11. November, wird Prof. Dr. Georg Bossong an der Universität Osnabrück um 18.15 Uhr zum Thema Kultur und Sprache der Sepharden Salonikis sprechen. Am darauffolgenden Tag um 18.15 Uhr findet im Rahmen des »Linguistischen Kolloquiums« sein sprachwissenschaftlicher Vortrag zum Thema »Sprachtypologie und Universalienforschung am Beispiel der Differentiellen Objektmarkierung« statt.

Der kulturgeschichtliche Vortrag am Montag schließt an die bis September in der Universitätsbibliothek Osnabrück (Foyer) gezeigte Ausstellung »„Madre d’Israel“ Die sephardisch-jüdische Kultur Thessalonikis. 70 Jahre nach den Deportationen« an. Beide Vorträge finden im Alten Kreishaus, Neuer Graben 40 (Raum 41/112), statt. Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen.

Bossong, bis Sommer 2013 Professor für romanische Philologie an der Universität Zürich, ist nicht nur ausgewiesener Linguist mit Forschungsschwerpunkten u.a. in Sprachtypologie, Sprachpolitik und Geschichte der Sprachwissenschaft, sondern er hat auch und insbesondere Geschichte, Sprache und Literatur der spanischen Juden intensiv und umfassend erforscht. Sein erster Vortrag wird in die Vorgeschichte der Juden Thessalonikis einführen, die seit 1492 von der Iberischen Halbinsel ins Osmanische Reich vertrieben wurden und in großer Zahl nach Thessaloniki einwanderten; auch die Behandlung gelehrt-wissenschaftlicher sowie literarischer Zeugnisse der Zeit ab dem 16. Jahrhundert steht auf dem Programm.

Das Judenspanische, heute eine bedrohte Sprache, konnte sich bis zur nationalsozialistischen deutschen Besatzung in Griechenland vor allem in Thessaloniki reich entfalten. Im griechischen Nationalstaat existierte so bis zu den Deportationen eine großstädtische Sprachinsel des Spanischen neben dem Neugriechischen. Über weitere, vielfältige Hybridisierung des Judenspanischen vor allem über französische Bildung und Literatur seit dem 19. Jahrhundert entstand in der Region eine multiple Vielsprachigkeit, die in das heutige Wissen von jüdischer Vergangenheit und Gegenwart eingehen bzw. bewusst gehalten werden soll.

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Chryssoula Kambas, Universität Osnabrück
Institut für Germanistik, Forschungsstelle Literarischer Transfer
Neuer Graben 40, 49072 Osnabrück
Tel.: +49 541 969 4672
chryssoula.kambas@uni-osnabrueck.de