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Pressemeldung

Nr. 180 / 2013

15. Juli 2013 : Zauberzirkel und brechende Knochen

Germanistikstudenten der Uni Osnabrück produzieren Hörspiel zu Vordemberge-Gildewart – Sendetermin: 23. Juli auf osradio. Das Hörspiel ist eine akustische spielerische Annäherung an den Osnabrücker Künstler, der dieses Jahr anlässlich seines 50. Todestages auf vielfältige Weise in der Stadt präsent ist.

© Universität Osnabrück / Elena Scholz

Einsprechen der Texte im Tonstudio der Universität Osnabrück

Gespannte Stille im Tonstudio. Musiker Falk Ostendorf schiebt seinen Finger langsam auf der Saite seines E-Basses auf und ab. Es entsteht ein surrender Ton. Die 15 Studierenden des Germanistikseminars sind begeistert. "Prima, das klingt wie ein durch die Luft sausender Zauberzirkel." Das Geräusch von brechenden Knochen ist weit schwieriger zu erzeugen. Einspielungen für die Produktion des Hörspiels "Abstrakte Kunst oder Wer ist Vordemberge-Gildewart?" unter Leitung des freien Autors Jan Decker.

Das Besondere dieses Seminars: "Die Studierenden nehmen alle wesentlichen Rollen im Hörspielprozess selbst ein, die von Sprechern, Dramaturgen, Redakteuren, Tonmeistern und Technikern", erläutert Dozent Decker. "So lernen sie praktisch und kreativ germanistische Praxisfelder kennen." Die Uraufführung der studentischen Produktion ist am Dienstag, 23. Juli um 19 Uhr im Unifunk Osnabrück auf osradio 104,8 zu hören.

"Neben die fiktive Handlung, einem unterhaltsamen Krimi um die beiden Künstlerfreunde Vordemberge-Gildewart und Kandinsky, die natürlich in Osnabrück spielt, treten sogenannte Feature-Elemente, also von Studierenden aufgenommene Originaltöne", erläutert Decker das Konzept. Die Studierenden haben Menschen, die ihnen im Institutsgebäude am Neuen Graben begegnet sind, mit dem Mikrofon gefragt: "Wer ist Vordemberge-Gildewart?"

Die Hörspielproduktion ist Abschluss des im Sommersemester von Jan Decker angebotenen Seminars "Hörspiel als Medienpraxis – Theorie/Vermittlung" am Institut für Germanistik. Darin beschäftigen sich die Studierenden theoretisch und praktisch mit dem Hörspiel. Theoretisch von Richard Kolbs "Horoskop des Hörspiels" (1932) bis zu postdramatischen Hörspielpositionen der Gegenwart, vom 54 Minuten-Standardformat bis zu neuartigen Hörspielen für mobile Endgeräte, die eine Intervention der Hörer in das Hörspielgeschehen erlauben. Praktisch, indem sie ein eigenes Hörspiel schreiben und produzieren, das bis zum Semesterende zur Ursendung gelangen soll.

Begleitend zur Ursendung am 23. Juli um 19 Uhr im Unifunk auf osradio 104,8 wird es ein Radiogespräch mit drei Studierenden und dem Dozenten geben. Der Unifunk wird das Hörspiel nach der Sendung vier Wochen lang online zum Nachhören bereithalten. Jan Decker ist freier Autor und Dozent am Institut für Germanistik an der Universität Osnabrück. Er studierte am Deutschen Literaturinstitut Leipzig und hat bereits eine Vielzahl von Hörspielen verfasst.

Weitere Informationen:
Jan Decker
Universität Osnabrück
Institut für Germanistik
Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaft
Neuer Graben 40
49074 Osnabrück
Tel. +49 176-24811803
jan.decker@uni-osnabrueck.de