Nr. 24 / 2015

27. Januar 2015 : Zwei Nachwuchswissenschaftler vom Institut für Kognitionswissenschaft der Uni Osnabrück entwickeln Produkte für Programmierer

Achim Wache und Tilman Geishauser vom Institut für Kognitionswissenschaft (IKW) der Uni Osnabrück dürfen sich mittlerweile als Gründer bezeichnen. Gemeinsam entwickeln sie ein Produkt, das es vereinfachen soll, alltägliches und soziales Verhalten in Computerspielen zu simulieren. Das Forschungsprojekt wird von einem internationalen Expertenteam betreut, zu dem unter anderem Prof. Dr. Kai-Uwe Kühnberger vom IKW und Reinhard Hoffmann von der Technologie-Kontaktstelle der beiden Osnabrücker Hochschulen zählen.

Für kommenden April ist die Veröffentlichung des Produkts geplant. Dabei handelt es sich um ein sogenanntes Plug-in für Unity 3D, welches Programmierer nutzen können, um ein 3D-Modell »intelligent« zu machen. Das intelligente Objekt heißt in der Sprache der Spiele-Entwickler Smart Object. Die beiden Nachwuchswissenschaftler produzieren also nicht das 3D-Modell, das Objekt an sich (beispielsweise ein Bett), sondern ein Plug-in, welches aus diesen Objekten Smart Objects macht und so das soziale und alltägliche Verhalten ermöglicht. Achim Wache erklärt: »Mit nur wenigen Klicks soll es den Entwicklern von Spielen möglich sein, ein Dorf in einem Computerspiel zum Leben zu erwecken. Die virtuellen Bewohner gehen schlafen, wenn sie müde sind und treffen sich am Lagerfeuer für ein Gespräch.«      

Ungewöhnlich an dem Ansatz ist, dass die Smart Objects selbst wissen, wie sie benutzt werden müssen. »Das ist so, als würde ein Dorfbewohner gar nicht wissen, wie man in einem Bett schläft oder wie man sich am Lagerfeuer unterhält, sondern dies erst erfahren, wenn er mit dem Bett bzw. dem Lagerfeuer interagieren will«, ergänzt Tilman Geishauser. Das ermöglicht es Programmierern, ihren Code in zahlreiche kleine, voneinander unabhängige Bausteine aufzuteilen.  

Computerspiele sind jederzeit und einfach um solche Smart Objects zu erweitern. Durch das Plug-in für Unity 3D wird die Verwaltung des Codes erleichtert. Das Produkt richtet sich sowohl an Profis als auch an Leute, die zu Studienzwecken oder als Hobby Spiele entwickeln. Geplant ist von Achim Wache und Tilman Geishauser zunächst lediglich dieses eine Produkt. Sie hoffen auf einen Erfolg des Plug-in, um weitere Ideen entwickeln und veröffentlichen zu können. Finanziert wird das Vorhaben durch ein EXIST-Gründungsstipendium, ein Förderprogramm für Gründerinnen und Gründer des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Die vorerst einjährige finanzielle Unterstützung läuft seit September 2014 und hat ein Volumen von 70.000 Euro.      

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Kai-Uwe Kühnberger, Universität Osnabrück
Institut für Kognitionswissenschaft
Albrechtstraße 28, 49076 Osnabrück
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