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Pressemeldung

Nr. 35 / 2017

09. Februar 2017 : Antrittsvorlesungen von zwei Psychologen

Aufmerksamkeit ist überlebenswichtig. Wären wir nicht in der Lage, mögliche Gefahren frühzeitig zu erkennen, könnte dies für uns Menschen extreme Nachteile nach sich ziehen. In seiner Antrittsvorlesung an der Universität Osnabrück wird sich der Persönlichkeitspsychologe Prof. Dr. Roman Osinsky am Montag, 13. Februar, um 15 Uhr im Universitätsgebäude an der Seminarstraße 20, Raum 15/130, mit diesem Thema befassen. Im Anschluss, um 16.15 Uhr, wird Juniorprofessorin Dr. Andrea Hartmann Firnkorn in ihrer Antrittsvorlesung über unterschiedliche Aspekte des Körperbildes bei verschiedenen psychischen Störungen referieren.

© Universität Osnabrück / Oliver Schmidt

Prof. Dr. Roman Osinsky

Prof. Dr. Roman Osinsky

© Foto / Privat

Juniorprofessorin Dr. Andrea Hartmann Firnkorn

Juniorprofessorin Dr. Andrea Hartmann Firnkorn

Geboren 1980 in der Nähe Magdeburgs, studierte Osinsky Psychologie an der Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg, wo er bereits in den ersten Semestern die neuropsychologische Forschung für sich entdeckte. Nach dem erfolgreich absolvierten Diplom 2005 begann er eine Promotion an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Die Untersuchung mit dem Titel „Kognitive Endophänotypen in der biologischen Persönlichkeitsforschung“ schloss er 2009 erfolgreich mit der Höchstnote „summa cum laude“ ab.

In Gießen war es die stark auf die biologische Persönlichkeitsforschung ausgerichtete Psychologie, die ihm dazu verhalf, ein Labor für Elektroenzephalografie-Forschung (EEG) aufzubauen, um dort vor allem die Wechselwirkung kognitiver und emotionaler Prozesse im Gehirn zu erforschen. Ein wissenschaftliches Projekt, dessen Erkenntnisse und Erfahrungen er auch bei seiner längeren nächsten Station, als Akademischer Rat an der Julius-Maximilians-Universität in Würzburg, nutzen konnte. Auch dort stand die Forschung mit dem EEG im Mittelpunkt seiner Tätigkeit, die ihn zum 1. April 2016 an das Institut für Psychologie der Universität Osnabrück führte.

Zu den Forschungsschwerpunkten des Wissenschaftlers gehören unter anderem Fragen aus dem Bereich der Verhaltensüberwachung sowie der Verarbeitung emotionaler Reize im Gehirn. In seiner Antrittsvorlesung wird er vor allem auf die Einflüsse bedrohlicher Umgebungsreize auf die Aufmerksamkeitsausrichtung eingehen. »Das ist eine Frage, die mich in meiner Forschung schon seit längerer Zeit beschäftigt. Dass unser Gehirn Bedrohungen in der Umwelt rasch entdecken kann und diese dann präferiert verarbeitet, ist sicherlich von großem evolutionärem Vorteil. Allerdings deuten unter anderem auch unsere eigenen Forschungsarbeiten darauf hin, dass eine übersteigerte selektive Aufmerksamkeit für potentielle Bedrohungen auch von Nachteil sein kann. Wir untersuchen deshalb auch, ob man hier mit computergestützten Trainingsverfahren gegensteuern kann und was dabei im Gehirn passiert.«

Prof. Hartmann Firnkorn, geboren 1982 in Basel, ist seit April 2013 Juniorprofessorin für Klinische Psychologie und Psychotherapie an der Universität Osnabrück. Nach ihrem Bachelor- und dem anschließenden Masterstudium der Psychologie an der Universität Basel, das sie 2008 erfolgreich abschloss, begann sie ihre Promotion an der Phillips-Universität Marburg. Ihre Dissertation zum Thema “Binge eating disorder and aspects of personality in childhood and adolescence” schloss sie 2011 mit “magna cum laude” ab. Danach war sie während zwei Jahren an der Harvard Medical School und dem Massachusetts General Hospital, Boston MA, tätig. In ihrer im vergangenen Jahr eingereichten Habilitation befasste sie sich mit der Frage, ob es sich bei den beiden Störungsbildern Körperdysmorphe Störung und Anorexia nervosa um zwei Subtypen einer ähnlichen psychischen Störung handelt.

Zu den Forschungsschwerpunkten der Wissenschaftlerin und approbierten Psychologischen Psychotherapeutin gehören Fütter- und Essstörungen, Zwangs- und verwandte Störungen, wie die Körperdysmorphe Störung und die Anwendung von E- und M-Health Interventionen in der Klinischen Psychologie und Psychotherapie, deren Entstehung und Aufrechterhaltung sie mittels unterschiedlicher Methoden untersucht. »Mit Herr Osinsky und Frau Hartmann Firnkorn haben wir zwei renommierte Kollegen gewinnen können, deren wissenschaftliche Expertise und Kreativität eine große Bereicherung für Lehre und Forschung hier in Osnabrück darstellen«, so der Dekan des Fachbereichs Humanwissenschaften Prof. Dr. Thomas Staufenbiel.

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Thomas Staufenbiel, Universität Osnabrück
Fachbereich Humanwissenschaften
Seminarstraße 20, 4074 Osnabrück
Tel. +49 541 969 4512
thomas.staufenbiel@uni-osnabrueck.de