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Pressemeldung

Nr. 150 / 2017

14. Juli 2017 : Bergheide-Ökosysteme im Rothaargebirge erhalten

Wie lässt sich das Ökosystem der Bergheiden in Deutschland bewahren? Antworten auf diese Frage sucht Prof. Dr. Thomas Fartmann von der Abteilung für Biodiversität und Landschaftsökologie der Universität Osnabrück.

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© Universität Osnabrück / Prof. Dr. Thomas Fartmann

Schäfer mit Hunden und Heidschnuckenherde bei der Beweidung der Niedersfelder Hochheide.

Dazu führt er ein Projekt zum Erhalt der Bergheide-Ökosysteme im Rothaargebirge durch. Er kooperiert dabei mit dem Naturpark Diemelsee und der Biologischen Station Hochsauerlandkreis. Das Projekt wird gefördert durch die Deutsche Bundestiftung Umwelt (DBU) (Osnabrück) und einen Eigenanteil der Ministerien für Umwelt und Klimaschutz in Hessen und Nordrhein-Westfalen.

Bergheiden kommen im Mitteleuropa außerhalb der Alpen aktuell in verschiedenen Mittelgebirgen vor. Typisch für sie ist ein hoher Anteil an sogenannten Beersträuchern wie Blaubeere und Preiselbeere und das Vorkommen von seltenen Tierarten. Die Bergheiden der Mittelgebirge haben sich durch menschliche Nutzung aus Buchen- oder Fichtenwäldern entwickelt. In Mitteleuropa sind allerdings seit Mitte des 19. Jahrhunderts ein drastischer Rückgang der Heideflächen und deren Biodiversität zu verzeichnen. Aufgrund einer Flächenausdehnung von 230 Hektar, des guten Biotopverbundes und weitgehenden Vollständigkeit der Lebensgemeinschaften ist das Rothaargebirge das wichtigste Gebiet für den langfristigen Erhalt der Bergheiden in Deutschland. Neben der hohen gesetzlich-politischen und naturschutzfachlichen Bedeutung hat der Lebensraumtyp Bergheide im Projektgebiet auch eine hohe überregionale Bedeutung für den Tourismus. Seit Mitte der 1980er-Jahre wurden bestehende Heideflächen entbuscht, in ein Beweidungssystem integriert und mehr als 40 Hektar Heideflächen neu geschaffen.

»Aufgrund der aktuellen Entwicklungen wie atmosphärischer Stickstoffeinträge durch industrielle Landwirtschaft und den Klimawandel sind die Bergheiden stark gefährdet, sodass trotz eines verbesserten Erhaltungszustandes im Projektgebiet weiterhin dringender Handlungsbedarf besteht«, sagt Prof. Fartmann. Im Rahmen des Projektes soll daher eine umfassende Evaluation nachhaltiger Verjüngungs- und Renaturierungsmaßnahmen der Bergheide-Lebensgemeinschaften in Zeiten des Globalen Wandels erfolgen.

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Thomas Fartmann, Universität Osnabrück
Abteilung für Biodiversität und Landschaftsökologie
Barbarastraße 11 49076 Osnabrück
Tel.: +49 541 969 3494
t.fartmann@uni-osnabrueck.de