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Pressemeldung

Nr. 118 / 2020

15. Juli 2020 : Das Zusammenspiel von Digitalisierung und Bildung - Uni Osnabrück an Forschungsprojekt zur Entwicklung von Lern-Software beteiligt

OSNABRÜCK / BERLIN.- Lerninhalte automatisiert erstellen und das trotzdem ganz individuell: Dies ist Ziel des Forschungsprojekts CLEVER. Daran beteiligt sind das Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz / DFKI-Labor Niedersachsen und die Universität Osnabrück. Projektpartner sind das Forschungsinstitut Bildung Digital (FoBiD) der Universität des Saarlandes und die Didactic Innovations GmbH aus Saarbrücken. CLEVER ist Teil des DigitalPakt Schule und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in den nächsten drei Jahren mit rund sechs Millionen Euro gefördert.

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© BMBF/Hans-Joachim Rickel

In Berlin stellen Projektleiterin Prof. Dr. Julia Knopf (li.) und Prof. Dr. Oliver Thomas der Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (Mitte) das Projekt CLEVER zur automatisierten Lernsoftware vor.

Der DigitalPakt hat zum Ziel, Schulen auf dem Weg der Digitalisierung zu unterstützen. Um die dafür notwendigen Lerninhalte geht es bei dem Projekt CLEVER. Mit der dabei zu entwickelnden, gleichnamigen Software soll es in Zukunft möglich sein, automatisierte Lerninhalte entlang der lebenslangen Bildungskette zu generieren. Die Lehrenden können dann mit nur ein paar Klicks individualisierte Lerninhalte erstellen, und das ohne in ihrer pädagogischen Freiheit eingeschränkt zu werden.

„Die Software wird intelligente Vorschläge zur Erstellung guter Lerninhalte machen, aus denen die Nutzer auswählen können. Passend dazu gibt es konkrete Ideen für innovative Lernformate oder praktische Tools, mit denen zum Beispiel Inhalte augmentiert oder Videos erstellt werden können“, erläutert CLEVER-Projektleiterin Prof. Dr. Julia Knopf vom Forschungsinstitut Bildung Digital der Universität des Saarlandes und ergänzt: „Letztendlich entscheiden die Lehrenden aber immer selbst, welche Vorschläge der Software sie annehmen. Damit nutzen wir die Möglichkeiten der Digitalisierung, ohne die Selbstbestimmung und Entscheidungsfreiheit der Menschen einzuschränken.“  

An Grund- und Berufsschulen im Saarland soll die Software erprobt werden, mit der per „Drag & Drop“ konkrete Gestaltungsmöglichkeiten ausgewählt werden können. Sie werden zuvor durch Angabe der Klassenstufe oder des Ausbildungsjahrs sowie der vorhandenen digitalen Ausstattung erstellt.

„Wir wollen die einzelnen Schritte der Produktion von Lerninhalten mit Hilfe von wissensbasierten Systemen automatisieren. Die Lernumgebung schlägt Lehrenden relevante Inhalte und Medienformate kombiniert vor“, so Prof. Dr. Oliver Thomas vom Fachgebiet für Informationsmanagement und Wirtschaftsinformatik der Uni Osnabrück und Leiter der DFKI-Forschungsgruppe Smart Enterprise Engineering. Zusammen mit Professor Knopf gründete er zudem die Didactic Innovations GmbH. In der Endausbaustufe soll das System gezielt auf die Nutzerbedürfnisse eingehen und die Qualität bestehender Lerninhalte verbessern können.

„Wir möchten“, so Prof. Thomas weiter, „in der Aus- und Weiterbildung eine bis dato nicht erreichte – von räumlichen und zeitlichen Gegebenheiten unabhängige – Form des Zugangs zu individualisierten Lerninhalten schaffen. Dennoch stehen im Projekt nicht die Software oder eine technologische Plattform im Vordergrund, sondern der Lernende und seine individuellen Bedürfnisse im Sinne einer didaktischen Integration. Hierin sehen wir eine entscheidende Abgrenzung zu existierenden Lernmanagement-Systemen.“

Vor allem die Gestaltung und das Vorantreiben des digitalen Wandels in der Bildung sind der Bundesbildungsministerin Anja Karliczek sehr wichtig: „Mit dem DigitalPakt wird die Ausstattung in den Schulen verbessert. Um den Unterricht mit digitalen Werkzeugen qualitativ zu verbessern, brauchen die Lehrkräfte inhaltliche Hilfestellungen und neue Fähigkeiten. Das Projekt CLEVER leistet beides: Die Lehrkräfte lernen, wie sie mit einem intelligenten Werkzeug die Inhalte erstellen können, die sie für ihre Unterrichtsgestaltung benötigen.“

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Oliver Thomas, Universität Osnabrück
Fachbereich Wirtschaftswissenschaften
Parkstraße 40, 49080 Osnabrück
Tel.: +49 541 969-6232
oliver.thomas@uni-osnabrueck.de