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Pressemeldung

Nr. 90 / 2017

11. Mai 2017 : Der wissenschaftliche Blick ins Supermarktregal - Robert Bosch Stiftung fördert Schülerlabor »GreenLab« der Universität Osnabrück und des Gymnasiums Carolinum mit 33.000 Euro

Unter dem Titel »GreenLab – Convenienceprodukte und Nachhaltigkeit« fördert die Robert Bosch Stiftung aus Stuttgart in ihrer Förderlinie »Our common future« ein gemeinsames Forschungsprojekt der Chemiedidaktik der Universität Osnabrück und des Osnabrücker Gymnasiums Carolinum mit 33.000 Euro. Ab dem kommenden Schuljahr werden insgesamt 20 Schülerinnen und Schüler der Oberstufe in einem extra für dieses Projekt ausgeschriebenen Seminarfach über einen Zeitraum von zwei Jahren zu verschiedenen Aspekten der Nachhaltigkeit arbeiten und forschen.

Convenience kommt aus dem Englischen und heißt Bequemlichkeit oder Komfort. Bei Lebensmitteln bedeutet dies, dass die Lebensmittel bereits vorverarbeitet sind und sich schneller zubereiten lassen. In den letzten Jahren hat sich das Angebot von Convenienceprodukten stetig erweitert. Vor allem im Bereich der vegetarischen und veganen Ernährungsweise gibt es fast wöchentlich neue Angebote in den Supermarktregalen, erläutert Prof. Dr. Marco Beeken, Juniorprofessor für Chemiedidaktik an der Universität Osnabrück.

»Mit dem Schülerlabor GreenLab_OS haben wir im vergangenen Jahr ein eintägiges Angebot zu diesem Thema für Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I geschaffen. Die zentrale Zielsetzung dabei ist eine erste Sensibilisierung zu zentralen Fragen der Nachhaltigkeit. Mit dem nun startenden Forschungsprojekt der Robert Bosch Stiftung können wir intensiv und über einen längeren Zeitraum mit einer Schülergruppe arbeiten«, so Beeken.

Im beantragten Projekt werden die Schülerinnen und Schüler diverse Fertigprodukte vom Inhalt bis zur Umverpackung gründlich untersuchen. Die Projektteilnehmer werden zum Beispiel Einblicke in die Lebensmittelanalytik bekommen und experimentell die Frage beantworten, warum die vegetarischen Fleischersatzprodukte einen intensiveren Fleischgeschmack aufweisen als die tatsächlich tierischen Erzeugnisse. Ebenfalls soll diskutiert werden, ob vegane Produkte wirklich nachhaltiger sind als ein Fleischprodukt.

»Auf den ersten Blick ist es für die Schülerinnen und Schüler oftmals recht einfach zu entscheiden. Wenn dann aber zum Beispiel die Transportwege für Soja-Pflanzen, die die Basis vieler veganer Produkte darstellen, mit einbezogen werden, sieht die Rechnung schon wieder anders aus«, erläutert der Osnabrücker Chemiedidaktiker. Zudem soll auch anhand der Kunststoffverpackung das Thema Mikroplastik umfassend behandelt werden.

In diesem Forschungsprojekt werden die Schülerinnen und Schüler direkte Einblicke in aktuelle wissenschaftliche Arbeiten an der Universität Osnabrück erhalten und können im Idealfall ihre eigenen Ideen in den Forschungsprozess einbringen. Ebenfalls wird es Fachvorträge und -diskussionen zu diesem Themenkomplexen geben, die von den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus der Geographie, Ökologie und Betriebswirtschaft gehalten beziehungsweise geleitet werden. »So erhalten die Schülerinnen und Schüler die einmalige Möglichkeit, den fächerübergreifenden Ansatz von Wissenschaft hautnah zu erleben. Genau hier ergeben sich dann auch viele spannende Forschungsfragen in der empirischen Lern- und Lehrforschung, die wir in meiner Arbeitsgruppe bearbeiten werden«, betont Marco Beeken.

Die Robert Bosch Stiftung fördert in der Linie »Our common future« gegenwärtig 19 Projekte in der Bundesrepublik Deutschland. Am vergangenen Wochenende richtete die Stiftung erstmals einen Kongress in Bremerhaven aus. Hier stellten alle Projektteilnehmer ihre Ideen und Ergebnisse vor. 

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Marco Beeken, Universität Osnabrück,
Juniorprofessor für Chemiedidaktik,
Institut für Chemie neuer Materialien,
Barbarastr. 7, 49069 Osnabrück ,
Tel. +49 541 969-3378,
E-Mail: marco.beeken@uni-osnabrueck.de