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Pressemeldung

Nr. 250 / 2017

14. Dezember 2017 : Dermatologe der Uni zum Koordinator von Weltgesundheitsorganisation und Weltarbeitsorganisation bestellt

Nach Angaben des Berufsverbandes Deutscher Dermatologen (BVDD) nehmen Hauterkrankungen die führende Position von beruflich bedingten Erkrankungen ein. Aus diesem Grund sieht Prof. med. Dr. Swen Malte John von der Universität Osnabrück als Initiator der soeben zu Ende gegangenen Aktionswoche ,,Haut & Job‘‘ regelmäßige Vorsorgemaßnahmen als unabdingbar an.

Zum Hintergrund: Die häufigsten berufsbedingten Krankheitsbilder sind durch Feuchtarbeit ausgelöste Handekzeme, Kontaktallergien und heller Hautkrebs durch UV-Strahlung. Aufgrund des hohen Vorkommnisses von Hauterkrankungen sind Präventionsmaßnahmen von großer Bedeutung. Deshalb sei es das Ziel der Aktionswoche ,,Haut & Job‘‘, viele Menschen zu erreichen und über Hilfsangebote, wie zum Beispiel kostenlose Beratung beim Dermatologen, Hautschutzseminare, zu informieren, so John. Während der Woche wurden auch Hautchecks angeboten. Die Aktionswoche hat erneut gezeigt, wie relevant die Aufklärung über die zahlreichen Möglichkeiten der Prävention ist.

Der Erfolg offenbare sich darin, dass die Zahl der Meldungen beruflicher Erkrankungen bundesweit steigt, weil Betroffene frühzeitiger gemeldet werden und die Dunkelziffer sinkt. »Die gewissenhafte Versorgung von Menschen mit beruflichen Hauterkrankungen hat in den dermatologischen Praxen einen hohen Stellenwert«, interpretiert John die Ergebnisse einer neuen Online-Umfrage der BVDD-Mitglieder. Rund die Hälfte der befragten Hautärzte sieht die Früherkennung und Behandlung erkrankter Patienten als elementare Aufgabe an. Des Weiteren erstatten 72 Prozent der Befragten regelmäßig einen Hautarztbericht. Bei Verdacht einer berufsbedingten Hauterkrankung können Hautärzte einen Bericht an die Berufsgenossenschaft (BG) schicken. Dieser Bericht umfasst Befunde und Untersuchungsergebnisse. Damit enthält der Hautarzt einen Behandlungsauftrag durch die BG. Der Bericht und die Diagnostik werden zu Lasten der BG abgerechnet. Die Zustimmung des Patienten für diese Präventionsmaßnahme ist allerdings nötig.

Generell sieht John es als Erfolg an, dass in den vergangenen Jahren berufsbedingte Hauterkrankungen immer stärker in den Fokus präventiver Maßnahmen geraten. Dies sei aus mehreren Gründen erfreulich: »Vor allem natürlich für die Berufstätigen, die wir durch unsere Aufklärungsarbeit vor berufsbedingten Hauterkrankungen schützen können. Aber auch, da durch solche Präventionsmaßnahmen die Sozialversicherungssysteme nachhaltig geschont werden.«

John, der sich bereits seit Jahren als renommierter Experte für die Prävention von berufsbedingten Hauterkrankungen weltweit engagiert, wurde gerade zum Koordinator von Weltgesundheitsorganisation (WHO) und Weltarbeitsorganisation (ILO) bestellt. Seine Aufgabe ist es, den Einfluss von beruflicher Sonnenbestrahlung auf die Auslösung von Hautkrebs bei Außenbeschäftigten im Sinne der dadurch entstehenden globalen Krankheitslast zu bestimmen. »Dies ist natürlich eine große Ehre und zugleich eine Herausforderung, weil anders als hierzulande selbst in Ländern wo Hautkrebs anerkennungsfähig ist, dies nicht geschieht, weil die Erkrankungen bisher nicht gemeldet werden. ILO und WHO hoffen, dass durch unsere Arbeit sich hieran etwas ändert«, so der Mediziner.

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Swen Malte John, Universität Osnabrück
iDerm
Finkenhügel 7A, 49076 Osnabrück
Tel.: +49 541 969 2357
johnderm@uni-osnabrueck.de