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Pressemeldung

Nr. 204 / 2016

28. September 2016 : Die Universität Osnabrück trauert um Prof. Dr. Peter Bosch

Die Universität Osnabrück trauert um den Kognitionswissenschaftler Prof. Dr. Peter Bosch, der völlig unerwartet am Samstag, 24. September, im Alter von 67 Jahren verstarb. Mit Prof. Bosch verliert das Institut für Kognitionswissenschaft (IKW) den Leiter des Arbeitsbereiches Computerlinguistik und Kognitionswissenschaft.

© Universität Osnabrück / Elena Scholz

Prof. Dr. Peter Bosch

»Wir sind tief betroffen vom frühen Tod des Kollegen Peter Bosch, der durch sein Organisationstalent, sein Geschick und seine Weitsicht nachhaltig zum Erfolg und der nationalen wie internationalen Sichtbarkeit des Instituts für Kognitionswissenschaften beigetragen hat«, so der geschäftsführende Leiter des Instituts Prof. Dr. Kai-Uwe Kühnberger.

Geboren wurde Bosch am 25. August 1949 in Braunschweig. Er studierte Linguistik und Soziologie an der Freien und Technischen Universität Berlin. 1980 promovierte er in Allgemeiner Sprachwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum. Dann war er zunächst von 1980 bis 1986 wissenschaftlicher Mitarbeiter beziehungsweise Universitätsdozent für Philosophie an der Universität Nimwegen (Niederlande) und anschließend von 1988 bis 1994 Leitender Berater und Abteilungsleiter im Bereich Wissenschaft der IBM Deutschland GmbH. Nach seiner Habilitation 1992 in Sprachwissenschaft und Maschineller Sprachverarbeitung an der Universität Osnabrück wurde er 1994 Leiter des Instituts für Logik und Linguistik im Wissenschaftlichen Zentrum der IBM Deutschland GmbH in Heidelberg. Im Jahre 2000 erhielt er dann den Ruf auf die Professur für Computerlinguistik und Kognitionswissenschaft an der Universität Osnabrück.

Bosch setzte sich maßgeblich für den Aufbau des interdisziplinären Instituts für Kognitionswissenschaft (IKW) ein, welches im November 2002 offiziell eingeweiht wurde. Von 2004 bis 2006 war er geschäftsführender Direktor des fachbereichsübergreifenden Instituts und Initiator des DAAD-geförderten Promotionsstudiengangs Kognitionswissenschaft. Außerdem war er Sprecher der Graduiertenkollegs »Adaptivität hybrider kognitiver Systeme« und »Cognitive Science« sowie langjähriges Mitglied des Prüfungsausschusses Kognitionswissenschaft und Vorsitzender des Promotionsausschusses. Wissenschaftlich beschäftigte sich Bosch hauptsächlich mit der Anaphernresolution, der Informations- und Diskursstruktur sowie mit der Semantik der natürlichen Sprache im Allgemeinen.

Neben seinen theoretischen Arbeiten hat sich der Osnabrücker Kognitionswissenschaftler auch mit experimentellen Methoden, insbesondere innerhalb der experimentellen Psycholinguistik beschäftigt. Peter Bosch pflegte einen regen Austausch mit nationalen und internationalen Wissenschaftlern. Neben seiner umfangreichen Tätigkeit als Gutachter war Bosch im Editorial Board wichtiger linguistischer und computerlinguistischer Zeitschriften sowie Herausgeber der Zeitschrift »Journal of Semantics« (1985-2004). »Der Fachbereich Humanwissenschaften trauert um Professor Bosch. Unser tiefes Mitgefühl gilt seinen Angehörigen«, so der Dekan Prof. Dr. Thomas Staufenbiel.

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Kai-Uwe Kühnberger, Universität Osnabrück
Institut für Kognitionswissenschaft
Wachsbleiche 27, 49090 Osnabrück
Tel.: +49 541 969 3384
kkuehnbe@uni-osnabrueck.de