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Pressemeldung

Nr. 130 / 2017

26. Juni 2017 : Doktorandin der Uni Osnabrück erhält Wolfgang-Metzger-Preis 2017

Die Germanistin Dr. Karen Brüning ist im Rahmen der Tagung der Internationalen Gesellschaft für Gestalttheorie und ihre Anwendung (GTA) in Wien für ihre Dissertation ‚Die Rezeption der Gestaltpsychologie in Robert Musils Frühwerk‘ mit dem Wolfgang-Metzger-Preis 2017 ausgezeichnet worden. Die Preisträgerin ist mit dieser Arbeit 2016 am Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaft (Institut für Germanistik) promoviert worden; der Betreuer war Prof. Dr. Christian Dawidowski (Literaturdidaktik Germanistik).

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© Foto / Christoph Heidrich

Karen Brüning und Prof. Dr. Silvia Bonacchi von der Universität Warschau, Jurorin in der Jury des Gremiums ist, das den Wolfgang-Metzger-Preis vergibt.

Der seit 1999 öffentlich ausgeschriebene Preis wird an herausragende Beiträge zur Anwendung der Gestalttheorie in Wissenschaft und Forschung verliehen – die Ausschreibung richtet sich an alle Disziplinen, in denen die Gestaltpsychologie Anwendung finden kann, beispielsweise Philosophie, Kunst, Architektur, oder Medizin, und wird alle zwei Jahre vergeben. In diesem Jahr hat sich die Jury entschieden, den Preis einer literaturwissenschaftlichen Arbeit zuzusprechen.

Karen Brüning setzt sich in ihrer 2015 publizierten Arbeit mit den Einflüssen der Gestaltpsychologie auf die Literatur Robert Musils auseinander, der als Wanderer zwischen den Welten Wissenschaft und Dichtung bezeichnet werden muss. Dabei geht es ihm nicht darum, psychologische Erkenntnisse wissenschaftlich korrekt in seinen Werken wiederzugeben oder über das Sprachrohr Literatur psychologische Forschungen zu präsentieren. Er emanzipiert sich vielmehr von der wissenschaftlichen Psychologie und setzt ihr eine auf psychologischen Erkenntnissen basierende Poetologie entgegen, in der besonders die Erkenntnisse der Gestalttheoretiker literarisch verarbeitet werden. In diesem Prozess, dessen Endpunkt der ‚Mann ohne Eigenschaften‘ darstellt, kommt dem Frühwerk eine besondere Bedeutung zu – Musil erarbeitet hier erstmals literarische Zugänge zu einem eigentlich psychologischen Erkenntnisinteresse: der Definition der Seele. In der Preisträgerrede zur Verleihung des mit 1.000 Euro dotierten Preises setzte sich Brüning vor einem interessierten Fachpublikum mit den zentralen Thesen ihrer Arbeit auseinander.

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Christian Dawidowski, Universität Osnabrück
Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaft
Neuer Graben 40, 49074 Osnabrück
Tel.: +49 541 969 4055
christian.dawidowski@uni-osnabrueck.de