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Pressemeldung

Nr. 44 / 2018

14. März 2018 : Drei neue Graduiertenkollegs – Universität Osnabrück will junge wissenschaftliche Talente und deren Karrieren gezielt fördern – Drei Millionen Euro aus hochschuleigenen Mitteln

Im Juli 2016 verabschiedete der Senat der Universität Osnabrück das »Zukunftskonzept UOS 2020«. Neben der Profilierung der Forschung und Lehre will die Universität besonders auch junge wissenschaftliche Talente und deren Karrieren gezielt fördern. Nach externer Begutachtung richtet die Universität jetzt drei zusätzliche Graduiertenkollegs zur Ausbildung von Doktorandinnen und Doktoranden ein. Dafür stehen drei Millionen Euro hochschuleigene Mittel zur Verfügung.

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© Universität Osnabrück/Daniel Rüffer

Freude bei der Hochschulleitung sowie bei den beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern über die neu eingerichteten Graduiertenkollegs.

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»Unser großes Anliegen ist es, junge Menschen bei ihrer wissenschaftlichen Weiterentwicklung systematisch zu unterstützen, denn der wissenschaftliche Nachwuchs ist der Motor der Forschung«, erläutert Prof. Dr. Susanne Menzel, Vizepräsidentin für Forschung und Nachwuchsförderung, die Initiative. Zehn Initiativen aus allen Fachbereichen der Universität bewarben sich für das hochschuleigene Programm und stellten sich mit ihren Anträgen einem externen Gutachtergremium unter dem Vorsitz des Generalsekretärs der VolkswagenStiftung, Dr. Wilhelm Krull.

Zu den drei ausgewählten Graduiertenkollegs gehören:

- EvoCell – Zelluläre Mechanismen der evolutionären Innovation
- Vertrauen und Akzeptanz in erweiterten und virtuellen Arbeitswelten
- Religiöse Differenzen gestalten. Pluralismusbildung in Christentum und Islam

Im Mittelpunkt steht die Qualifizierung von bis zu sechs Doktorandinnen und Doktoranden pro gefördertem Kolleg. Ziel ist es, die Promovierenden in wegweisende Forschungsprojekte einzubinden und gleichzeitig ihre frühe wissenschaftliche Selbstständigkeit zu unterstützen. »Durch diese herausragende externe Begutachtung wird eine exzellente wissenschaftliche Qualität zusätzlich gesichert«, so Menzel.

Am Mittwoch, 14. März, wurden die ausgewählten Graduiertenkollegs um 12 Uhr im Foyer des Senatssitzungssaales offiziell zu ihrem Erfolg beglückwünscht.

Weitere Informationen zu den drei ausgewählten Graduiertenkollegs:

EvoCell – Zelluläre Mechanismen der evolutionären Innovation
(Sprecher: Prof. Dr. Christian Kost, Prof. Dr. Sabine Zachgo)
Vor über 200 Jahren revolutionierte Charles Darwin mit der Evolutionstheorie die Naturwissenschaften. Immer noch unklar ist, welche Innovationen auf der Ebene der kleinsten Bausteine des Lebens, der Zellen, die Grundlage für evolutive Entwicklungsprozesse sind. Diese Fragestellung wird das interdisziplinäre EvoCell Kolleg, in dem Biologinnen und Biologen, ein Physiker und eine Umweltsystemwissenschaftlerin gemeinsam Doktoranden betreuen, erforschen. Mit molekularbiologischen und mikroskopischen Techniken sowie Modellierungsansätzen soll untersucht werden, welche zellulären Mechanismen es ermöglichen, dass sich in Verlauf der Evolution immer komplexere Zellgemeinschaften und schließlich Organismen entwickeln konnten.

Vertrauen und Akzeptanz in erweiterten und virtuellen Arbeitswelten
(Sprecher: Prof. Dr. Oliver Thomas)
Technische Innovationen wie tragbare Endgeräte und intelligente Sprachsteuerung überwinden die Grenzen klassischer Informationssysteme. Im Zuge dieser digitalen Transformation steigt der weltweite Absatz von Wearables, die vor allem in Kombination mit Augmented- und Virtual-Reality-Applikationen (kurz: AR bzw. VR) innovative Anwendungsfälle für die betriebliche Praxis ermöglichen. Der Nutzen dieser Technologien zeigt sich anhand der Verbesserung und Flexibilisierung von Prozessabläufen durch eine gezielte Informationsversorgung und der Gestaltung von nutzerfreundlichen Arbeitsplätzen in einer digitalen Arbeitswelt. Dem gegenüber stehen Risiken wie digitaler Stress, Nebenwirkungen der Nutzung wie die Simulationskrankheit und eine Einschränkung der Privatsphäre des Nutzers. Daher ist eine interdisziplinäre Erforschung von Akzeptanz und Vertrauen in augmentierten und virtuellen Arbeitswelten ist auf dem Weg zur Industrie 4.0 von großer Bedeutung.

Religiöse Differenzen gestalten. Pluralismusbildung in Christentum und Islam
(Sprecher: Prof. Dr. Margit Eckholt, Prof. Dr. Gregor Etzelmüller)
Das geplante Graduiertenkolleg der christlichen Theologien und der islamischen Theologie will erkunden, was theologisch und interreligiös reflektierte religiöse Traditionen und spirituelle Praktiken zu einer produktiven Gestaltung religiöser Differenzen beitragen können. Die Promotionsprojekte werden jeweils von einem christlich-muslimischen Tandem betreut; das Kolleg versteht sich als "Kontaktzone" und "Lernort" interreligiöser theologischer Reflexion.

Weitere Informationen für die Medien:
Utz Lederbogen, Pressesprecher der Universität Osnabrück,
Neuer Graben 29, 49074 Osnabrück,
Tel. +49 541 969 4370,
utz.lederbogen@uni-osnabrueck.de