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Pressemeldung

Nr. 52 / 2016

04. März 2016 : Ein tief religiöser und faszinierender Grenzgänger: Die Universität trauert um Prof. Klaus Künkel

Am Sonntag, 28. Februar, verstarb Klaus Künkel, Professor der Evangelischen Theologie und Mitbegründer der Universität Osnabrück, im Alter von 88 Jahren. »Das Ineinander von Theologie, Spiritualität, Mystik, religiöser Erfahrung und Alltag prägten mein Leben«, schrieb er einmal in einer autobiographischen Skizze unter dem Titel „Mein religiöser, theologischer und spiritueller Lebensweg“.

1927 geboren, musste er als Jugendlicher den Tod seiner beiden Brüder im Zweiten Weltkrieg und eine traumatische Flucht aus dem Osten verkraften. Den Entschluss, Theologie zu studieren, fasste er während seiner Gefangenschaft. 1947 holte er dafür das Abitur nach und studierte anschließend in Marburg, Tübingen und Göttingen evangelische Theologie, unter anderem bei Rudolf Bultmann und Friedrich Heiler. 1955 heiratete er die spätere Ehe- und Lebensberaterin Karin Künkel, geborene Hempler, und zog mit ihr drei Töchter groß.  

Sieben Jahre wirkte Klaus Künkel als Pfarrer in Hameln und in Osnabrücks Melanchthon- und Luther-Kirche, bis er 1963/64 zum Professor für Theologie und Religionspädagogik an der Pädagogischen Hochschule und späteren Universität Osnabrück berufen wurde. Anfangs lehrte er Religionspädagogik, später Religionswissenschaft.  

»Er war und blieb ein faszinierender Grenzgänger: Auf der lebenslangen Suche nach dem Verhältnis zwischen Gottes-Wort und Menschen-Wort ließ er sich in Meditation ausbilden und bildete Meditationspraktiker aus. Er vertiefte sich in die Mystik vieler Religionen«, so sein ehemaliger Kollege Prof. Dr. Reinhold Mokrosch. Und er wurde – zusammen mit seiner Frau Karin – Kursleiter für „Meditation und Erfahrung“. Der von ihm gegründete „Loccumer Arbeitskreis für Meditation“ wurde seine Heimat.

»Klaus Künkel war ein tief religiöser Mensch, ohne sich an irgendeine Dogmatik zu binden«, erklärt Mokrosch. Unter den Studierenden und den Lehrenden galt er als liebevoller, kreativer, hoch geschätzter, stets ausgleichender, beliebter und geliebter Hochschullehrer, Pfarrer, Freund und Mitmensch. »Die Universität, die Evangelische Theologie und zahlreiche Religionsgemeinschaften haben ihm sehr viel zu verdanken.«  

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Reinhold Mokrosch, Universität Osnabrück
Institut für Evangelische Theologie
Neuer Graben / Schloss, 49069 Osnabrück
Tel: +49 541 969 4285
reinhold.mokrosch@uni-osnabrueck.de