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Pressemeldung

Nr. 23 / 2016

27. Januar 2016 : Gemeinsame Forschung über Nahost-Grenzen hinweg - DFG fördert deutsch-israelisch-palästinensisches Projekt zur Anpassung von Pflanzen an veränderte Umweltbedingungen

Friedensbildung im Kleinen: Biologen aus Deutschland, Israel und Palästina untersuchen gemeinsam die Anpassung von Pflanzen an veränderte Umweltbedingungen am Beispiel der Kreuzblütler. Dafür hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) in einer ersten Projektphase jetzt 468.000 Euro bewilligt. »Wir wollen ein Forschungsnetzwerk etablieren, das unter anderem in der Krisenregion politische Konfliktlinien durch gemeinsame wissenschaftliche Aktivitäten überwinden soll«, erklärt der Osnabrücker Botaniker Mummenhoff, der kürzlich im Vorfeld der Projektbeantragung Israel und Palästina bereist hat.

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© Hebrew University Jerusalem / Jotham Ziffer-Berger

Wie sich Pflanzen an sich verändernde Umweltbedingungen anpassen, untersuchen die Biologen in Israel und Palästina an zwei Arten der Gattung Raphanus (Kreuzblütler).

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© ARO Tel Aviv / Oz Barazani

Oz Barazani (ARO, Tel Aviv) in einem typischen Habitat von Raphanus pugioniformis.

An dem Projekt sind Wissenschaftler der Universität Osnabrück, der Agricultural Research Organisation (Tel Aviv), der Hebrew University (Jerusalem), zwei palästinensische Biologen sowie Forscher der Royal Holloway University  (London) und der KWS SAAT SE beteiligt. Die Projektteilnehmer hoffen, dass von ihrer Zusammenarbeit ein Mut machendes Signal ausgeht.

Genomduplikationen und Umweltveränderungen können unter Evolution neuer Merkmale zur Entstehung neuer Arten beitragen. In dem Forschungsprojekt »Fruit evolution and adaption to Mediterranean habitats« wird versucht, kausale Zusammenhänge zwischen Unterschieden in der Frucht- und Samenmorphologie und räumlichen Ausbreitungsmustern, Keimungssynchronisation, und genetischer Diversität innerhalb und zwischen Populationen von zwei Arten von Rettich (Gattung Raphanus, Kreuzblütler, Brassicaceen) abzuleiten.

Diese beiden Rettich-Arten repräsentieren ein geeignetes System, ein Evolutionsmodell über Wechselwirkungen und Kausalitäten zwischen Fruchtarchitektur und Ausbreitungsmechanismen zu entwickeln. Die Biologen werden dazu ausgewählte Populationen beider Arten in Israel und Palästina untersuchen.

»Wir erwarten, dass unsere Ergebnisse zu einem besseren Verständnis adaptiver Prozesse bei Pflanzen beitragen und hoffen, dass unser interdisziplinäres Projekt vor allem israelische und palästinensische Studenten ermutigt, gemeinsam auf diesem für beide Seiten interessanten Forschungsgebiet zu arbeiten«, so Projektleiter Mummenhoff.

Weitere Informationen für die Redaktionen:
apl. Prof. Dr. Klaus Mummenhoff, Universität Osnabrück
Fachbereich Biologie /Chemie
Barbarastraße 11, 49069 Osnabrück
Tel.: +49 541 969 2856
E-Mail: mummenhoff@biologie.uni-osnabrueck.de