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Pressemeldung

Nr. 57 / 2016

16. März 2016 : Grundstein gelegt - Bundesweit größtes Forschungs- und Versorgungszentrum für Berufsdermatologie entsteht in Osnabrück

Hauterkrankungen und Allergien sind die häufigsten berufsbedingten Gesundheitsgefahren in Europa. Bei den bis 25-Jährigen machen sie sogar 90 Prozent aller Erkrankungen am Arbeitsplatz aus. Wissenschaftler der Universität Osnabrück haben mit ihren Forschungsarbeiten zur Prävention berufsbedingter Hautkrankheiten inzwischen weltweit Beachtung gefunden. Auf dem Gelände des Osnabrücker Klinikums am Finkenhügel wurde heute (16. März) der Grundstein für die neue Osnabrücker Hautklinik in Kombination mit dem berufsdermatologischen Lehr- und Forschungszentrum der Universität gelegt.

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© Universität Osnabrück / Uwe Lewandowski

Klaus Scholle, Prof. Dr. Wolfgang Lücke, Thomas Fillep, Prof. Dr. Swen Malte John, Dr. E.h. Fritz Brickwedde , Helmut Middendorf und Frans Blok legten gemeinsam den Grundstein für die neue Hautklinik am Klinikum Finkenhügel.

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»Der heutige Tag ist ein guter Tag für den Gesundheitsstandort Osnabrück, weil sich das Institut für interdisziplinäre Dermatologische Prävention und Rehabilitation (iDerm) an der Universität Osnabrück seit seiner Gründung zu einem unverzichtbaren Element von überregionaler Bedeutung entwickelt hat. Dass hier Patienten mit berufsbedingten Hauterkrankungen geholfen werden kann, hat sich inzwischen in Deutschland und sogar im europäischen Ausland herumgesprochen. Vor diesem Hintergrund ist die heutige Grundsteinlegung auch ein Bekenntnis zum Standort Osnabrück«, so Dr. E.h. Fritz Brickwedde in Vertretung des Osnabrücker Oberbürgermeisters Wolfgang Griesert.

Das neue dreigeschossige Gebäude wird vom Bauunternehmen H. Scholle GmbH & Co.KG (Osnabrück) für 5 Millionen Euro errichtet und an das Institut iDerm, die Universität Osnabrück und das Niedersächsische Institut für Berufsdermatologie vermietet. 127 Untersuchungs- und Laborräume wie auch Krankenzimmer stehen künftig auf einer Gesamtnutzfläche von ca. 2500 Quadratmetern zur Verfügung. Der erste Bauabschnitt kann noch in diesem Jahr bezogen werden. Zurzeit nutzt die Universität gemeinsam mit dem iDerm einen Teil der alten Klinik am Natruper Holz, die seit 2014 als Flüchtlingshaus dient.

65 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden im neuen Hautzentrum am Finkenhügel arbeiten. Mit jährlich 1400 Patienten aus der ganzen Bundesrepublik ist das iDerm in Zusammenarbeit mit gesetzlichen Unfallversicherungsträgern und der Universität Osnabrück die weltweit größte Institution zur Versorgung von Menschen mit beruflichen Hauterkrankungen. »Der Neubau und der damit verbundene Ausbau der Dermatologie der Universität Osnabrück bietet ideale Voraussetzungen für eine bessere Gesundheitsforschung«, betont Universitätspräsident Prof. Dr. Wolfgang Lücke. »Hier wird ein international sichtbarer Leuchtturm für Ausbildung und Forschung auf dem Gebiet berufsbezogener Hautkrankheiten und Allergien weiterentwickelt.«

Seit Januar 2015 ist unter Mitwirkung des Osnabrücker dermatologischen Forschungszentrums der Hautkrebs durch langjährige Sonnenbestrahlung in die Liste der amtlich anerkannten Berufskrankheiten aufgenommen worden. Seitdem wurden bundesweit zusätzlich 6000 Verdachtsanzeigen gestellt. »Bereits 42 Prozent aller Verdachtsmeldungen auf Erkrankungen am Arbeitsplatz betreffen Erkrankungen der Haut«, berichtet Prof. Dr. Swen Malte John, der an der Universität Osnabrück die bundesweit erste Professur für Berufsdermatologie bekleidet. Umso wichtiger sei es, den bestehenden Schwerpunkt mit dem neuen Gebäude weiter auszubauen. »Damit verbessern sich auch die Möglichkeiten für Studierende und junge Wissenschaftler der Universität Osnabrück, im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung der Versorgung der Patienten viele Erkenntnisse für ihr Studium zu gewinnen aber auch sich wissenschaftlich weiter zu qualifizieren.«

Berufsbedingte Hautkrankheiten haben hohe volkswirtschaftliche Bedeutung. Es entstehen nicht nur Kosten für akute Behandlungen, sondern durch Arbeitsunfähigkeit auch immense Folgekosten in den Betrieben, sowie durch Umschulungen und Rentenleistungen. Die jährlichen volkswirtschaftlichen Kosten werden allein in Deutschland auf 1,8 Milliarden Euro geschätzt. Betroffene Berufsgruppen sind zum Beispiel Friseure, Gesundheitsberufe, Metallarbeiter, Maler, Lackierer, Köche und Raumpfleger. Von beruflichem Hautkrebs sind alle Außenberufe in der Bau-, Land- und Forstwirtschaft sowie Fischerei, aber zum Beispiel auch Bademeister und Kindergärtnerinnen betroffen.

Weitere Informationen für die Medien:
Prof. Dr. Swen Malte John, Universität Osnabrück
Fachgebiet Dermatologie, Umweltmedizin, Gesundheitstheorie,
Institut für interdisziplinäre dermatologische Prävention und Rehabilitation an der Universität Osnabrück (iDerm)
Sedanstraße 115, 49069 Osnabrück
Tel. +49 541 969 2357, Fax +49 541 969 2445
E-Mail: johnderm@uni-osnabrueck.de  

Dr. Utz Lederbogen
Pressesprecher der Universität Osnabrück
Neuer Graben/Schloss, 49069 Osnabrück
Tel. +49 541 969 4370
E-Mail: utz.lederbogen@uni-osnabrueck.de