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Pressemeldung

Nr. 158 / 2017

21. August 2017 : Münzen machen Geschichte „begreifbar“

Eine Sammlung von mehr als 700 Münzen wird derzeit im Niedersächsischen Landesarchiv am Standort Osnabrück in Zusammenarbeit mit der Abteilung für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Universität untersucht.

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© Foto / Niedersächsiches Landesarchiv

Anna Philine Schöpper, Fabian Schröder, Julia Fesca und Dr. Sebastian Steinbach (v.l.) freuen sich über erste Ergebnisse bei der Arbeit an der Münzsammlung des Landkreises.

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»Jedes Kuvert ist wie eine Wundertüte!«, so die Studentin Julia Fesca, die im Rahmen eines Praktikums derzeit den ersten Teil der Münzsammlung bearbeitet, »Da der ehemalige Besitzer nicht jeden Umschlag beschrieben hat, weiß man nie, was als nächstes kommt.« Und die mögliche Spannweite reicht von Pfennigen des 13. Jahrhunderts bis zu Münzen des Deutschen Kaiserreiches. Aber auch Prägungen aus Frankreich, England oder den Niederlanden werden zur Bestimmung genau „unter die Lupe genommen“.

Die Sammlung wurde 1975 dem Landkreis Osnabrück übergeben, aber nie systematisch katalogisiert oder wissenschaftlich ausgewertet. „Da kam uns die Idee, Kontakt mit der Universität Osnabrück aufzunehmen“, sagt Fabian Schröder vom Kulturbüro des Landkreises. Er landete bei Privatdozent Dr. Sebastian Steinbach, der neben seiner Lehrtätigkeit als Wirtschafts- und Sozialhistoriker auch Spezialist in der Münzkunde (Numismatik) ist und sofort begeistert war.

Nun wird in einem mehrwöchigen Projekt jedes einzelne Stück beschrieben, gewogen, vermessen und genau bestimmt. »Auch für uns Archivare, die es normalerweise eher mit Schriftquellen in Papierform zu tun haben, ist das eine spannende Sache«, freut sich Anna Philine Schöpper vom Niedersächsischen Landesarchiv in der Schloßstraße.

Doch mit der Erfassung der zahlreichen Objekte soll die Arbeit an den Münzen keinesfalls enden. Diese werden zukünftig auch in der Lehre eingesetzt, um den Studierenden einen Überblick über Münz- und Geldgeschichte zu vermitteln oder eine praktische Einführung in die Historische Hilfswissenschaft der Münzkunde zu geben – denn »Münzen und Medaillen machen Geschichte im wahrsten Sinne des Wortes begreifbar«, so Steinbach.

Weitere Informationen für die Redaktionen:
PD Dr. Sebastian Steinbach, Universität Osnabrück
Abteilung Wirtschafts- und Sozialgeschichte
Kolpingstraße 7, 49074 Osnabrück
Tel.: +49 541 969 4260
sebastian.steinbach@uni-osnabrueck.de