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Pressemeldung

Nr. 36 / 2018

26. Februar 2018 : Neue Richtung in biophysikalischer Forschung?

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und die Russische Stiftung für Grundlagenforschungen (Russian Foundation for Basic Research (RFBR)) haben für ein gemeinsames Forschungsprojekt des Fachbereichs Physik der Universität Osnabrück und der Lomonossow-Universität Moskau Mittel in Höhe von 450.000 Euro zur Verfügung gestellt.

Untersucht werden nanometergroße scheibenförmige Lipoproteinpartikel, die entscheidend sein können für die biophysikalische und -chemische Forschung von Membranproteinen. Geleitet wird die Osnabrücker Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Heinz-Jürgen Steinhoff.

Membranproteine erfüllen wichtige Funktionen in allen lebenden Organismen. Um sie untersuchen zu können, müssen sie aus ihrer Zellumgebung isoliert und gereinigt werden. »Da sie wasserunlöslich sind, werden die Proteine durch sogenannte Detergenzien, organische Verbindungen, die die Grenzflächenspannung des Wassers verringern, aus der Zellmembran herausgelöst. Leider werden dabei oft Enzyme geschädigt. Vor kurzem wurde allerdings entdeckt, dass bestimmte maleinsäurehaltige Polymere Membranproteine extrahieren können, ohne dabei die Enzyme zu schädigen. Sie umhüllen die Proteine und bilden nanometergroße, scheibenförmige Lipoproteinpartikel«, so Forschungsleiter Prof. Steinhoff.

Mit diesem Ansatz ist es für die Forschungsgruppe möglich, die Membranproteine in ihrer ursprünglichen Lipidumgebung auf ihre Eigenschaften hin zu untersuchen. Ihre Struktur kann beispielsweise mithilfe von Kryo-Elektronenmikroskopen des im vorherigen Jahr eröffneten Zentrum für zelluläre Nanoanalytik Osnabrück (CellNanOs) sichtbar gemacht werden.

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Heinz-Jürgen Steinhoff, Universität Osnabrück
Fachbereich Physik
Barbarastraße 7, 49076 Osnabrück
Tel.: + 49 541 969 2675
heinz-juergen.steinhoff@uni-osnabrueck.de