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Pressemeldung

Nr. 250 / 2016

01. Dezember 2016 : Religionen, Reformen und gesellschaftlicher Wandel: Interreligiöser Kongress zum Reformationsjahr 2017

Vor 500 Jahren stieß die Reformation einen gesellschaftlichen Wandel an, der bis heute wirksam ist. Wie reagierten die Religionen in der Geschichte und wie reagieren sie heute auf den gesellschaftlichen Wandel? Ein Kongress unter dem Titel „Religionen, Reformen und gesellschaftlicher Wandel in Politik, Wirtschaft und Bildung“ am 22. und 23. Februar an der Universität Osnabrück wird sich mit diesen Fragen befassen.

Veranstalter sind die Institute für evangelische, katholische und islamische Theologie der Universität und die Stadt Osnabrück, unter Mitwirkung des „Runden Tisches der Religionen Osnabrück“ (einschließlich jüdischer Gemeinde) sowie der „Osnabrücker Friedensgespräche“.

Es sind Fragen, die heute drängender denn je erscheinen: Welche Antworten geben die Religionen beispielsweise auf Globalisierung, ungehemmtes Wachstum, Fortschritte in der Wissenschaft oder die vielfältige kulturelle und religiöse Zusammensetzung unserer Gesellschaft? Wie reagieren sie auf Herausforderungen wie weltweite Flüchtlingsströme und einen erstarkenden Rechtspopulismus? Können Christentum, Judentum und Islam überhaupt auf solche Wandlungen reagieren? Sind sie reformfähig und reformwillig oder liegt ihre Kraft gerade im Abstand zum allzu wandlungsfähigen ‚Zeitgeist‘? Mehr als 30 Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Religion, Wirtschaft, Politik und öffentlichem Leben referieren und diskutieren untereinander und mit den Kongressteilnehmern, darunter der niedersächsische Ministerpräsident Stefan Weil, und im Rahmen eines Osnabrücker Friedensgesprächs der EKD-Ratsvorsitzende Bischof Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm und Prof. Dr. Hans Joas.

»Fünf Jahrhunderte nach der Reformation stellt sich für die Kirchen die Frage, welche Antworten sie auf den rasanten Wandel unserer Gesellschaft geben können, ohne ihre Identität zu verlieren«, fragen sich Prof. Dr. Martina Blasberg-Kuhnke, katholische Theologin, und Prof. Dr. Andreas Kubik-Boltres, evangelischer Theologe, selbstkritisch. Und Prof. Dr. Lahbib El Mallouki, islamischer Theologe, und Michael Grünberg von der jüdischen Gemeinde, fügen hinzu: »Auch wir Muslime und Juden fragen uns, wie wir auf die neuen Herausforderungen in „Politik, Wirtschaft und Bildung“ reagieren sollen.« Zum Kongress-Verlauf äußert Prof. Dr. Reinhold Mokrosch vom „Runden Tisch der Religionen“: »Auf der Tagung sollen Experten und Bürger dialogisieren. Denn der Dialog ist der Kern des Friedens. Ohne Dialog zwischen den Religionen gibt es keinen politischen Frieden.« Und der Osnabrücker Oberbürgermeister Wolfgang Griesert bringt seine Hoffnung zum Ausdruck: »Religionen sollten nicht nur Antworten auf den gesellschaftlichen Wandel finden, sondern im Rahmen der Demokratie Verantwortung insbesondere in ethischen und sozialpolitischen Fragen übernehmen.«

Impulsreferate und Podiumsdiskussionen, die sowohl die Geschichte als auch die Gegenwart beleuchten, bilden die Grundstruktur des Kongresses. Thematisch gegliederte Diskussionsforen laden darüber hinaus zur Teilnahme ein. Anmeldungen werden unter: www.ev-theologie.uni-osnabrueck.de/Kongress 2017, per Mail unter Kongress2017@uni-osnabrueck.de oder telefonisch über das Institut für Evangelische Theologie: (0541) 969 4285, -4799 entgegen genommen. Die Teilnahmegebühr für die Tagung beträgt 35.- Euro, Studierende können kostenfrei teilnehmen.

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Stadt Osnabrück, Büro für Friedenskultur
Christine Grewe
Tel.: +49 541 3232287
Grewe_C@osnabrueck.de

Prof. Dr. Reinhold Mokrosch
Runder Tisch der Religionen
Tel.: +49 541 682134
reinhold.mokrosch@uni-osnabrueck.de