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Pressemeldung

Nr. 27 / 2019

11. Februar 2019 : Schulpädagogik stark mitgeprägt - Universität Osnabrück trauert um Erziehungswissenschaftler Prof. em. Fritz Loser

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts für Erziehungswissenschaft der Universität Osnabrück trauern um ihren Kollegen Prof. em. Dr. Fritz Loser, der am 30. Januar mit 83 Jahren verstorben ist. Er hat durch seine Arbeiten zur Allgemeinen Didaktik und Unterrichtsforschung die Fachdiskussion in der Schulpädagogik bis zu seiner Emeritierung im Jahre 2001 sehr stark mitgeprägt.

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© privat

Prof. em. Dr. Fritz Loser verstarb am 30. Januar 2019.

„Fritz Loser legte immer großen Wert darauf, etablierte Positionen zu problematisieren und eingespielte Denkgewohnheiten kritisch zu hinterfragen“, erinnert sich die Institutsleiterin Prof. Dr. Claudia Solzbacher. Seine Auseinandersetzung mit bildungstheoretischen und lernpsychologischen Fundierungsversuchen der allgemeinen Didaktik hat in der Fachdiskussion breite Resonanz gefunden. „Aus seiner Sicht konnte die Didaktik als Berufswissenschaft für Lehrerinnen und Lehrer auf die anthropologische Betrachtungsweise ihres Feldes nicht verzichten“, ergänzt Solzbacher. „Für ihn war die Aufhellung der theoretischen Hintergründe von Schulpädagogik und Didaktik eine ständige Aufgabe.“ Zugleich engagierte er sich in empirischen Forschungsprojekten an Haupt- und Gesamtschulen.

Fritz Loser (Jg. 1935) absolvierte ein Lehramtsstudium und arbeitete von 1956 bis 1958 als Volksschullehrer in Nußdorf/Baden-Württemberg. Von 1958 bis 1962 nahm er ein Zweitstudium an den Universitäten Tübingen und Heidelberg auf, das er erfolgreich mit einer Promotion bei Prof. Dr. Otto Friedrich Bollnow in Tübingen abschloss. Nach einer kurzen Zeit als wissenschaftlicher Assistent an der PH Reutlingen wurde er 1965 als Professor für Schulpädagogik an die Pädagogische Hochschule Münster berufen. Von 1968 bis 1980 war er zugleich Lehrbeauftragter für Schulpädagogik an der Universität Münster. Im Jahre 1974 folgte er dem Ruf an die Universität Osnabrück auf eine Professur für Schulpädagogik, die er bis zu seiner Emeritierung im Jahre 2001 innehatte. In allen Stationen seines Berufslebens hat sich Fritz Loser in Lehre und Forschung sowie in der akademischen Selbstverwaltung stark und mit Erfolg engagiert. Er betreute eine große Zahl an Lehramts- und Diplomstudierenden.

Seit Mitte der 1970er und in den 1980er Jahren wandte er sich verstärkt und mit großer fachlicher Resonanz Fragen und Konzeptionen der empirischen Unterrichts- und Schulforschung zu. Für die Entwicklung und Ausbreitung qualitativer Forschungsmethoden in der Analyse von Unterricht, heute ein breit etabliertes Forschungsfeld, war er einer der zentralen Impulsgeber. Mit den Internationalen Schulen / Europaschulen erschloss er sich darüber hinaus in den 1990er Jahren ein weiteres wegweisendes Forschungsfeld.

„Fritz Loser hat auf seinem wissenschaftlichen Weg eine ganze Reihe von Schülerinnen und Schülern erfolgreich geprägt. Seine hohe Sachkompetenz, sein starkes berufliches Engagement, seine Kreativität, seine menschliche Zugewandtheit und nicht zuletzt seine freundliche, unkomplizierte Art führten dazu, dass er hohe Wertschätzung im Kreis der Kolleginnen und Kollegen genoss“, so die Institutsleiterin Prof. Solzbacher. Hervorzuheben sei auch seine Fähigkeit, jungen wissenschaftlichen Nachwuchs zu motivieren, ihn zwar anzuleiten, aber ihm zugleich Raum für eigene Entwicklungspfade zu lassen. „Als wissenschaftlicher Lehrer und menschliches Vorbild bleibt Fritz Loser deshalb bei allen, die ihn kannten, unvergessen.“

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Claudia Solzbacher, Universität Osnabrück,
Geschäftsführende Leiterin des Instituts für Erziehungswissenschaft,
Heger-Tor-Wall 9, 49069 Osnabrück,
Tel.: +49 541 969 4794,
E-Mail: claudia.solzbacher@uni-osnabrueck.de