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Pressemeldung

Nr. 9 / 2020

10. Januar 2020 : Sinne im Kulturkontakt: Vortrag an der Uni Osnabrück über Sinnesirritation, Geschlecht und Kommunikation

Am Freitag, 17. Januar, lädt das Forschungszentrum Institut für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit (IKFN) in seiner Vortragsreihe „Gefühle in Bewegung. Affekte – Geschlecht – Raum in der Frühen Neuzeit“ zum zweiten Vortrag im Wintersemester 2019/20 ein. Prof. Dr. Daniela Hacke von der Freien Universität Berlin wird zum Thema „Sinne im Kulturkontakt. Sinnesirritation, Geschlecht und Kommunikation in englischen Nordamerikaberichten des 16. und 17. Jahrhunderts“ referieren. Der Vortrag findet um 13 Uhr im Schlosshauptgebäude in Raum 11/211 statt.

Die Sensory History verfügt über eine dynamische Historiographie zur Kulturgeschichte der Sinne. Auffällig ist die in den letzten Jahren vollzogene Neujustierung einiger methodischer und forschungsrelevanter Schwerpunkte; so hat sich die Sensory History von einer Ideengeschichte zur Geschichte der Praktiken der sinnlichen Wahrnehmung, von der Erforschung der leitenden Sinne (Auge und Ohr) zu einer vermehrten Berücksichtigung auch der sogenannten niederen Sinne (Geruch, Geschmack, Tastsinn) entwickelt. Diesen methodischen Potentialen zum Trotz wird die Sensory History überwiegend innerhalb nationaler Narrative und begrenzter Untersuchungsräume (Städte, Länder) betrieben; zudem ist sie überwiegend als eine europäische Errungenschaft der westlichen Zivilisation geschrieben worden.

Diese thematische und methodische Engführung soll in dem Vortrag überwunden werden. Sensory History wird neu als eine Geschichte der Begegnung verschiedener Sinnessysteme und – soweit möglich – als Geschichte des transkulturellen Austausches konzipiert. Im Fokus steht die Erforschung von Funktion und Bedeutung der Sinne in frühneuzeitlichen Kontaktzonen und Begegnungsräumen. Auf der Grundlage englischer Berichte von First (and Second) Cultural Encounter in Nordamerika werden die geschlechtsspezifischen Sinnesirritationen europäischer Reisender im Kontext von Wahrnehmungs- und Kommunikationsstrukturen analysiert. 

Die Historikerin Prof. Dr. Daniela Hacke hat seit März 2015 die Professur für die Geschichte der Frühen Neuzeit an der Freien Universität Berlin inne. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der historischen Sinnesforschung, der Wissensgeschichte sowie der Religions- und Konfessionsgeschichte.

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Siegrid Westphal, Universität Osnabrück
Forschungszentrum Institut für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit (IKFN)
Neuer Graben 19/21, 49069 Osnabrück
Tel.: +49 541 969 4859
ikfn@uni-osnabrueck.de