Hauptinhalt

Topinformationen

Pressemeldung

Nr. 53 / 2016

08. März 2016 : Sprache, wie sie wirklich ist: Uni Osnabrück lädt zu international besetzter sprachwissenschaftlicher Tagung

„Sprache, wie sie wirklich ist“ lautet das Thema einer internationalen Tagung an der Universität Osnabrück vom 10. bis zum 12. März. Gemeint ist damit Sprache in ihrem natürlichen Kontext, das heißt einschließlich Gestik und Mimik.

»Diese Faktoren haben in der modernen Sprachwissenschaft bislang kaum eine Rolle gespielt«, so Prof. Dr. Alexander Bergs, Sprachwissenschaftler am Institut für Anglistik und Amerikanistik der Universität und Ko-Organisator der Veranstaltung. Es gibt nur noch einige wenige Plätze für externe Gäste. Anmeldung unter: abergs@uni-osnabrueck.de

Die Sprachwissenschaft habe sich bislang hauptsächlich auf rein verbalsprachliche Systeme konzentriert, so Bergs. Dabei sei es geradezu offensichtlich, dass natürliche Sprache praktisch nie in Isolation vorkomme, sondern immer nur in bestimmten nicht-verbalen Kontexten, also verbunden mit Gestik, Mimik und ähnlichen Faktoren.

Zur internationalen Tagung „Towards a Multimodal Construction Grammar“, die Bergs zusammen mit Dr. Elisabeth Zima von der Universität Freiburg organisiert, kommen rund 20 internationale Spitzenforscher und –forscherinnen aus den Bereichen Linguistik, Computerlinguistik, Kognitionswissenschaften, Gestenforschung sowie Medien- und Kulturwissenschaft nach Osnabrück, um der Frage nachzugehen, ob, und falls ja, wie Faktoren wie Gestik und Mimik in eine grammatische Analyse integriert werden könnten. »Wir haben hier echte Grundlagenforschung vor uns«, so Bergs. »Dabei gehen wir ganz ergebnisoffen an unsere Fragestellungen heran. Es kann gut sein, dass wir mit der Erkenntnis auseinandergehen, dass ein solches Projekt nicht sinnvoll ist. Ich aber bin davon überzeugt, dass wir auf dieser Tagung sehr konkrete und bedeutende Ergebnisse erzielen werden, welche die theoretische Linguistik nachhaltig prägen könnten.«

»Wir sind sehr darüber erfreut, eine solche internationale Tagung an unserem Fachbereich begrüßen zu dürfen«, erklärt Prof. Dr. Peter Schneck, Dekan des Fachbereichs für Sprach- und Literaturwissenschaft. „Sie unterstreicht sehr klar die bedeutende Rolle, die die Osnabrücker Geisteswissenschaften auch auf internationalem Parkett spielen. Eine solche Veranstaltung zu geisteswissenschaftlicher Grundlagenforschung hätte ebenso gut in Göttingen, Cambridge, Paris oder Berkeley stattfinden können. Die Tatsache, dass sie in Osnabrück stattfindet, und dass Osnabrücker Forschung hier wieder einmal die Speerspitze einer neuen Entwicklung bildet, ist für uns ein wichtiges Signal.«

Die Tagung wird ermöglicht durch eine großzügige Förderung der Sievert Stiftung für Wissenschaft und Kultur sowie durch die Unterstützung durch die Universitätsgesellschaft, die Alexander von Humboldt Stiftung sowie John Benjamins Publishing (Amsterdam).

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Alexander Bergs, Universität Osnabrück
Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaft
Neuer Graben 40, 49074 Osnabrück
Tel. +49 541 969 4255
alexander.bergs@uni-osnabrueck.de