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Pressemeldung

Nr. 251 / 2018

03. Dezember 2018 : Tagung: „Asymmetrische Natur(en) – Zur historischen Semantik transatlantischer Umweltverhältnisse im 18. und 19. Jahrhundert“

Wird ‚Natur’ als identitätsstiftender Lebensraum oder als Ressource betrachtet, die es auszuschöpfen gilt? Die Antwort auf diese Frage prägte bereits im 18. und 19. Jahrhundert das Mensch-Umwelt-Verhältnis aber auch die wissenschaftliche Beschreibung botanischer und geographischer Gegebenheiten. Am Beispiel europäisch-lateinamerikanischer Kontexte diskutiert eine internationale Tagung der Profillinie Mensch-Umwelt-Netzwerke am 6. und 7. Dezember an der Uni Osnabrück Ungleichgewichte und Spannungsfelder.

Die Tagung findet statt im Zimeliensaal der Universitätsbibliothek, Alte Münze 16/Kamp. „Asymmetrische Natur(en) – Zur historischen Semantik transatlantischer Umweltverhältnisse im 18. und 19. Jahrhundert“ lautet der Titel der internationalen Tagung, die als Initiative der Profillinie nach Formen und Funktionen gegenläufiger Naturvorstellungen fragt. Dabei geht es um die historische Semantik von Umweltverhältnissen, die in Politik-, Sozial- und Umweltsystemwissenschaften bisweilen vernachlässigt wird, gleichwohl aber eine Grundlage heutiger Spannungen und Konflikte darstellt.

Mit Bezug auf Europa und Lateinamerika schlägt die Tagung eine transatlantische Perspektive vor, die speziell auf das 18. und 19. Jahrhundert fokussiert, d.h. die Epoche der Aufklärung einer- und die Phase der lateinamerikanischen Unabhängigkeitsbewegungen andererseits. Die angesprochenen Asymmetrien in Mensch-Umweltverhältnissen werden anhand zeitgenössischer Einschätzungen von Europäern deutlich. Sie begreifen den amerikanischen Kontinents etwa als unreif (Buffon) und „von der Natur benachteiligt“, da „degeneriert oder monströs “ (de Pauw). Die eurozentrischen Perspektiven folgen dabei vielfach kolonialen Logiken und Ökonomien und stehen lateinamerikanische Gegenentwürfe gegenüber, die sich teils aus indigenen Wissensbeständen speisen.

Namhafte Wissenschaftler aus Kolumbien, Spanien, den USA und Deutschland wollen zugrundeliegende Spannungsfelder in ihrem Einfluss auf Naturvorstellungen dies- und jenseits des Atlantiks diskutieren und dabei erkenntnisgeschichtliche und kulturelle, politische und semantische Unvereinbarkeiten konturieren, die sich noch in aktuellen Ressourcenkonflikten bemerkbar machen. Weitere Informationen auf: www.mun.uni-osnabrueck.de/startseite.html

Die Profillinie Mensch-Umwelt-Netzwerke ist eine von sechs Profillinien, mit denen die Universität Osnabrück ihr wissenschaftliches Profil schärfen will.

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Susanne Schlünder, Universität Osnabrück
Institut für Romanistik/Latinistik
Neuer Graben 40, 49074 Osnabrück
Tel.: +49 541 969 4443
susanne.schluender@uni-osnabrueck.de