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Pressemeldung

Nr. 35 / 2019

19. Februar 2019 : Traditionelle Textilhandwerke

Der Blaudruck in Deutschland ist Dank des unermüdlichen Einsatzes des Jeveraner Blaudruckers Georg Stark am 28. November 2018 in die UNESCO-Liste des Immateriellen Weltkulturerbes aufgenommen worden. Im Frühjahr 2018 gelang es dem umtriebigen Jeveraner, Gelder einzuwerben für eine kooperative Wanderausstellung zum Blaudruck und zum holländischen Stipwerk, das auf der niederländischen Weltkulturerbeliste verzeichnet ist. Bis Ende April sind Werke von Textilstudierenden der Universität zu diesem interessanten Thema nun in der Galerie „Stichpunkt!“ an der Seminarstraße 33 zu sehen.

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© Elena Scholz/Universität Osnabrück

In die Welt des Blaudrucks und des holländischen Stipwerks entführt die Ausstellung in der Seminarstraße 33.

Mitte 2018 trat der Blaudrucker mit dem Anliegen, Exponate für ein junges Publikum zu kreieren, an das Fach Textiles Gestalten der Uni Osnabrück heran, das diese Idee sofort aufgriff. Im Wintersemester 2018/19 setzten sich sieben Studierende unter der Leitung von Prof. Dr. Bärbel Schmidt und der wissenschaftlichen Mitarbeiterin Christine Löbbers im Seminar „Weltkulturerbe: Blaudruck und Stipwerk“ mit den beiden historischen Handwerkstechniken auseinander. Im Fokus stand die Überlegung, wie diese beiden Techniken im Bewusstsein der Bevölkerung verankert werden bzw. welche Produkte helfen können, beide Techniken in unser Alltagsbild zurück zu holen.

Als Einstieg diente der Besuch in der Starkschen Blaudruckwerkstatt in Jever. Der Handwerker erklärten den Studierenden beide Verfahren mit großer Leidenschaft und viel Engagement. Und nach diesem inspirierenden Ausflug in die Welten des Blaudruckens und Stipwerks stürzten sich die Textilerinnen mit Tatendrang und immer wieder neuen Ideen in die Planungs- und Umsetzungsarbeiten. Trotz des vorhandenen Zeitdrucks - die Objekte sollten bereits Anfang November im Textile Research Centre in Leiden ausgestellt werden - kannte ihr Schaffensdrang keine Grenzen.

Und so ist es kein (blaues) Wunder, dass zahlreiche, moderne Kleidungsstücke und Arbeiten aus den Blaudruckstoffen entstanden sind, die der Blaudrucker eigens nach den Wünschen der Studierenden hergestellt hatte. Die Niederländer versorgten die Studierenden ebenfalls mit einem Konvolut an Stipwerk-Stoffen. Sich der Wertigkeit der Stoffe bewusst, entwickelten die Studierenden Objektideen selbst für kleinste Stoffstückchen, um die wertvollen Stoffe nahezu vollständig zu verarbeiten und so im Zero Waste Verfahren der Nachhaltigkeit gerecht werden.

Nach den Präsentationen im Textile Research Centre in Leiden sowie in der Blaudruck-Werkstatt in Jever sind die studentischen Arbeiten nun gemeinsam mit Arbeiten des Stoffdruckers bis Ende April in der Galerie des Fachgebietes Textiles Gestalten zu sehen. Sollte es der prall gefüllte Zeitplan des Blaudruckers Georg Stark erlauben, wird er Mitte April allen Interessierten im Rahmen eines Vortrages einen Einblick in die spannende Welt des Blaudruckens geben. Der genaue Termin wird noch bekannt gegeben. An der Ausstellung mitgewirkt haben Julia Falke, Gesche Hillmann, Marie-Theres Kempermann, Ann-Kathrin Leimkuhle, Caroline Polaczyk, Naina Reuter und Julia Schaller.

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Bärbel Schmidt, Universität Osnabrück
Fachgebiet Textiles Gestalten
Seminarstraße 33, 49074 Osnabrück
Tel. +49541 969 4217
baerbel.schmidt@uni-osnabrueck.de