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Pressemeldung

Nr. 260 / 2016

07. Dezember 2016 : Uni Osnabrück sucht Männer zwischen 18 und 50 Jahren für eine psychologische Studie zur Muskulaturunzufriedenheit

Die Universität Osnabrück sucht aktuell für ein Forschungsprojekt Männer zwischen 18 und 50 Jahren, die trotz regelmäßigen Kraft- und Fitnesstrainings unzufrieden mit der eigenen Muskulatur (Muskelmasse und/ oder -definition) sind. Geleitet wird die Studie von Dr. Manuel Waldorf (Klinische Psychologie) gemeinsam mit dem Doktoranden Martin Cordes. Interessenten melden sich bitte vorzugsweise per E-Mail bei Dipl.-Psych. Martin Cordes unter body-image@uni-osnabrueck.de oder per Telefon: (0541) 969 4746.

Zum Hintergrund: Körperliche Unzufriedenheit mit Figur und Gewicht bei Frauen ist seit Langem bekannt. Bei zahlreichen Männern zeigt sich ein ähnliches Phänomen. Doch anders als bei Frauen kommt bei ihnen auch die Muskulatur (Muskelmasse und -form) neben dem Gewicht als wichtiges Merkmal zur Einschätzung der eigenen Attraktivität hinzu.

Die Unzufriedenheit mit der eigenen, zumeist als mangelhaft empfundenen Muskulosität kann mitunter die Ausmaße einer Erkrankung annehmen, wenn Leidensdruck oder trainingsbedingte Einschränkungen in Ausbildung, Beruf, Freizeit, Beziehung sehr ausgeprägt vorhanden sind. Das Klassifikationssystem psychischer Erkrankungen DSM-5 spricht hier von „Muskeldysmorphie“ (MD) als einer Sonderform der Körperdysmorphen Störung. Aber auch eine gewisse Nähe zu den Essstörungen wie Anorexia nervosa (Magersucht) wird diskutiert, die ja häufiger Frauen betreffen. Auch muskulaturunzufriedene Männer halten sich beispielsweise häufig an recht strikte Ernährungspläne. Zudem gehen sowohl das Streben nach Schlankheit als auch das Streben nach Muskulosität mit einem sehr hohen Trainingspensum einher. Auch spielen in beiden Fällen sehr perfektionistische Ansprüche an den eigenen Körper und starke Selbstkritik eine große Rolle.

Im Projekt soll die automatische Reaktion von Männern mit sehr hoher Unzufriedenheit mit ihrer Muskulatur beim Betrachten des eigenen Körpers und der Körper anderer Männer physiologisch (Pupillenreaktion) gemessen werden. Finanziert wird die Studie von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).

Die Teilnehmer erhalten 50 Euro sowie die Fahrtkosten für den Fall, dass sie sich in einem telefonischen Vorabinterview als geeignet für die Studie herausstellen. Vorausgesetzt wird die Bereitschaft zur Ganzkörperfotografie (ohne Gesicht; in kurzer Sporthose; die eigenen Fotos werden nur einem selbst gezeigt). Die eigentliche Untersuchung findet im Labor der klinischen Psychologie der Universität Osnabrück statt. Die Verwendung anabol-androgener Steroide (AAS) zur Steigerung fettfreier Muskelmasse ist kein Ausschlusskriterium für die Teilnahme. Die generelle Schweigepflicht bezieht sich selbstverständlich auch auf die AAS-Nutzung.

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Dr. Manuel Waldorf, Dipl.-Psych. Universität Osnabrück
Fachbereich Humanwissenschaften
Knollstraße 15, 49088 Osnabrück
Tel.: +49 541 969 4853
mwaldorf@uni-osnabrueck.de