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Pressemeldung

Nr. 1 / 2019

02. Januar 2019 : Vortrag: „Wie Linien Räume formen“ – Linienpraktiken und die Operationalisierung von geographischem Wissen in der Frühen Neuzeit

Am Donnerstag, 10. Januar 2019, lädt das Forschungszentrum Institut für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit (IKFN) der Universität Osnabrück zum dritten Vortrag seiner Vorlesungsreihe „Virtuelle Räume in der Frühen Neuzeit“ im Wintersemester 2018/19 ein.

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© BSB München: Cod. icon. 132.

Pedro Reinel (ca. 1502): »Mappa Europae cum partibus Africae, Asiae nec non Americae Septentr.« (Ausschnitt).

Prof. Dr. Jörg Dünne referiert über „Linienpraktiken und die Operationalisierung geographischen Wissens in der Frühen Neuzeit“. Der Vortrag findet um 18.15 Uhr in der Universitätsbibliothek, Alte Münze 16/Kamp, Zimeliensaal, Raum 09/114, statt. Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen.

Land-, See- und Schiffskarten der Frühen Neuzeit bilden geographische Räume nicht einfach ‚faktisch‘ ab. Vielmehr generieren sie ein Raumwissen, das wesentlich dadurch geprägt ist, welche Praktiken der Liniensetzung angewendet werden und welche Art von kartographischem Linienwissen dadurch ermöglicht wird. Einen Ansatzpunkt für Überlegungen zu ‚Linienpraktiken‘ in der frühen Neuzeit bietet der Anthropologe Timothy Ingold mit seinem Versuch einer ‚Liniengeschichte‘. Im Vortrag sollen die Operationalisierung und Medialisierung von geographischen Linienpraktiken zum kartographischen Linienwissen anhand ausgewählter Beispiele für Kartenlinien – vom ausgehenden Mittelalter bis in die Moderne – untersucht werden.

Im Fokus der daran anschließenden historischen Analysen stehen frühneuzeitliche portugiesische und spanische Navigationstraktate des 16. Jahrhunderts; komplementär dazu erlauben es Schiffbruchberichte aus demselben Zeitraum, ein Schlaglicht auf den prekären Charakter der Operationalisierung von Linienwissen als „long distance control“ (John Law) zu werfen.

Der Romanist Dr. Jörg Dünne ist seit Oktober 2017 Professor für Romanistische Literaturen (spanischsprachige Literaturen) an der Humboldt-Universität Berlin und gehört zu der seit 2002 bestehenden Arbeitsgruppe „Raum – Körper – Medium“, die sich mit der kulturwissenschaftlichen Raumforschung beschäftigt.

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Siegrid Westphal, Universität Osnabrück
Forschungszentrum Institut für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit (IKFN)
Neuer Graben 19/21, 49069 Osnabrück
Tel: +49 541 969 4859
ikfn@uni-osnanbrueck.de