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Pressemeldung
Nr. 239 / 2019
03. Dezember 2019 : Zum Verhältnis von Judentum und Buddhismus – Universität Osnabrück an internationalem Forschungsprojekt beteiligt
Dr. Sebastian Musch, Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Historischen Seminar der Universität Osnabrück, übernimmt die Co-Leitung eines internationalen Forschungsprojektes an der Universität Oxford, welches das Verhältnis von jüdischer und buddhistischer Geschichte untersucht. Gemeinsam mit Prof. Boaz Huss von der Ben-Gurion University of the Negev (Israel) und Prof. Lionel Obadia von der Agence nationale de la recherche (Frankreich) leitet Dr. Musch ein Oxford Seminar for Advanced Jewish Studies.
„Gerade stellen wir ein 16-köpfiges Forschungsteam zusammen, das sich 2021 in Oxford treffen wird und dort ein halbes Jahr intensiv zu dem Thema forscht. Dies ist das erste Mal, dass sich eine Forschungsgruppe systematisch mit der historischen Interaktion zwischen Judentum und Buddhismus beschäftigt. Obwohl beide Weltreligionen eine lange Geschichte verbindet, hat die Forschung bisher nur punktuell das Verhältnis von Judentum und Buddhismus untersucht“, berichtet Musch.
Das Projekt knüpft an die Arbeit der Forschungsgruppe Translationen von Migration im Rahmen der Profillinie Migrationsgesellschaften der Universität Osnabrück an. Musch sieht das Projekt als Beitrag zur Internationalisierung der Universität: „Dies ist ein schöner Erfolg, und ich freue mich als Vertreter der Osnabrücker Geschichtswissenschaften mit Europas führendem Forschungszentrum für jüdische Studien, dem Oxford Centre for Hebrew and Jewish Studies, an diesem spannenden Projekt zusammen arbeiten zu können.“
Musch, der gerade das Buch „Jewish Encounters with Buddhism in German Culture – Between Moses and Buddha 1890-1940“ zu jüdischen Reaktionen auf den Buddhismus in Deutschland veröffentlicht hat, betont den weitreichenden Charakter des Forschungsvorhabens: „Das Projekt konzentriert sich nicht auf eine Epoche, sondern beschäftigt sich mit dem Verhältnis von Judentum und Buddhismus von der Antike bis heute und ist dabei global ausgelegt. In den letzten Jahren sind innovative Studien erschienen, die sich einzelnen Facetten des jüdischen-buddhistischen Verhältnisses widmen. Und doch gibt es bisher keine Übersicht oder Definition des Feldes. Es geht uns also darum das Feld jüdisch-buddhistische Studien zu vermessen und einen Leitfaden für die zukünftige Forschung zu entwickeln.“
Das internationale Forscherteam hat noch weitere Pläne: Neben einer internationalen Konferenz in Oxford im Sommer 2021 und der Veröffentlichung eines Sammelbandes, wollen sie auch die institutionellen Rahmenbedingungen schaffen, die für eine Etablierung des Feldes jüdisch-buddhistischer Studien notwendig sind. „Die jüdisch-buddhistischen Studien bieten hohes Innovationspotenzial und können wichtige Impulse für die jüdischen Studien, die buddhistischen Studien und die Religionswissenschaften geben. Unser Ziel ist es daher auch, aus dem Forschungsprojekt eine längerfristige Forschungsinfrastruktur entstehen zu lassen. Gerade dieser Aspekt unseres Vorhabens war ausschlaggebend für die großzügige finanzielle Unterstützung durch das Oxford Centre for Hebrew and Jewish Studies,“ so Musch.
Interessierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler können sich noch bis zum 10. Januar 2020 bewerben. Die Ausschreibung kann hier eingesehen werden:
https://www.ochjs.ac.uk/oxford-seminar-in-advanced-jewish-studies-towards-the-study-of-jewish-buddhist-relations/
Weitere Informationen für die Redaktionen:
Dr. Sebastian Musch, Universität Osnabrück
Historisches Seminar
Kolpingstraße 7, 49074 Osnabrück
Tel.: +49 541 969 6358
sebastian.musch@uni-osnabrueck.de