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Pressemeldung

Nr. 32 / 2021

31. März 2021 : Fiktionalität des romanhaften Erzählens: Uni verabschiedet Altgermanisten Prof. Haferland in den Ruhestand

Der Altgermanist Prof. Dr. Harald Haferland wurde am Dienstag, 30. März, von Universitätspräsidentin Prof. Dr. Susanne Menzel feierlich in den Ruhestand verabschiedet. Haferland war als Professor für Ältere deutsche Literatur und Sprache seit dem Wintersemester 2005 an der Universität Osnabrück tätig. 

Portrait Harald Haferland Großansicht öffnen

© Universität Osnabrück / Elena Scholz

Altgermanist Prof. Dr. Harald Haferland

Haferland studierte an den Universitäten Hannover und Frankfurt Germanistik, Philosophie und Soziologie. Er promovierte 1986 mit dem Thema „Höfische Interaktion. Interpretationen zur höfischen Epik und Didaktik um 1200“. 1998 erfolgte ebenfalls an der Freien Universität Berlin die Habilitation mit dem Thema „Hohe Minne. Zur Beschreibung der Minnekanzone“. Nach Stellen an der Humboldt-Universität zu Berlin und Lehrstuhlvertretungen an den Universitäten in Bielefeld, Kiel, München, Göttingen und Erlangen kam er an die Universität Osnabrück. Hier war er alleiniger Vertreter des Faches Altgermanistik.


Haferland hat sich in vielen Aufsätzen und Büchern mit einer Neubeschreibung und -interpretation zentraler Texte des Mittelalters und ihrer medialen Einbettung beschäftigt. „Dabei ging es um den langsamen Übergang von der Mündlichkeit zur Schriftlichkeit vom 9. bis zum 13. Jahrhundert“, erzählt Haferland von seinem Forschungsfeld. Er beschäftigte er sich mit der Heldendichtung und der im 12. Jahrhundert aufkommenden Lieddichtung, besonders auch der gesungenen Liebeslyrik, dem Minnesang. „Mein großes Interesse gilt ebenso der Erzähldichtung mit dem höfischen Roman sowie der Mystik des 13. Jahrhunderts“, so der Osnabrücker Altgermanist. Hinzu kommen viele kleinere Gattungen der mittelhochdeutschen Literatur des Hoch- und Spätmittelalters.


In jüngerer Zeit ist die Historische Narratologie – also die Beschreibung der Formen des erzählenden Schreibens – in den Vordergrund seiner Forschung getreten. Haferland: „Es geht um die Frage, wie Formen des Literarischen und dabei vor allem des Erzählens zu historisieren sind und wie insbesondere die aufkommende Fiktionalität des romanhaften Erzählens in ihren verschiedenen Erscheinungsformen zu analysieren ist.“ 

Eng arbeitete Haferland mit dem Institut für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit zusammen und hat dort die literaturwissenschaftliche Mediävistik vertreten. Er war auch am Graduiertenkolleg „Wissensspeicher und Argumentationsarsenal – Funktionen der Bibliothek in den kulturellen Zentren der Frühen Neuzeit“ beteiligt.

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Harald Haferland, Universität Osnabrück,
Institut für Germanistik
Neuer Graben 40, 49069 Osnabrück
Tel. +49 541 969 4261
harald.haferland@uni-osnabrueck.de