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Testphase: Kostenlose Periodenprodukte an der Universität Osnabrück

Internationaler Tag der Periode

Der Internationale Tag der Periode, auch als Menstruationstag bekannt, ist ein jährlicher Gedenktag, der am 28. Mai stattfindet. Er wurde von der gemeinnützigen Berliner Organisation WASH United 2013 ins Leben gerufen, um das Bewusstsein für Menstruation zu schärfen, Menstruationsarmut zu bekämpfen und Tabus rund um das Thema zu brechen. 

Der Tag zielt darauf ab, eine offene Diskussion über Menstruation zu fördern, die damit vorhandenen Herausforderungen sichtbar zu machen, die allgemeine Bildung des weiblichen Körpers zu verbessern und die Rechte von Menstruierenden weltweit zu unterstützen.

Testphase: kostenlose Periodenartikel an der Universität Osnabrück

An einigen Universitäten in Deutschland werden bereits kostenlos Periodenprodukte zur Verfügung gestellt. Dazu gehören z.B. die Universität Bonn, die Universität Potsdam, die Universität Stuttgart, die Universität Flensburg, die Universität Bielefeld oder die Universität Marburg.

Auch an der Universität Osnabrück wird über diese Möglichkeit nachgedacht. Dazu ist zu Beginn des Wintersemesters 2022/23 eine Testphase gestartet, welche noch Ende des Sommersemesters 2023 läuft. Anhand der Auswertung der Nachfrage und Nutzung der kostenlosen Periodenprodukte soll entschieden werden, wie das Projekt weiter gestaltet wird.

Die Spender befinden sich derzeit in folgenden Toiletten (jeweils im Vorraum):

  • Gebäude 10 – Bibliothek Alte Münze – Damen WC 1.OG
  • Gebäude 15 – Erziehungswissenschaft – Damen WC im Erdgeschoss
  • Gebäude 53 – Studierendenzentrum – WC-Anlage im Erdgeschoss
  • Gebäude 96 – Bibliothek Westerberg – Damen WC bei der Cafeteria

Das Gleichstellungsbüro sieht die Bereitstellung von kostenlosen Periodenprodukten an der Universität Osnabrück als einen ersten wichtigen Schritt, das Thema Menstruation im öffentlichen Raum zu enttabuisieren. Zudem soll es eine studien- und arbeitsfreundliche Atmosphäre fördern sowie eine (möglichst unbeschwerte) Teilhabe ermöglichen. Denn Periodenartikel gehören zum alltäglichen Gebrauch und sollten genauso wie Toilettenpapier, Handseife oder Papierhandtücher kostenlos zur Verfügung gestellt werden.

Weiterführende Informationen zum Thema

Bis heute ist das Thema Menstruation in der Gesellschaft weitgehend unsichtbar und das Sprechen darüber mit Scham und Stigmata (period shaming) behaftet. Dies zeigte sich auch in der Werbung von Periodenprodukten, in denen das Blut lange Zeit mit blauer Flüssigkeit dargestellt wurde. Die Marke „Always“ benutzt beispielsweise erst seit Oktober 2021 rot als tatsächliche Farbe des Periodenblutes. In Australien gab bereits 2019 den ersten Werbespot, in welchem nicht nur das Blut mit roter Flüssigkeit dargestellt wurde, sondern die Mädchen und Frauen auch offen mit ihrer Periode umgingen und z.B. auf der Party öffentlich nach einem Tampon fragten.

Ein weiteres vernachlässigtes Thema ist die Periodenarmut (period poverty). Der Begriff bedeutet, dass menstruierende Personen nicht ausreichend finanzielle Ressourcen zur Verfügung haben, um sich mit den nötigen Periodenartikeln wie Tampons oder Binden auszustatten oder diese aufgrund dessen nicht so häufig wechseln wie notwendig. Dabei riskieren sie u.a. an dem toxischen Schocksyndrom (TSS), auch als Tamponkrankheit bezeichnet, zu erkranken. Dieses kann im schlimmsten Fall zu Kreislauf- und Organversagen führen.

In Deutschland wurde nach einer Petition mit 50.000 Unterschriften die Mehrwertsteuer auf Periodenartikel von 19 Prozent auf sieben Prozent reduziert. Dennoch wird in der bundesweiten Umfrage von Plan International und WASH United im Jahr 2021 deutlich, dass 23 Prozent der Befragten die monatlichen Ausgaben für die Periode als finanzielle Belastung wahrnehmen. Zudem wünschen sich 80 Prozent der Befragten, dass Periodenartikel wie Tampons und Binden in öffentlichen Gebäuden kostenlos zur Verfügung stehen und sich die Politik des Themas Periodenarmut annimmt (vgl. S.7).

Vorreiter bei diesem Thema ist Schottland. Es ist das erste Land in Europa als auch weltweit, welches seit dem 1. Januar 2021 in allen öffentlichen Einrichtungen und Gebäuden kostenlose Periodenprodukte zur Verfügung stellt.

Weiterführende Links:

Amnesty International zum Recht auf Periodenprodukte

Niederländische Studie zum Thema Produktivität während der Periode

Utopia Artikel über Period Shaming in der Werbung