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Vergangene Universitätsreden

2020: Künstliche Intelligenz und die Zukunft des Menschen | Prof. Dr. Ipke Wachsmuth

Künstliche Intelligenz dringt in unser Leben vor, ob mit Sprachassistenten, Smart Homes oder Robotern. Sie bietet Chancen, menschliche Fähigkeiten zu ergänzen, Informationsflut zu bewältigen und Arbeitseffizienz zu steigern, erzeugt aber auch Ängste. Werden sich Gefahren für den Menschen abwenden lassen, zum Beispiel durch die Programmierung von Regeln, wie sie auch schon für das autonome Fahren diskutiert werden? Könnten Roboter in unserer älter werdenden Gesellschaft menschliche Hilfe und Zuwendung ersetzen? Wie sieht die Zukunft des Menschen aus, wenn Maschinen uns bei vielen Aufgaben überflügeln oder wenn sie die Produktion unserer Güter übernehmen und lebenswichtige Abläufe lenken? Mit diesen ethischen Fragen setzte sich der Vortrag auseinande und ging auch darauf ein, ob künstliche Intelligenz uns überlegen sein wird.

Prof. Dr. Ipke Wachsmuth hat mehr als 25 Jahre Informatik und Künstliche Intelligenz an der Universität Bielefeld gelehrt. Er war dort 1990 Gründungsmitglied der Technischen Fakultät und von 2002 bis 2009 auch Direktor des Zentrums für interdisziplinäre Forschung (ZiF). Nach dem Mathematik-Studium und seiner Promotion an der Universität Hannover hat er an der Universität Osnabrück, der Northern Illinois University, USA, und bei IBM Deutschland gearbeitet. Am Bielefelder Center for Cognitive Interaction Technology (CITEC) befasst er sich jetzt mit philosophischen und ethischen Fragen der Künstlichen Intelligenz und Robotik.

2019: Afrika wohin? Politik, Wirtschaft und Migration | Prinz Asfa-Wossen Asserate

Die aktuelle Flüchtlingskrise ist vor allem den Ereignissen im Nahen Osten geschuldet. Dabei gerät eine langfristig viel bedrohlichere Entwicklung aus dem Blick: die Völkerwanderung Zehntausender Afrikaner nach Europa. Prinz Asfa-Wossen Asserate, einer der besten Kenner des afrikanischen Kontinents, beschrieb in seinem Vortrag am 31. Januar 2019 die Ursachen dieser Massenflucht und appellierte an die europäischen Staaten, ihre Afrikapolitik grundlegend zu ändern.
Asserate führte vor Augen, wie Europa durch das Hofieren von Diktatoren und so genannte Deals mit Unrechtsstaaten seine eigenen Werte verrät. Er zeigte in seinem Vortrag Wege, wie Afrika als Partner behandelt und gezielt diejenigen Staaten unterstützt werden können, die demokratische Strukturen aufbauen und in ihre Jugend investieren.

Prinz Asfa-Wossen Asserate, selbst in Addis Abeba geboren und Mitglied des äthiopischen Kaiserhauses, ist langjähriger Afrika-Berater von Unternehmen sowie unter anderem Mitglied des Innovationsbeirates des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Einem breiten Publikum wurde er durch sein Buch »Manieren« (2003) bekannt.

2018: Gegenwart und Zukunft der Lust – Die Bedeutung der Sexualität für die Lebenszufriedenheit | Prof. Dr. Uwe Hartmann

Die aktuelle Zeitgestalt der Sexualität oszilliert zwischen hohen Erwartungen an sexuelle Befriedigung und fortwährender Leidenschaft und dem düsteren Bild von sexuellem Missbrauch, Grenzüberschreitungen und der zunehmenden Pornographisierung. Hinter der medialen Dauerpräsenz herrscht dabei sowohl im privaten Bereich wie in der Medizin und Psychologie nach wie vor eine große Sprachlosigkeit, die maßgeblich zur weiten Verbreitung sexueller Probleme beiträgt.

Am 25. Januar 2018  hielt Psychologieprofessor Uwe Hartmann die Osnabrücker Universitätsrede zum Thema „Gegenwart und Zukunft der Lust - Die Bedeutung der Sexualität für die Lebenszufriedenheit“. Der wissenschaftliche Leiter des Sexualmedizinischen Kompetenzzentrums Hannover brachte den 250 Zuhörern den wissenschaftlichen Kenntnisstand nahe und fokussierte auf Sexualität in Paarbeziehungen.

2017:  Vom Homo oeconomicus zum Homo sustinens | Prof. Dr. Stefanie Engel

Die Menschheit steht vor entscheidenden Herausforderungen wie Klimawandel und Artensterben. Die Lösung dieser Herausforderungen erfordert auch Veränderungen im Verhalten jedes einzelnen von uns. Obwohl die Problematik nicht neu ist, tun wir uns doch schwer mit diesen Veränderungen. Was steht uns im Wege und was ist notwendig, um die notwendigen Verhaltensänderungen zu fördern? Der diesjährige Vortrag am Donnerstag, 26. Januar, beschäftigte sich mit diesen Fragen in anschaulicher Weise und griff dabei auf Erkenntnisse aus der Verhaltensökonomie und der Sozialpsychologie zurück.

Stefanie Engel ist Alexander von Humboldt-Professorin für Umweltökonomie an der Universität Osnabrück. Die Alexander von Humboldt Professur ist der höchstdotierte internationale Forschungspreis in Deutschland. Frau Engel beschäftigt sich in ihrer Arbeit mit verhaltensökonomischen und psychologischen Aspekten in der Ausgestaltung von Umweltpolitik. Schwerpunktthema ist dabei die nachhaltige Landnutzung. Hierzu forscht sie mit ihrem Team sowohl in Europa als auch international, zum Beispiel in Kolumbien.

Pressemeldung zur Universitätsrede 2017

2016: Roll on John - Hommage an Bob Dylan | Prof. Dr. Heinrich Detering

Der mehrfach ausgezeichnete Germanist Heinrich Detering zog rund 250 Gäste in seinen Bann - auf einer analytischen Reise durch Bob Dylans späte Hommage an John Lennon.

"Shine your light - Move it on - You burned so bright - Roll on John": Wie viel mehr als eine scheinbar einfache Bitte steckt in Bob Dylans Stück aus dem Album "Tempest"? Mit dieser Frage bot der Göttinger Literaturwissenschaftler und Autor Heinrich Detering den Gästen der Universitätsrede am Donnerstag, 21. Janaur, überraschende Einblicke in die Tiefen eines poetischen Songtextes.

Wie  Bob Dylan in seinem Stück "Roll on John" Weltliteratur von Blake, Shakespeare und Homer mit Zitaten und Bildern aus der Pop- und Filmkultur verwebt, ließ Detering in mitunter rästelgleichen Schilderungen lebendig werden - das Publikum dankte es ihm mit gebannter Stille bis zu letzten Minute.

Der gesamte Vortrag ist hier als Video abrufbar.