Familie als kulturelles Erziehungsmilieu

Projekttitel

Familie als kulturelles Erziehungsmilieu. Studien zum Bildungssinn familialer Kulturerfahrungen am Beispiel des Spiels, des Fernsehens und der Familienmahlzeiten

Laufzeit  

2008/07 - 2012/03

Projektleitung

 Prof. Dr. Hans-Rüdiger Müller und  Dr. Dominik Krinninger

Antragsteller

Prof. Dr. Hans-Rüdiger Müller (Förderjahre 1 und 2)

Prof. Dr. Hans-Rüdiger Müller und Dr. Dominik Krinninger (Förderjahr 3)

Förderung

DFG (MU 1450/5-1 und MU 1450/5-2)

Kurzbeschreibung

Welche bildende Bedeutung hat die Familie als kulturelles Erziehungsmilieu? Wie lässt sich das kulturelle Anregungspotenzial einer Familie differenzieren? Vor dem Hintergrund der neueren Diskussion um informelle Bildungsprozesse und die Bedeutung der Familie für den Bildungsweg der Kinder wurden in ausgewählten Erfahrungsfeldern (Mahlzeiten, Spiel, Fernsehen) Familien als kulturelles Erziehungsmilieu rekonstruiert. Ein besonderer Schwerpunkt der Analysen liegt auf dem originären Bildungssinn der Familie, der sie gegenüber dem formal organisierten Erziehungs- und Bildungssystem als komplementäres Feld der Kulturvermittlung auszeichnet. Dementsprechend liegt dem Vorhaben ein Bildungsbegriff zugrunde, der nicht mit dem Begriff des Habituserwerbs (Bourdieu) identisch ist, sondern darüber hinaus nach der produktiven Nutzung der Spielräume fragt, die im sozialkulturellen Milieu einer Familie bestehen. Untersucht wurden im Sinne detaillierter Fallanalysen acht Familien, wobei als Datengrundlage Videoaufzeichnungen, Fotografien, Beobachtungsprotokolle, Gruppen- und Einzelinterviews sowie standardisiert erhobene, deskriptive Merkmale dienen. Der methodische Ansatz folgt der pädagogischen Ethnografie und verbindet im analytischen Vorgehen Strategien der rekonstruktiven Sozialforschung mit hermeneutischen Ansätzen.