Forschungsprojekte

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Trotz ihrer wissenschaftlichen Relevanz sind viele Dissertationen schwer zugänglich, was sowohl die Forschung als auch die akademische Anerkennung der Originalautoren beeinträchtigt. Das Pilotprojekt "Zugänglichkeit, Digitalisierung und Analyse historischer, europäischer Dissertationen [Dissify]" befasst sich mit der Digitalisierung und rechtlichen Erfassung historischer, medizinischer Dissertationen im ostsee-europäischen Raum zwischen 1880 und 1950. Drei Hauptziele sollen erreicht werden: (1) Prototyp-Erstellung zur automatisierten Ermittlung von Sterbedaten, (2) Prüfung wissenschaftshistorischer Forschungspotenziale in digitalisierten Dissertationen und (3) Erstellung eines rechtlichen Gutachtens zur umfassenden Nutzung der europäischer Dissertationen. Ziel des von der DFG geförderten  Projekts ist es, diese Dissertationen nach Klärung urheber- und datenschutzrechtlicher Fragestellungen freizugeben und digital, auch im Kontext von KI und Large Language Models, für die wissenschaftliche Community nutzbar zu machen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Erfassung und Anreicherung von Metadaten, die die urheberrechtliche Situation klären sollen, insbesondere durch die Ermittlung von Sterbedaten der Autoren. Neben rechtlichen Überprüfungen werden auch wissenschaftshistorische Studien durchgeführt, die die Bedeutung und den Einfluss dieser Dissertationen im wissenschaftlichen Diskurs untersuchen. Zu den interdisziplinären Bemühungen gehört auch die Vernetzung mit anderen Pilotprojekten und der wissenschaftlichen Community, um den Wissenstransfer und die Nutzung der Ergebnisse weiter zu fördern. Diese Ergebnisse sollen mittels Leitlinien für jede Einrichtungen nachnutzbar sein, aber auch die Basis für die Vision einer europäischen Dissertationen-Plattform legen. Das Projekt strebt eine umfassende Nachnutzung der entwickelten Methoden und Erkenntnisse an, um langfristig die digitale Verfügbarkeit und wissenschaftliche Integration historischer Dissertationen zu verbessern.

Gemeinsames Projekt mit:  Dr. Miriam Albers und  Privatdozent Nils Hansson, Ph.D.

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Unser interdisziplinäres Forschungsprojekt „Vorhersagewissen ist Macht: Ethik und Recht des kollektiven Datenschutzes in der Datengesellschaft“ (mit Prof. Dr. Rainer Mühlhoff) wird von der DFG für die nächsten drei Jahre gefördert.

Das Projekt untersucht die gesellschaftlichen Risiken prädiktiver KI-Anwendungen – Methoden, die Vorhersagen über Menschen und ihr Verhalten aus großen Datenmengen generieren. Diese Technologien prägen zentrale Lebensbereiche wie die öffentliche Verwaltung, Personalmanagement, Polizeiarbeit oder nationale Sicherheit und verschieben dadurch Machtverhältnisse in unserer Gesellschaft.

In einer Zusammenarbeit zwischen Philosophie und Rechtswissenschaften entwickeln wir eine ethische und rechtliche Analyse der Gefahren der prädiktiven Wissensproduktion. Ziel ist es, kollektive Schutzinteressen sichtbar zu machen und konkrete Regulierungsvorschläge in die laufenden Debatten zum Datenschutz, zur Ethik und zur KI-Governance einzubringen.

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Logo des Open Acces Kommentars

Prof. Dr. Hannah Ruschemeier ist Mitherausgeberin des Grundgesetzkommetars im vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) geförderten Projekt "Offener Zugang zum Grundgesetz (OZUG)". In diesem wird der Wissensbestand zum Grundgesetz als bedeutsamster Normenbestand der Bundesrepublik Deutschland in den Open Access überführt. Unter der Leitung von  Prof. Dr. Nikolas Eisentraut wird ein Grundgesetzkommentar projektiert, geschrieben und veröffentlicht, dessen Inhalte für jede:n frei verfügbar und offen lizenziert über das Internet zugänglich gemacht werden sollen.
Ausgehend von der Realisierung des Kommentars untersucht ein von  Prof. Dr. Bernd Kleimann geleitetes sozialwissenschaftliches Begleitforschungsprojekt aus professionssoziologischer und governancetheoretischer Perspektive, welche Faktoren in der Rechtswissenschaft (bislang) dem Open-Access-Gedanken entgegenstehen und welche Bedingungen für eine Mitarbeit an der Kommentierung als adäquat angesehen werden.

Das Projekt wird in der Förderlinie zur  Förderung von Projekten zur Etablierung einer gelebten Open-Access-Kultur in der deutschen Forschungs- und Wissenschaftspraxis (Bundesanzeiger vom 07.12.2022) gefördert.

 Nähere Informationen unter: oa-kommentar.de

Logo der Daimler und Benz Stiftung

Die Dynamik der digitalen Transformation scheint mit der reaktiven Reaktionsweise rechtlicher Regulierung, die oft nur im Nachhinein auf aktuelle Entwicklungen reagieren kann, in Konflikt zu stehen. Digitale Technik entwickelt sich in rapidem Tempo, Recht hingegen ist langsam, denn demokratische Rechtssetzung fordert Kompromisse und rechtssichere Verfahren. Neben dem Charakteristikum der Unumkehrbarkeit zeichnen sich bestimmte digitale Technologien durch einen Qualitätssprung aus; sie haben kein analoges Spiegelbild eines Phänomens in der physischen Welt. Die quantitativen Datenanalysen algorithmenbasierter Entscheidungssysteme gehören dazu: ohne entsprechende digitale Werkzeuge wäre die Quantität an Informationen schlicht nicht händelbar. Dazu addiert sich das Phänomen der exponentiellen Steigerung von Rechenleistung. Bei der Frage, wie Recht als Regulierungsinstrument auf die beschriebenen Herausforderungen reagieren kann, drängt es sich auf, nach neuen rechtlichen Instrumenten zu suchen. Damit geht es nicht mehr nur um die Regulierung der Technik, sondern um die Technik der Regulierung. Den richtigen Weg zu finden, ist komplex: Regulierung durch Recht aufzugeben, ist keine Option; in vorauseilendem Gehorsam gesamte Gesetze zu ändern, ebenfalls nicht zielführend. Dies schlägt die Brücke zu einer flexibleren, aber effektiven experimentellen Regulierung. 
Das Forschungsvorhaben behandelt die Frage, wie Recht als Regulierungsinstrument ausgestaltet werden sollte, um auf die Herausforderungen der digitalen Transformation zu reagieren. Referenzgebiet ist das Konzept der Experimentellen Regulierung, die in verschiedenen Kontexten und Ausprägungen bereits vor einigen Jahrzehnten populär diskutiert wurde, z.B. im Bildungsbereich, und nun durch die Forderung nach der Regulierung neuer Technologien erneut in den Fokus rückt. 

 Daimler und Benz Stiftung

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