Forschungsprojekte

VolkswagenStiftung fördert Projekt zum "Kommunikativen Realakt"

Um politische Ziele zu erreichen, setzt die Politik zunehmend auf Verhaltensempfehlungen und Appelle, beispielsweise zum Energiesparen oder zum Masketragen. Sie transportiert also Normativität, ohne aber rechtsverbindlich zu handeln. Die Rechtswissenschaft behandelt die entsprechenden Instrumente wegen ihrer fehlenden Rechtsförmigkeit herkömmlich als „Realakte“ und fasst sie damit mit so unterschiedlichen Phänomenen wie der Dienstwagenfahrt der Bürgermeisterin, dem Knüppelschlag des Polizisten und der Lärmemission des städtischen Kindergartens in einer Kategorie zusammen. Dass es für ihre überzeugende rechtliche Einordnung und Bewertung dagegen notwendig wäre, innerhalb der Realakte weiter zu differenzieren, ist nur eine der Thesen hinter dem von Prof. Dr. Johanna Wolff (ISVWR) gemeinsam mit Prof. Dr. Michael Goldhammer (EBS Universität für Wirtschaft und Recht) geplanten Projekt mit dem Titel „Kommunikativer Realakt und ethical turn“, das vom Frühjahr 2023 an für zwei Jahre von der VolkswagenStiftung finanziert werden wird. Das Projekt partizipiert damit an der Programmlinie „ NEXT - Rechtswissenschaften zwischen Normativität und Wirklichkeit“, mit der die Stiftung Forschungsvorhaben fördern will, die „ein hohes Maß an Erkenntnispotenzial und Zukunftsrelevanz aufweisen“ und das behandeln, was in den Rechtswissenschaften „,als Nächstes’ dran sein könnte“.