Das ZEIS

Das ZEIS stellt sich vor

Das ZEIS setzt sich als Forschungsstelle am Fachbereich Rechtswissenschaften der Universität Osnabrück zum Ziel, das Europäische und Internationale Strafrecht und die Rechtsvergleichung mit den jeweiligen interdisziplinären Bezügen entsprechend der wissenschaftlichen, praktischen und gesellschaftlichen Bedeutung zu erforschen.

Die Vortragsreihe »ZEIS im Dialog« ist ein Forum für aktuelle strafrechtliche Themen in Osnabrück. Die Vortragsreihe wird in Kooperation mit der Polizeidirektion Osnabrück und deren Polizeipräsidentin Heike Fischer, dem Präsidenten des Landgerichts Antonius Fahnemann und dem Leitenden Oberstaatsanwalt Andreas Heuer durchgeführt. Es werden Vorträge zu ausgewählten Problemen organisiert, zu denen jeweils anerkannte Experten referieren und diskutieren. Die Vortragsreihe wendet sich gleichermaßen an Juristen und Studierende der Rechtswissenschaft und anderer Fachbereiche sowie an Polizeibeamte und die interessierte Öffentlichkeit

Die ZEIS-Schriftenreihe hat zum Ziel, das Europäische und Internationale Strafrecht mit den jeweiligen interdisziplinären Bezügen entsprechend der wissenschaftlichen, praktischen und gesellschaftlichen Bedeutung zu erforschen. Insbesondere sollen bereichsspezifisch die Auswirkungen der Internationalisierung und Europäisierung des Strafrechts auf das deutsche Strafrecht aufgearbeitet werden. Die Strafrechtsvergleichung ist integraler Bestandteil der Forschungen. Themen der Reihe sind dementsprechend Probleme originär europäischer und internationaler Rechtsentwicklung sowie nationale Fragegestellungen mit rechtsvergleichenden Bezügen. Neben Forschungsarbeiten, die vom Zentrum für europäische und internationale Strafrechtsstudien an der Universität Osnabrück initiiert oder begleitet wurden, werden auch Beiträge zu internationalen, europäischen oder rechtsvergleichenden Fragestellungen aufgenommen.

Das ZEIS unterhält eine eigene Bibliothek mit fremdsprachiger ausländischer strafrechtlicher Literatur und Arbeitsplätzen für Gastwissenschaftler.

Als junge, zukunftsgewandte Forschungsstelle ist das ZEIS auf Unterstützung angewiesen. Gern sprechen wir mit Ihnen persönlich über Ihre Form von Engagement - sei es ein Vortrag, Sachspenden, die Überlassung von Räumen, ein Stipendium zur Beschäftigung einer studentischen Hilfskraft oder eine Geldspende. Sollten wir Ihr Interesse geweckt haben, senden Sie uns eine kurze Nachricht (  zeis@uni-osnabrueck.de). Wir werden uns dann umgehend mit Ihnen in Verbindung setzen. Sie können auch gerne dem ZEIS-Förderverein FIZ beitreten und auf diese Weise das Forschungszentrum unterstützen.

Das ZEIS ist eine bei den Vereinten Nationen registrierte Nichtregierungsorganisation (NGO). 

Wer ist Teil von ZEIS?

Direktor des ZEIS : Professor Dr. Prof. h.c. Arndt Sinn

Lehrstuhl für Deutsches und Europäisches Straf- und Strafprozessrecht,
Internationales Strafrecht sowie Strafrechtsvergleichung

Professor Dr. Ralf Krack

Direktor am Institut für Wirtschaftsstrafrecht
Lehrstuhl für Strafrecht, Wirtschaftsstrafrecht und Strafprozessrecht

Professor Dr. Hans Schulte-Nölke

Direktor am European Legal Studies Institute - Abteilung III: Europäische Rechtsgeschichte und Unionsprivatrecht

Professur für Bürgerliches Recht, Europäisches Privat- und Wirtschaftsrecht, Rechtsvergleichung und Europäische Rechtsgeschichte

 

Europäischer Arbeitskreis zu
rechtlichen Initiativen gegen die
Organisierte Kriminatität

 

Link:  http://www.international-criminal-law.org/

 

  

Academia Juris Internationalis Franz von Liszt
Justus-Liebig-Universität Gießen

Professor Dr. Walter Gropp

 

Link:  http://www.recht.uni-giessen.de/wps/fb01/home/fvl/

 

 

European Legal Studies Institute - Abteilung III: Europäische Rechtsgeschichte und Unionsprivatrecht
Prof. Dr. Hans Schulte-Nölke

Link:  http://www.schulte-noelke.de/

 

 

Institut für Kommunalrecht und Verwaltungswissenschaften (IKV)
Prof. Dr. Bernd J. Hartmann, LL.M. (Virginia)


Link:  https://www.ikv.jura.uni-osnabrueck.de/willkommen.html

 

 

China Universität
Zentrum für Terrorismus
und Organisierte Kriminalität

Zentrum für Strafrecht und Justiz
Professor Dr. Bing Song He

 

  Professur für Chinesisches Recht - Center for International Research on Chinese Law and Economics (CIRCLE)

Prof. Dr. Georg Gesk

 

Link:  https://www.circle.uni-osnabrueck.de/startseite.html

 

 

Staatliche Universität Kaohsiung
Lehrstuhl für Strafrecht
und Strafprozessrecht

Professor Dr. Jiuan-Yih Wu

Link:  http://www.nuk2.edu.tw/jiuanyihwu/

 

 


Universität Szeged, Ungarn
Lehrstuhl für Strafrecht

Professor Dr. Ferenc Nagy

Link:  http://www.juris.u-szeged.hu/juris/index.html 

 

 

Deutsche Hochschule der Polizei

Professor Dr. Peter Rackow

Professor Dr. Dieter Kugelmann

 

Link:  http://www.dhpol.de/de/index.php

 

 

 

Professor Dr. Stefano Ruggeri, Lehrstuhl für Strafprozessrecht, Universität Messina, Italien

 

 

Link:  http://www.unime.it/

 

 

Dr. Rosario Pulvirenti, Direktor des CUMI (Consorzio Universitario Megara Ibleo, Italien)

"ZEIS im Dialog" - Die Vortragsreihe

Mit der Vortragsreihe ist es dem ZEIS gelungen, ein Forum für aktuelle strafrechtliche Themen in Osnabrück zu schaffen. Es werden Vorträge zu ausgewählten Problemen organisiert, zu denen jeweils anerkannte Experten referieren und diskutieren werden.

Seit August 2010 wird „ZEIS im Dialog“ in Zusammenarbeit mit der Polizeidirektion Osnabrück als Kooperationspartner des ZEIS veranstaltet. Als neue Kooperationspartner beteiligen sich seit Mai 2011 auch das Landgericht Osnabrück und die Staatsanwaltschaft Osnabrück an der Ausrichtung der Vortragsreihe.

Die Referate richten sich nicht nur an Juristen und Studierende der Rechtswissenschaft, sondern auch an Studenten anderer Fachbereiche und interessierte Bürger.

 

Die Partner der Veranstaltungsreihe "ZEIS im Dialog":

Datum Zeitung Titel Link
08.07.2012 Osnabrücker Nachrichten (ON) am Sonntag Angebote im Internet: Auftragskiller & Drogen - ZEIS im Dialog: Die dunkle und die helle Seite des Internets (Nachbericht ZEIS im Dialog vom 2.7.2012)  Zum Beitrag
11.05.2011 Ostfriesen Zeitung Ort für Hochsicherheitstrakt bald klar (Nachbericht ZEIS im Dialog vom 9.5.2011)  Zum Beitrag
11.05.2011 Neue Osnabrücker Zeitung (NOZ) Hochgefährliche Täter kommen nicht automatisch frei (Nachbericht ZEIS im Dialog vom 9.5.2011)  Zum Beitrag Zum Beitrag
15.04.2011 Neue Osnabrücker Zeitung (NOZ) Einsperren - und zwar für immer? (Ankündigung ZEIS im Dialog vom 9.5.2011)  Zum Beitrag
18.03.2011 Judicial Weekly Deutsch-taiwanesisches Strafrechtsforum  Zum Beitrag
26.01.2011 Neue Osnabrücker Zeitung (NOZ) Sicherheit und Freiheit als Konkurrenten? (Nachbericht ZEIS im Dialog vom 24.1.2011)  Zum Beitrag
21.01.2011 Neue Osnabrücker Zeitung (NOZ) Rechtsstaat, Terrorismus und Strafverfolgung (Ankündigung ZEIS im Dialog vom 24.1.2011)  Zum Beitrag

"Das Internet - ein rechtsfreier Raum“ ZEIS im Dialog am 2.7.2012

Herr Oberstaatsanwalt Rainer Franosch und Herr Sebastian Nerz, stellv. Bundesvorsitzende der Piraten, konnten als Referenten gewonnen werden.

Am 02. Juli 2012 fand die sechste Veranstaltung der Vortragsreihe „ZEIS im Dialog“ statt. Zu dem Thema „Das Internet – ein rechtsfreier Raum?“ begrüßten Herr Prof. Dr. Sinn und Frau Polizeipräsidentin Heike Fischer die Besucher zu Vorträgen von Herrn Oberstaatsanwalt Rainer Franosch sowie Herrn Sebastian Nerz, dem stellv. Bundesvorsitzenden der Piratenpartei.

Herr OStA Rainer Franosch eröffnete den Abend mit seinem Vortrag „Zur Notwendigkeit von effektiven Ermittlungsmöglichkeiten im Internet“. Hierbei veranschaulichte er eindrucksvoll, in welch umfänglicher Art und Weise das Internet bereits heute für kriminelle Zwecke genutzt wird. OStA Franosch zeigte hierdurch, dass die Optionen, das Internet für Straftaten zu missbrauchen, mindestens genauso zahlreich sind wie die die Chancen, das Internet für legale Interessen zu nutzen.

OStA Franosch stellte dar, dass das Internet vor allem für Straftaten in betrügerischem Zusammenhang genutzt würde. Ebenso werde das Internet  im Bereich des Kindesmissbrauchs und der Verbreitung von Kinderpornographie ausgenutzt.

Im zweiten Teil seines Vortrags machte er auf die rechtlichen und tatsächlichen Probleme der Verfolgung von Straftaten im Internet aufmerksam, die in der weltweiten Vernetzung der Straftäter liege, zum Teil aber auch aufgrund der Abschaffung der Vorratsdatenspeicherung sowie der Anonymität und Anonymisierung der User bestehe.

In dem sich anschließenden Vortrag sprach Sebastian Nerz, der stellvertretende Bundesvorsitzende der Piratenpartei, über die „Chancen für die Freiheit im Internet“. Zunächst zeigte er die umfangreichen neuen und durch das Internet gewonnenen Möglichkeiten auf und erläuterte die Bedeutung der Erfindung des world wide web für die Gesellschaft. Im gleichen Atemzug räumte er auch die Probleme, die sich mit der Einführung des Internet ergeben haben, ein. Nerz stellte klar, weshalb er dafür eintrete, dass für das Internet die gleichen Regeln zu gelten hätten wie auch für das Leben außerhalb: Da auch im wirklichen Leben eine vollständige Kontrolle aller Aufenthaltsorte nicht möglich sei, dürfe auch im Internet kein vollständiges Bewegungsprofil für jeden User angelegt werden, auf das die Polizei nach Bedarf zugreifen könne.

Nerz wies auch auf das große Missbrauchspotential der Vorratsdatenspeicherung hin und erinnerte an die Gefahr des Dammbruchs, wenn eine flächendeckende Überwachung aller im Internet anfallenden Daten eingeführt werde.

Diese beiden konträren Positionen bildeten auch für die sich anschließende Diskussion einen fruchtbaren Boden. Die Zuhörer hatten die Gelegenheit, gleich zwei im Bereich des Internet spezialisierte Referenten zu den Chancen und Risiken des Internet zu befragen und ihre eigenen Standpunkte für und wider einer Ausweitung der Ermittlungsbefugnisse staatlicher Behörden einzubringen. Die Beiträge waren zahlreich, wodurch deutlich wurde, dass die ZEIS-Partner mit dem Thema wieder einmal ein aktuelles Thema gefunden hatten.

 Zum Presseartikel gelangen Sie hier.

ZiD - Fall Gäfgen Nachbericht „Entschädigung für einen Mörder? -Der Fall des Magnus Gäfgen und seine Konsequenzen“

Die Vortragsreihe „ZEIS im Dialog“, eine Kooperation zwischen dem Zentrum für Europäische und Internationale Strafrechtsstudien (ZEIS), der Polizeidirektion Osnabrück sowie dem Landgericht und der Staatsanwaltschaft Osnabrück, wurde am Montag, d. 14.11.2011, fortgesetzt.

„Entschädigung für einen Mörder? - Der Fall des Magnus Gäfgen und seine Konsequenzen“, so lautete das Thema des Abends und lockte auch dieses Mal zahlreiche Interessierte in die Räumlichkeiten des European Legal Studies Institute, Süsterstraße 28, 49074 Osnabrück.
Mit den Referenten Generalstaatsanwalt a.D. Dieter Anders und Professor Dr. Oliver Dörr, LL.M. (Lond.), konnten zwei ausgewiesene Experten für die Veranstaltung gewonnen werden. „Rettung oder Folter? Der Fall Gäfgen vor deutschen Gerichten“ lautet der Titel des Eröffnungsvortrags von Generalstaatsanwalt a.D. Dieter Anders.
Prof. Dr. Oliver Dörr referierte im Anschluss zum Titel „Entschädigung für Verstöße gegen die EMRK - Völker- und verfassungsrechtliche Grundlagen im Fall Gäfgen.
Generalstaatsanwalt a.D. Anders stellte zu Beginn seiner Ausführungen klar, dass man bei der rechtlichen Würdigung der Folterandrohung auch einem Kindsentführer gegenüber „den Kopf und das Bauchgefühl strikt voneinander trennen müsse.“ Er verdeutlichte in sehr anschaulicher Weise, dass die Menschenrechte auch für Schwerstkriminelle Anwendung zu finden hätten. Gleiches gelte auch für das staatliche Folterverbot bzw. für das Verbot der Folterandrohung. Das Frankfurter Landgericht stellte eine „schwere Verletzung der Menschenwürde“ des Kindsmörders Gäfgen fest und erkannte diesem eine Entschädigungssumme von rund 3000 Euro gegen das Land Hessen zu, da ihm in ersten Vernehmungen Folter angedroht worden sei.
Prof. Dr. Oliver Dörr ging im Anschluss u. a. auf die Entschädigung näher ein. Auch er vertrat die Kernaussage seines Vorredners. Die Menschenwürde, dieses höchste Verfassungsgut, könne keinem Menschen abgesprochen werden. Mag es angesichts der von dem Kläger begangenen Straftat auch noch so schwerfallen.

Dass es manchmal eben doch nicht so einfach ist, „Kopf und Bauch voneinander zu trennen“, zeigten auch die anschließenden Diskussionsbeiträge aus dem Publikum.

Die Vortragsreihe „ZEIS im Dialog“ wird voraussichtlich im Frühjahr 2012 fortgesetzt.

(auf dem Bild v.l.n.r.): Antonius Fahnemann, Prof. Dr. Oliver Dörr, Dieter Anders, Prof. Dr. Arndt Sinn, Heike Fischer, Andreas Heuer

ZEIS im Dialog 09.05.2011 "Die Zukunft der Sicherungsverwahrung“ Ein Rückblick

Die vierte Veranstaltung der Vortragsreihe „ZEIS im Dialog“ am 9.5.2011 zu dem Thema „Die Zukunft der Sicherungsverwahrung“ fand aufgrund der Aktualität der Debatte anlässlich des aufsehenerregenden Urteils des Bundesverfassungsgerichts vom 4.5.2011 großen Zuspruch. Die sehr gut besuchte Veranstaltung der vom ZEIS, der Polizeidirektion, des Landgerichts sowie der Staatsanwaltschaft Osnabrück in Kooperation organisierten Vortragsreihe zog 150 Zuhörer an. Mit den neu gewonnenen Kooperationspartnern, dem Präsidenten des Landgericht Antonius Fahnemann und dem Leitenden Oberstaatsanwalt Andreas Heuer, bildet die Vortragsreihe nun die wichtigsten strafrechtlichen Institutionen in Osnabrück ab.

Die zwei Referenten, Prof. Dr. Jörg Kinzig (Universität Tübingen) und der Niedersächsische Justizminister Bernd Busemann, gingen in ihren Vorträgen immer wieder auf die richtungsweisende Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts ein, durch die eine vollständige Neuregelung der Sicherungsverwahrung geboten ist.

Kinzig erläuterte in seinem Vortrag zunächst die Entwicklung der gesetzlichen Regelungen zur Sicherungsverwahrung und stellte auch die Auswirkungen auf die Anzahl der Unterbringungen durch die Gesetzesänderungen dar. Im Folgenden ging der Tübinger Professor, der einen der in dem aktuellen BVerfG-Urteil betroffenen Beschwerdeführer vor dem BVerfG vertrat, auf die Einführung des neuen Therapieunterbringungsgesetzes ThUG und die Problematik der aktuellen Regelungen der Sicherungsverwahrung ein, indem er betonte, dass eine Neufassung der Regelungen mit Bedacht vorgenommen werden müsse. 

Anschließend sprach der Niedersächsische Justizminister Bernd Busemann, der betonte, dass der Bundesgesetzgeber, mit Unterstützung der Länder, die Chance für eine tragfähige Neuregelung nutzen müsse, aufgrund derer die Gesellschaft in Zukunft vor besonders gefährlichen Straftätern geschützt werden könne. Er erklärte, eine Entscheidung über neue Unterbringungsorte sei noch nicht getroffen worden, müsse aber zeitnah gefunden werden. Schließlich bekräftigte er, die Politik würde Ihre Aufgabe, die Bevölkerung vor gefährlichen Straftätern zu schützen, aufgrund dieses Urteils nicht vernachlässigen. Allerdings sei die Kostenfrage angesichts der bevorstehenden Neuregelung noch nicht entschieden. 

Am Ende der Veranstaltung stellten sich die beiden Referenten noch den Fragen des Publikums.

ZEIS im Dialog: Veranstaltung am 24.01.2011

"Sicherheitsvorsorge im Rechtsstaat“

„ZEIS“ und Polizeidirektion Osnabrück laden zu Vortragsveranstaltung ein

Herr Minister Uwe Schünemann und Herr Generalstaatsanwalt Horst Rudolf Finger konnten als Referenten gewonnen werden

Am 24. Januar 2011 startet die Vortragsreihe „ZEIS im Dialog“ erstmals als Kooperation zwischen der Polizeidirektion Osnabrück und dem Zentrum für Europäische und Internationale Strafrechtsstudien (ZEIS) in das neue Jahr. In der Auftaktveranstaltung für das Jahr 2011 wird das besonders brisante und hochaktuelle Thema „Sicherheitsvorsorge im Rechtsstaat“ behandelt.
 
Mit Herrn Minister Uwe Schünemann und Herrn Generalstaatsanwalt Horst Rudolf Finger konnten zwei hervorragende Experten als Referenten für die Veranstaltung gewonnen werden. Diese beginnt um 19:00 Uhr s.t. im Raum 44/E03 des European Legal Studies Institute (ELSI), Süsterstraße 28, Osnabrück. Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen.
 
"Wehrhafter Rechtsstaat und terroristische Bedrohung“ - Vor welchen Herausforderungen steht staatliche Sicherheitsvorsorge?“ lautet der Titel des Eröffnungsvortrages von Herrn Minister Uwe Schünemann. Im nachfolgenden Vortrag referiert Herr Generalstaatsanwalt Horst Rudolf Finger zum Titel „Chancen der Strafverfolgung gegen Terrorismus“. Im Anschluss wird es die Gelegenheit zur Diskussion geben.
 
Mit der Vortragsreihe ist es dem ZEIS unter der Federführung seines Direktors Professor Dr. Arndt Sinn gelungen, ein Forum für aktuelle strafrechtliche Themen in Osnabrück zu schaffen. Ab 2011 wird die Vortragsreihe „ZEIS im Dialog“ in Zusammenarbeit mit der Polizeidirektion Osnabrück und deren Polizeipräsidentin Heike Fischer stattfinden. Es werden Vorträge zu ausgewählten Problemen organisiert, zu denen jeweils anerkannte Experten referieren und diskutieren werden. Die Vortragsreihe wendet sich gleichermaßen an Juristen und Studierende der Rechtswissenschaft, Studierende anderer Fachbereiche, Polizeibeamte und die interessierte Öffentlichkeit.

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

sehr geehrte Damen und Herren,

am 30. Juni 2010 findet die zweite Veranstaltung der Vortragsreihe „ZEIS im Dialog“ mit einem Vortrag zum Thema „Europäisches Strafrecht und das Zollstrafrecht“ statt. Es ist mir daher eine große Freude, Sie zur Vortragsveranstaltung

„Europäische Strafrecht und das Zollstrafrecht“ am 30. Juni 2010, 18.00 Uhr c.t.

in den Vortragsraum 22/215 des Fachbereichs Rechtswissenschaften, Heger-Tor-Wall 14, Osnabrück einzuladen.

Dem ZEIS ist es gelungen, mit Dr. Thomas Möller, Sachgebietsleiter beim Hauptzollamt Osnabrück, einen ausgewiesenen Experten zu dieser Thematik zu gewinnen.

„Europa ein Paradies für Schmuggler? Die Verfolgung der Zolldelikte in der Europäischen Union“

lautet der Titel des Vortrags.

Im Anschluss wird es die Gelegenheit zur Diskussion geben.

Herr Dr. Thomas Möller hat sich in seiner beruflichen und wissenschaftlichen Arbeit intensiv mit dem Themenkomplex beschäftigt, und er ist Gastdozent der Bundesfinanzakademie. Gemeinsam mit Oberstaatsanwalt Dr. Retemeyer ist Dr. Thomas Möller Herausgeber und Bearbeiter des Werks „Zoll- und Verbrauchssteuerstrafrecht“.

Mit der Vortragsreihe ist es dem ZEIS gelungen, ein Forum für aktuelle strafrechtliche Themen in Osnabrück zu schaffen. Es werden Vorträge zu ausgewählten Problemen organisiert, zu denen jeweils anerkannte Experten referieren und diskutieren werden. Ab August 2010 wird „ZEIS im Dialog“ in Zusammenarbeit mit der Polizeidirektion Osnabrück als Kooperationspartner des ZEIS veranstaltet. Die Referate richten sich nicht nur an Juristen und Studierende der Rechtswissenschaft, sondern auch an Studenten anderer Fachbereiche und interessierte Bürger.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

Prof. Dr. Arndt Sinn

Direktor des ZEIS

ZiD - Auftakt

Am 07. Juni 2010 startet die Vortragsreihe „ZEIS im Dialog“ mit Vorträgen zum Thema „Terrorismus“. Es ist mir daher eine große Freude, Sie zur

Auftaktveranstaltung „Terrorismus“ am 07. Juni 2010, 18.00 Uhr

in den Vortragsraum 44/E03 des European Legal Studies Institute (ELSI), Süsterstraße 28, Osnabrück einzuladen.

Dem ZEIS ist es gelungen, mit Professor Dr. Mark Zöller, Lehrstuhl für Deutsches, Europäisches und Internationales Strafrecht und Strafprozessrecht an der Universität Trier, und Professor Dr. Ulrich Schneckener, Professor für Internationale Beziehungen & Friedens- und Konfliktforschung an der Universität Osnabrück, zwei ausgewiesene Experten zu dieser hochaktuellen Thematik zu gewinnen.

„Terrorismusbekämpfung durch Strafrecht – Wege und Irrwege“

lautet der Titel des Vortrags von Professor Dr. Zöller und Professor Dr. Schneckener referiert zum Thema:

„Warum sich Terrorismus nicht besiegen lässt – Über Möglichkeiten und Grenzen der Terrorismusbekämpfung“

 

Im Anschluss an die Vorträge wird eine Diskussion stattfinden.

Beide Referenten haben sich gleichermaßen in ihrem bisherigen wissenschaftlichen Werk mit dem Themenkomplex Terrorismus beschäftigt und gelten als Experten auf diesem Gebiet.

Mit der Vortragsreihe ist es dem ZEIS gelungen, ein Forum für aktuelle strafrechtliche Themen in Osnabrück zu schaffen. Es werden Vorträge zu ausgewählten Problemen organisiert, zu denen jeweils anerkannte Experten referieren und diskutieren werden. Ab August 2010 wird „ZEIS im Dialog“ in Zusammenarbeit mit der Polizeidirektion Osnabrück als Kooperationspartner des ZEIS veranstaltet. Die Referate richten sich nicht nur an Juristen und Studierende der Rechtswissenschaft, sondern auch an Studenten anderer Fachbereiche und interessierte Bürger.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

Professor Dr. Arndt Sinn

Das ZEIS unterhält eine Bibliothek mit fremdsprachiger ausländischer strafrechtlicher Literatur und Arbeitsplätzen für Gastwissenschaftler.

 Weitere Informationen folgen demnächst.

Das Zentrum für Europäische und Internationale Strafrechtsstudien (ZEIS) ist seit dem 21. Juni 2011 bei den Vereinten Nationen als nichtstaatliche Organisation (Non-Governmental Organisation, kurz: NGO) registriert. 

Das internationale Profil des ZEIS, das sich in zahlreichen weltweiten Partnerschaften mit wissenschaftlichen Institutionen widerspiegelt, wird durch die Aufnahme in das Netzwerk der Vereinten Nationen weiter ausgebaut. Damit ist es gelungen, einen besseren Zugang zu Konferenzen und Meetings innerhalb der Vereinten Nationen zu erhalten. Dem ZEIS werden dadurch neue Möglichkeiten eröffnet, UN-Projekte intensiver begleiten zu können. Aber auch die Projekte des ZEIS können innerhalb dieser weltumspannenden Datenbank einem größeren internationalen Kreis von interessierten Personen aller zivilen Bereiche vorgestellt werden. Diese internationale Plattform bietet sich hervorragend dafür an, die Ziele des ZEIS - die Erforschung des Europäischen und Internationalen Strafrechts mit den jeweiligen interdisziplinären Bezügen entsprechend der wissenschaftlichen, praktischen und gesellschaftlichen Bedeutung - noch konsequenter zu verwirklichen.

Mit diesem wichtigen Schritt schafft das ZEIS zum einen die Grundlage für eine Vernetzung mit vielen Institutionen und Einrichtungen der UN sowie zahlreichen anderen nichtstaatlichen Organisationen. Zum anderen ist durch die Registrierung des ZEIS die Voraussetzung dafür geschaffen worden, den Konsultativstatus beim Wirtschafts- und Sozialrat (ECOSOC) beantragen zu können.

 

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Projektarbeit

Auswirkungen der Liberalisierung des Internethandels in Europa auf den Phänomenbereich der Arzneimittelkriminalität (ALPhA)

ZEIS führt Forschungsverbund zur Arzneimittelkriminalität

Rechtswissenschaftler der Universität Osnabrück initiieren überregionalen Forschungsverbund Mit einem Gesamtvolumen von rund 1,7 Millionen Euro fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung einen überregionalen Verbund zur Erforschung internetgestützter Arzneikriminalität. Federführend dabei sind Rechtwissenschaftlerinnen und –wissenschaftler der Universität Osnabrück.

Arzneimittelkriminalität ist ein Wachstumsmarkt. Er umfasst unter anderem den Handel mit Arzneimittelfälschungen oder nicht zugelassenen Medikamenten, das Sportdoping sowie den illegalen Einsatz von Tierarzneimitteln. Mehr und mehr illegale Medikamente kommen über illegale Vertriebswege auf den Markt und gefährden das Leben und die Gesundheit der Bevölkerung. Die Gewinnmargen sind hoch. Schätzungen zufolge wird durch illegale Fälschungen jährlich ein Umsatz von weltweit 75 Mrd. US-Dollar erzielt. Demgegenüber scheitert die grenzüberschreitende Strafverfolgung nicht selten an der unübersichtlichen Rechtslage. Am Zentrum für Europäische und Internationale Strafrechtsstudien (ZEIS) wurde unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Arndt Sinn eine Projektskizze erarbeitet. Ziel der Forschung ist es, die Auswirkungen der Liberalisierung des Internethandels auf das Phänomen der Arzneimittelkriminalität ganzheitlich sowie inter- und intradisziplinär zu erforschen. Deshalb wird in den nächsten zwei Jahren am ZEIS, dem European Legal Studies Institute (Prof. Dr. Hans Schulte-Nölke), dem Institut für Wirtschaftsstrafrecht (Prof. Dr. Roland Schmitz) sowie dem Institut für Kommunal- und Verwaltungsrecht (Prof. Dr. Bernd J. Hartmann, LL.M.) zusammen mit weiteren Partnern die Rechtslage aufbereitet, untersucht und bewertet. 

Zu den externen Partnern gehören die FH der Polizei Sachen, Wirtschaftsunternehmen (Lilly Deutschland), die Berufsverbände ABDA und BVDVA sowie das Bundeskriminalamt. Am Fraunhofer Institut werden die technischen Möglichkeiten erforscht, um die Schäden durch Arzneimittelkriminalität präventiv zu verhindern und illegale Vertriebswege frühzeitig zu erkennen. Die Kombination von Datenerhebung, Datenauswertung und Datengegenüberstellung ermöglicht die Aufstellung eines auf einer belastbaren Grundlage basierenden Kataloges von Handlungsempfehlungen, um nach zwei Jahren eine effektivere Bekämpfungsstrategie vorschlagen zu können.

 

Weitere Informationen für die Medien:

Prof. Dr. Arndt Sinn, Universität Osnabrück 
Fachbereich Rechtswissenschaften 
Heger-Tor-Wall 14, D-49069 Osnabrück 
Tel. +49 541 969 6133

und unter:  www.alpha.uos.de

EU-Kommission veröffentlicht Studie über die Umsetzungsmaßnahmen der Mitgliedstaaten in Bezug auf die Arzneimittelgesetzgebung

Die EU-Kommission hat eine u.a. am Zentrum für Europäische und Internationale Strafrechtsstudien (ZEIS) unter der Leitung von Prof. Dr. Arndt Sinn erarbeitete Studie publiziert und einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Vytenis Andriukaitis, der EU-Kommissar für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, mahnt die Mitgliedstaaten, dass gefälschte Arzneimittel tödlich sein können und sie deshalb die erforderlichen Maßnahmen zum Schutz der Verbraucher ergreifen sollen. In dem Bericht werden die Maßnahmen beschrieben, die die Mitgliedstaaten zur Umsetzung, Durchführung und Durchsetzung von Artikel 118a der Fälschungs-Richtlinie bisher getroffen haben, und es werden relevante Informationen über die Wirksamkeit dieser Maßnahmen gesammelt und bewertet. Sie enthält: Die in jedem Mitgliedstaat geltenden Sanktionen, einen Überblick über die Maßnahmen der einzelnen Mitgliedstaaten, eine Bewertung der Wirksamkeit der Maßnahmen, Empfehlungen zur Verbesserung der Verwirklichung der Ziele der Richtlinie.Die Studie ist in den Bericht der Kommission eingeflossen, der dem Europäischen Parlament und dem Rat im Januar 2018 übermittelt wurde.

 Hier können Sie weiter Informationen einsehen

ZEIS Konsortialpartner in Studie der EU-Kommission

ZEIS Konsortialpartner in neuer Studie der EU-Kommission Im vergangenen Monat hat ein neu gebildetes Konsortium, bestehend aus technopolis group, empirica und ZEIS, den Zuschlag für eine Studie bekommen, welche von der Europäischen Kommission in Auftrag gegeben wurde.

Hintergrund dieser Studie („Transpose Pharma“) ist, dass die Kommission bis zum 02.01.2018 dem Europäischen Parlament und dem Rat einen Bericht übermitteln muss, der eine Übersicht über die Umsetzungsmaßnahmen der Mitgliedsstaaten in Bezug auf Art. 118a der Richtlinie 2011/62/EU und eine Beurteilung der Wirksamkeit dieser Maßnahmen enthält.

Ziel der Studie ist zu erheben, welche nationalen Maßnahmen durchgeführt wurden um Art. 118a der Richtlinie 2011/62/EG umzusetzen. Im Konkreten soll erforscht werden, welche Arten von Sanktionen (Strafrechtliche, Verwaltungsrechtliche und Zivilrechtliche) diesbezüglich in den unterschiedlichen Mitgliedstaaten vorhanden sind.

Das ZEIS kann für dieses Projekt zum Teil auf die Ergebnisse des ALPhA-Projekts aufbauen, welches im letzten Juni erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Eine Vielzahl der Länderexperten aus ALPhA, sowie alle Mitarbeiter des ZEIS, die schon für ALPhA arbeiteten, sind auch an „Transpose Pharma“ beteiligt.

Hochspezifische Krebsmedikamente werden häufig von wenigen Herstellern angeboten und global produziert und transportiert. Unterbrechungen in Produktion und Logistik haben starke Auswirkungen auf die Gesundheit, bzw. das Überleben von Patient*innen in Deutschland, Europa und weltweit. 

Die schmale Produktions- und Logistikkette ist schon durch Alltagsgefahren (Wegfall von Rohstoffen, natürliche Unterbrechungen in der Lieferkette, unsachgemäßer Transport und Lagerung etc.) sensibel. Hinzu kommen zunehmende Aktivitäten der Organisierten Kriminalität in dem hochprofitablen Bereich. Auf Grund der besonderen gesellschaftlichen Sensibilität bei Krebserkrankungen, sind diese Arzneimittel auch mögliches Ziel politischer und terroristischer Störungen (z.B. Cyberattacken) und Erpressungen

Auf Betreiben des „Forums Vernetzte Sicherheit gGmbH“, welches der „Initiative Innovationskraft für Sicherheit in der Wirtschaft“ (IISW) vorsteht, hat sich nun ein Forschungskonsortium konstituiert, um in diesem Bereich an neuen Sicherheitslösungen mit Hilfe Künstlicher Intelligenz (KI) zu arbeiten. Der Name des Projektes lautet „Sicherheit in der Pharma-Logistik“. Das international verwendete Akronym „s4pt“ steht für „Security for Pharma-Transportation“. Das Konsortium wird ein KI-Tool entwickeln, das die Versorgungssicherheit für hochspezifische und lebenswichtige Medikamente entlang der gesamten Wertschöpfungskette verbessert. Dazu gehört die frühzeitige Vorhersage möglicher Produktionsengpässe, die Absicherung der Liefernetze sowie die Resilienz gegenüber digitalen Threats und kriminellen sowie terroristischen Bedrohungen. Die bestehenden und unterschiedlichen Track&Trace-Standards werden berücksichtigt. Ergänzend werden die rechtlichen/politischen Rahmenbedingungen im internationalen Warenverkehr im Hinblick auf diese spezifische Produktgruppe untersucht und Lösungsvorschläge unterbreitet. Innerhalb von zwei Jahren wird ein Demonstrator entstehen, der im Anschluss zum Marktstandard entwickelt werden soll.

Das Vorhaben ist binational angelegt und wird vom deutschen Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Programm „Forschung für die zivile Sicherheit“ und dem österreichischen Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) im Sicherheitsforschungsprogramm KIRAS finanziell gefördert. Bei erfolgreichem Projektverlauf ist das zu entwickelnde Tool geeignet, die globalen Lieferketten sensibler Produkte signifikant und ganzheitlich abzusichern.

Mitglieder des Konsortiums:

  • Bayer AG
  • Zentrum für Europäische und Internationale Strafrechtsstudien, Universität Osnabrück
  • Forum Vernetzte Sicherheit gGmbH (Projektkoordinator)
  • Wirtschaftskammer Österreich
  • netwiss OG
  • Manova GesmbH
  • Spedition Russia GesmbH
  • Institut für Logistik, Fachhochschule Oberösterreich

Das Fördervorhaben hat im März 2019 begonnen und umfasst 24 Projektmonate. Im Laufe des Projektes ist die Schaffung eines Projektbeirats vorgesehen. Ebenso soll ab dem Projektmonat 13 ein umfassender Community-Check innerhalb von Stakeholdern und potentiellen Bedarfsträgern erfolgen. Ergänzende Informationen finden Sie auch auf den Seiten des  Sicherheitsforschungsprogramms der Bundesregierung.

Meilenstein der Sicherheitsforschung Deutschlandweit umfangreichstes Forschungsprojekt zur Organisierten Kriminalität startet an der Universität Osnabrück

Organisierte Kriminalität ist ein bedeutsames Thema in der deutschen und europäischen Kriminalpolitik sowie im öffentlichen Diskurs. Mit der Entwicklung neuer Technologien, der Etablierung neuer Märkte und mit vielfältigen gesellschaftlichen und rechtlichen Veränderungen unterliegt Organisierte Kriminalität jedoch einem stetigen Wandel, der einer ebenso flexiblen und zeitgemäßen Antwort der Strafverfolgungsbehörden bedarf. Ziel eines neuen Forschungsprojekts an der Universität Osnabrück ist es, das Phänomen der „Organisierten Kriminalität 3.0“ ganzheitlich und insbesondere rechtlich zu erfassen, seine Strukturen und Bedrohungspotentiale zu analysieren und Strategien zur Prävention und Repression zu entwickeln. 

Hierzu treffen ab dem 1. Oktober 2020 unter der Koordination des Osnabrücker Zentrums für Europäische und internationale Strafrechtsstudien (ZEIS) unter Prof. Dr. Prof. h.c. Arndt Sinn eine Vielzahl von Partnern aus Wissenschaft und Praxis zusammen. Gefördert durch Mittel des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) im Programm „Forschung für die zivile Sicherheit“, stellt das dreijährige Projekt das in Deutschland größte seiner Art dar und ist ein Meilenstein der Sicherheitsforschung. Beteiligt sind neben dem ZEIS auch:

 

  • das Institut für Wirtschaftsstrafrecht der Universität Osnabrück
  • das Institut für Kriminologie der Universität Tübingen
  • die Deutsche Hochschule der Polizei
  • das Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie
  • die Landeskriminalämter Baden-Württemberg und Brandenburg
  • die Generalzolldirektion
  • die Generalstaatsanwaltschaften Frankfurt a.M. und Rheinland-Pfalz/Koblenz
  • die Staatsanwaltschaften Düsseldorf und Darmstadt.

„Entscheidend ist es, dem Wandel der Zeit gerecht zu werden und den Blick für die gegenwärtigen Entwicklungen und Bedrohungen im Bereich der Organisierten Kriminalität zu schärfen“, betont Prof. Sinn zum Projektauftakt. „Hierfür bedarf einer Überprüfung unserer Sicherheitsstrategie, ausgehend von der rechtlichen Erfassung des Phänomens bis hin zur Prozessanalyse in der Praxis“. Zu diesem Zweck bedient sich die bundesweite Forschungskooperation eines interdisziplinären methodischen Ansatzes, der rechtliche, empirische und strategische Gesichtspunkte vereint. Aus einer rechtlichen Perspektive wird das Forschungsprojekt auf der Grundlage der erhobenen Daten eine strafrechtliche Definition der Organisierten Kriminalität entwerfen und die Verbindungen zur Wirtschaftskriminalität herausarbeiten. Aus empirischer und technischer Sicht wird es ein umfassendes OK-Lagebild erstellen sowie ein Unterstützungsprogramm (Crawler) zur Aufspürung von OK-typischen Verhaltensweisen im Internet entwickeln. Vor einem kriminalstrategischen Hintergrund soll sodann das von Organisierter Kriminalität in Zukunft ausgehende Bedrohungspotential für die Bevölkerung abgeschätzt und die damit zusammenhängenden Arbeitsprozesse und Möglichkeiten im Ermittlungsverfahren bewertet werden, um den sich ergebenden Anpassungsbedarf in der Sicherheitsarchitektur Deutschlands zu ermitteln.

 Zur Projekthomepage

Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Prof. h.c. Arndt Sinn, Universität Osnabrück 
Fachbereich Rechtswissenschaften
Heger-Tor-Wall 14, 49074 Osnabrück
Tel.: +49 541 969 6133