ZEIS Schriftenreihe
Hirschmann, Mathias (Hrsg.) Besitzbetrug und Besitzerpressung
Diskussion um den Vermögensbegriff anhand der Strafbarkeit vorübergehenden Besitzentzuges, unter besonderer Berücksichtigung des furtum usus 2020, 242 Seiten, ab 32,99 €
ISBN 978-3-8471-1146-7
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Zum Inhalt: Mathias Hirschmann beurteilt in seinem Band die Vermögenszugehörigkeit bloßen Besitzes. Dabei nimmt er den ökonomisch-juristischen Vermögensbegriff zum Ausgang, arbeitet jedoch einen neuen Ansatz zur Bestimmung wirtschaftlichen Wertes heraus. Statt den Anschaffungspreis einer Sache für maßgeblich zu erachten, soll es einzig auf einen Veräußerungswert ankommen. Der Autor untersucht den Vermögenswert des Besitzes. Eine Vermögenszugehörigkeit bloßen Besitzes läuft schließlich jedoch dem eindeutigen Willen des Gesetzgebers zuwider. Hierzu werden das im deutschen Strafrecht grundsätzlich straflose furtum usus sowie der § 248b StGB historisch betrachtet. Danach sind Besitzbetrug und Besitzerpressung de lege lata straflos. Der Band schließt mit einer ausführlichen Analyse der Rechtsprechung zu diesem Thema.
In his volume Mathias Hirschmann evaluates the Vermögenszugehörigkeit bloßen Besitzes. Based on the economic-legal term he takes a new approach on determining the economic value. Instead of taking the cost price into consideration, the residual value should be considered relevant. The author analyses the value of an asset. However, Vermögenszugehörigkeit bloßen Besitzes is not in line with the distinct will of the legislation. Here, the offence furtum usus, basically unpunished in Germany as well as § 248b of the German Criminal Code will be analysed historically. Accordingly, asset fraud and asset extortion remain de lege lata unpunished. The volume concludes with a comprehensive analysis of the jurisdiction on this subject.
Der Autor: Dr. Mathias Hirschmann ist ehemaliger Polizeikommissar und studierte Rechtswissenschaften an der Universität Osnabrück. Derzeit arbeitet er als Staatsanwalt in Oldenburg. |
Gesk, Georg Michael / Sinn, Arndt (Hrsg.) Organisierte Kriminalität und Terrorismus im Rechtsvergleich
Deutsch-Chinesischer Rechtsdialog, Band I 2019, 276 Seiten, ab 37,99 €
ISBN 978-3-8471-0951-8
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Zum Inhalt: Organisierte Kriminalität und Terrorismus sind gemeinsame Probleme ohne gemeinsame Definition. Die Internationalisierung der beiden Probleme und ihrer hybriden Formen betrifft Deutschland ebenso wie China. Dennoch fehlen oft die Voraussetzungen für eine gemeinsame Antwort im materiellen Strafrecht und im Strafprozessrecht. Auch die verfassungsrechtlichen und politischen Vorgaben differieren stark. Der Versuch, trotz all dieser Diskrepanzen Möglichkeiten und Ansätze für einstimmige Problemlösungen zu finden, ist daher so schwer wie wichtig. Die Autorinnen und Autoren lassen den Leser an ihren Analysen und ihrer Kritik an bestehenden Strukturen teilhaben, sodass Unterschiede ebenso deutlich werden, wie die sich trotzdem bietenden konkreten Möglichkeiten der notwendigen Zusammenarbeit. Dieser Band erarbeitet somit Grundlagen für das Verständnis der jeweils anderen Seite.
Organized crime, terrorism and hybrid forms of both are internationalized problems, affecting Germany as much as China. It is important to find solutions working for both sides without compromising social and political values. Since both countries differ in their normative preconditions and institutional setup, such a common response is difficult to reach. Differences in material criminal law as well as in criminal procedure law are obvious. Further frictions arise from constitutional and institutional aspects. Still, the authors engage in a common analysis of related phenomena and do not refrain from criticizing deficiencies in existing normative and institutional structures. This enables the reader to realize differences and to learn about possibilities for common action.
Die Autoren: Prof. Dr. Georg Gesk schloss als erster westlicher Ausländer an der National Taiwan University eine juristische Promotion in chinesischer Sprache ab. Nach 15 Jahren Lehrtätigkeit an mehreren taiwanesischen Universitäten hat er jetzt die Professur für chinesisches Recht (gefördert von der Sievert-Stiftung für Wissenschaft und Kultur) inne und leitet das CIRCLE, beide an der Universität Osnabrück.
Prof. Dr. Prof. h.c. Arndt Sinn ist Gründer und Direktor des Zentrums für Europäische und Internationale Strafrechtsstudien und lehrt Deutsches und Europäisches Straf- und Strafprozessrecht, Internationales Strafrecht sowie Strafrechtsvergleichung an der Universität Osnabrück. Er ist Verfasser zahlreicher Aufsätze und Bücher zur Organisierten Kriminalität sowie Mitglied im wissenschaftlichen Beirat zum SOCTA Bericht Europols. |
Moeller, Uriel (Hrsg.) Definition und Grenzen der Vorverlagerung von Strafbarkeit
Diskussionsstand, Rechtsgeschichte und kausalitätstheoretische Bezüge 2018, 347 Seiten, ab 39,99 €
ISBN 978-3-8471-0906-8
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Zum Inhalt: Die Strafrechtswissenschaft hat sich eingehend mit dem Erhalt von straffreien Räumen und den Grenzen der Vorverlagerung beschäftigt. Trotz der häufigen Verwendung des Begriffs »Vorverlagerung« werden dessen Merkmale jedoch kaum diskutiert. Er ist bisher weitestgehend unerforscht geblieben und seine Herkunft ungeklärt. Des Weiteren kommt in der Aufforderung, das »Verursachungsdogma« durch Vorverlagerung zu überwinden, ein enges Verhältnis zur Kausalitätstheorie zum Ausdruck, welches ebenfalls noch nicht hinreichend untersucht wurde. Die neuesten Entwicklungen der Kausalitätstheorie ab den 2000er-Jahren wurden bisher nicht mit der Debatte um die Grenzen der Vorverlagerung in Verbindung gebracht. Dem widmet sich der Autor und entwickelt daraus Definition und Grenzen der Vorverlagerung.
Safeguarding freedom against preventive criminalization ( Vorverlagerung ) is a recurrent theme in Criminal Law research. Nevertheless, the elements of preventive criminalization have rarely been discussed. The term remains undefined, its origins unrevealed. Additionally, claims to overcome the dogma of causation via preventive criminalization exemplify a connection to causation theory. Yet, the new developments in causation theory since the early 2000s have not been introduced into the discussion on preventive criminalization. Building on the results found researching these issues, this study develops the definition and limits of preventive criminalization.
Der Autor: Dr. Uriel Moeller studierte Rechtswissenschaft an der Universität Hamburg und an der University of Edinburgh. Anschließend promovierte er an der Universität Osnabrück und der PUCRS (Brasilien) in gemeinsamer Betreuung. |
Rekate, Benjamin (Hrsg.) Die Vermeidung von Jurisdiktionskonflikten und der Grundsatz einmaliger Strafverfolgung in einem Raum der Freiheit, Sicherheit und des Rechts
Eine Untersuchung unter besonderer Berücksichtigung des Rahmenbeschlusses 2009/948/JI des Rates vom 30. November 2009 zur Vermeidung und Beilegung von Kompetenzkonflikten in Strafverfahren 2015, 399 Seiten, ab 49,99 €
ISBN 9783847104773
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Zum Inhalt: Der Autor untersucht die Grundlagen staatlicher Strafgewalterstreckung sowie die Ursachen und rechtlichen Facetten strafrechtlicher Jurisdiktionskonflikte. Die Untersuchung zeigt, dass der »Rahmenbeschluss 2009/948/JI« weder den rechtlich geschützten Interessen des Individuums noch denen der EU-Mitgliedstaaten gerecht wird und die durch den Raum der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts gestellten Anforderungen nicht zu erfüllen vermag. Die Arbeit unterbreitet einen Modellentwurf zur Zuständigkeitsverteilung zwischen den EU-Mitgliedstaaten. Ziel des Modells ist die vorhersehbare Bestimmung des für ein Verhalten maßgeblichen Strafrechts, wobei auf Grundlage des Territorialitätsprinzips auch die staatliche Wertentscheidung, ein Verhalten nicht als strafbar zu bewerten, anerkannt wird.
The author examines the basic principles of the extent of state penal power as well as the causes and legal facets of criminal jurisdictional conflicts. The study shows that Framework Decision 2009/948/JI fails to satisfactorily protect the legal interests of individuals but also of the EU member states, and is unable to fulfil the requirements of the area of freedom, security and justice. The study presents a draft model for the distribution of responsibilities among the EU member states. The aim of the model is the foreseeable determination of the criminal legislation applicable to certain conduct, whereby state value-based decisions not to deem conduct as punishable are also acknowledged on the principle of territoriality.
Der Autor: Dr. Benjamin Rekate war wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachbereich Rechtswissenschaften an der Universität Osnabrück. Derzeit ist er als Rechtsanwalt tätig. |
Sinn, Arndt (Hrsg.) Cybercrime im Rechtsvergleich
Beiträge zum deutsch-japanisch-koreanischen Strafrechtssymposium 2013 2015, 272 Seiten, ab 39,99 €
ISBN 9783847104728
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Zum Inhalt: Das Phänomen »Cybercrime« gewinnt in der Praxis der Strafverfolgung mehr und mehr an Bedeutung. Die Herausforderungen, die dabei für das Straf- und Strafprozessrecht, aber auch für die internationale Zusammenarbeit entstehen, sind enorm. Insbesondere hat das Delikt, welches mit Cybercrime im Zusammenhang steht, regelmäßig Anknüpfungspunkte in mehreren Rechtsordnungen, was die Jurisdiktion mehrerer Staaten begründen kann. Mit dem deutsch-japanisch-koreanischen Strafrechtssymposion sollen Antworten auf rechtliche Fragen gefunden werden, die mit dem Phänomen »Cybercrime« unumgänglich entstehen. Die Beiträger geben wertvolle rechtsvergleichende Einblicke in die gegenwärtige Diskussion über Cybercrime in verschiedenen Ländern.
Cybercrime is a phenomenon that does not stop at national borders or concepts of sovereignty. In particular, offences connected with cybercrime frequently have multiple links that in turn can involve the jurisdiction of multiple states. As a consequence the issue of jurisdictional conflicts arises. One of the objectives of the First German/Japanese/Korean Symposium on Criminal Law was to find answers to legal questions that inevitably arise in the context of the cybercrime phenomenon. The contributors provide valuable insights into the current debate on cybercrime in various countries. Observations on comparative law facilitate a comparative approach.
Der Autor: Prof. Dr. Arndt Sinn ist Direktor des Zentrums für Europäische und Internationale Strafrechtsstudien und lehrt Deutsches und Europäisches Straf- und Strafprozessrecht, Internationales Strafrecht sowie Strafrechtsvergleichung an der Universität Osnabrück. |
Pintaske, Patrick M. (Hrsg.) Das Palermo-Übereinkommen und sein Einfluss auf das deutsche Strafrecht
Eine Untersuchung der UN-Konvention gegen grenzüberschreitende organisierte Kriminalität und ihrer Zusatzprotokolle 2014, 498 Seiten, ab 59,99 €
ISBN 978-3-8471-0353-0
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Zum Inhalt: Dem Palermo-Übereinkommen und seinen drei Zusatzprotokollen kommt eine überragende Bedeutung bei der Verfolgung grenzüberschreitender organisierter Kriminalität zu. Dennoch fristen sie innerhalb des deutschsprachigen Rechtsraums ein Schattendasein. Die Untersuchung stellt erstmals die Konventionen im völkerrechtlichen und nationalen Kontext dar und zeigt die Umsetzungsdefizite im deutschen Strafrecht bei den Regelungen zur Bildung krimineller Vereinigungen, dem Menschenhandel, der Migrantenschleusung sowie dem Waffenhandel.
Der Autor: Patrick M. Pintaske studierte Rechtswissenschaften an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt/Oder und absolvierte nach der Zeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Osnabrück das Referendariat im Freistaat Sachsen mit Stationen u.a. beim LKA Sachsen und dem OLG Dresden. |