Freiburger Stadtrecht

Die Freiburger Stadtrechte sind Sammlungen und von Gesetzen sowie Verordnungen und sind Werke der Rechtsrezeption. Die ältesten auf Deutsch verfassten Freiburger Rechtssammlungen stammen aus dem Jahr 1120. Die Rechte dienten vor allem der Regelung der Stadtverwaltung.

Die Rechtssammlungen bauten inhaltlich auf dem Stadtrodel auf. Der Stadtrodel war eine undatierte bürgerliche Notizia und die früheste Freiburger Rechtsaufzeichnung. Er wurde in lateinischer Sprache verfasst und beinhaltete neben Ausführungen zur Gründung der Stadt weitere 80 Rechtssätze. Bis 1829 diente er als Gründungsurkunde von Freiburg.

Das Freiburger Stadtrecht von 1275 kodifizierte bereits bestehende Rechte und enthielt zum Großteil Übereinstimmungen der Regelungen des Stadtrodels, die wörtlich oder gekürzt übertragen wurden. Zuvor waren Aufzeichnung eher fragmentarischer Natur, wohingegen das Freiburger Stadtrecht von 1275 eine systematische Sammlung der Rechte enthielt. Teilweise wurde auch die Verordnung geändert, wobei der Inhalt beibehalten wurde. Zudem wurden neue Verordnungen ergänzt und die Rechtssätze erstmals thematisch sortiert.

 

Von dem Freiburger Stadtrecht des Jahres 1275 sind heute nur noch zwei Entwürfe erhalten. Allerdings wird die Annahme vertreten, dass es unwahrscheinlich ist, dass man eine offizielle Ausfertigung angefertigt hat.

Das Freiburger Stadtrecht von 1293 ergänzte das vorhandene Recht um 26 neue Verordnungen. Neben einer detaillierteren Ratsverfassung erwähnte es erstmals den Bürgermeister und Zünfte. Die Zünfte bildeten ein Drittel des Rates.

Das Freiburger Stadtrecht von 1520 wurde zur Zeit der Reformation und damit in Zeiten religiöser Spannungen erlassen. Die Fassung verband das einheimische und gemeine Recht und reformierte damit das Freiburger Stadtrecht.

Take-away

  • Älteste deutschsprachige Rechtssetzung der Stadt Freiburg im Breisgau
  • Basierend auf vorherigem Recht à Stadtrodel
  • Stadtrecht enthielt vor allem Regelungen zur Organisation der Stadtverwaltung

Quellen

  • Marita Blattmann, Die Freiburger Stadtrechte zur Zeit der Zähringer. Rekonstruktion der verlorenen Urkunden und Aufzeichnungen des 12. und 13. Jahrhunderts, Band 1, Freiburg i. Br./ Würzburg 1991, S. 6 ff., 286 f.
  • Peter Kalchthalter, Kleine Freiburger Stadtgeschichte, Regensburg 2006, S. 48 f.
  • Gerhard Köbler, Nüwe Stattrechten und Statuten der loblichen Statt Fryburg im Pryszgow gelegen, Arbeiten zur Rechts- und Sprachwissenschaft (28), Gießen 1986, www.koeblergerhard.de/Fontes/NueweStattrechtenFreiburg1520.htm, zuletzt aufgerufen am 15.04.2025.</h1>

Verfasserinnen

Lilly Kastner, Lucia Adams und Emilia Allroggen