Goethe (am Reichskammergericht)
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Auf Empfehlung seines Vaters begann Johann Wolfgang Goethe bereits mit 16 Jahren ein Studium der Jurisprudenz in Leipzig und Straßburg. Dieses schloss er in Straßburg ab, jedoch nicht, wie ursprünglich angestrebt, mit einer Dissertation, sondern nur mit einem niedrigeren Abschluss, dem Lizenziat. Daraufhin arbeitete er in der Anwaltskanzlei seines Vaters in Frankfurt, des Wirklichen Kaiserlichen Rates Dr. juris utriusque Johann Kasper Goethe (1710-1782). Während Johann Kasper Goethe, der selbst am Reichskammergericht gearbeitet hatte, die Kenntnis und Praxis der juristischen Tätigkeit und die des Reichskammergerichts als sehr nützlich und wertvoll betrachtete, zeigte Goethe viel mehr Affinität zur Literatur und Kunst und legte dabei bereits den Grundstein für bekannte Werke seiner späteren Zeit.
Auf das Drängen seines Vaters begann Goethe nach der Beendigung seines Studiums 1772 eine Tätigkeit als Praktikant am Reichskammergericht in Wetzlar. Wie Goethe mehrfach äußerte, hielt sich seine Begeisterung für diese Arbeit und die Stelle in Grenzen. So beschrieb er im 12. Buch von „Dichtung und Wahrheit“, dass die Gerichtsverhandlung, ein „fabelhaftes Fratzenspiel“ sei, welches mit „äußerlich großem Ernst betrieben wurde“.
Die Prozesse am Reichskammergericht dauerten häufig sehr lange, was Goethe missfiel. Die laufenden Prozessakten wuchsen Jahr für Jahr weiter an, da die 17 Assessoren im Reichskammergericht nicht imstande waren, die Prozesse abzuarbeiten. Zu Goethes Zeit enthielten Akten auf der „langen Bank“ zwanzigtausend Prozesse, wobei jährlich nur 60 Prozesse von den zuständigen Assessoren abgearbeitet werden konnten.
Take-away
- Auf Rat seines Vaters wurde Goethe 1772 Praktikant am Reichskammergericht, wobei er sich für diese Tätigkeit wenig interessierte.
- Aufgrund der schleppenden Arbeit des Reichskammergerichts häuften sich die Akten im Reichskammergericht auf der „langen Bank“. Dies kritisierte Goethe.
Internetquellen
- Springer Link (Zugriff am 09.12.22), „Das Reichskammergericht", https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-322-97122-7_21 (Zugriff am 08.12.2022)
- https://www.wetiflar.de/6.html (Zugriff am 08.12.2022)
Ersteller
Nic Czogalla, Johannes Wichmann, Justinian Becker, Leonie Schwedt, Oliwia Kiriakidis, Moritz Weise