Otto Friedrich von Gierke
-
Studipedia A–Z
- Accursius
- Ädil
- Allgemeines Deutsches Handelsgesetzbuch (ADHGB)
- Aufklärung
- Azo Portius von Bologna
- Bartolus de Saxoferrato
- Bernhard Windscheid
- Christian Thomasius
- Civilian
- Code civil
- Codex
- Codex Euricianius
- Codex Maximilianeus Bavaricus Civilis
- Constitutio Criminalis Carolina
- Court of Chancery
- Court of Common Pleas
- Court of Exchequer
- Coutumes
- De officio hominis et civis
- Decretum Gratiani
- Dionysius Gothofredus
- Edictum Theoderici
- Edikt
- Eike von Repgow
- Ermächtigungsgesetz
- Die Erste Kommission
- Equity
- Ewiger Landfriede
- Fehde
- Francisco de Vitoria
- Freiburger Stadtrecht
- Friedrich Carl von Savigny
- Friedrich der Große
- Gaius
- Germanisten
- Gesetz über Maßnahmen der Staatsnotwehr
- Gewohnheitsrecht
- Glossa ordinaria
- Goethe (am Reichskammergericht)
- Gottesfrieden
- Gottlieb Planck
- Immanuel Kant
- Inner Temple
- Innozenz IV
- Inns of Court
- Institutionen
- Internationales Völkerstrafrecht
- Irnerius
- Jacob Grimm
- Johannes Althusius
- Johannes Teutonicus
- Justinian
- Kaisergesetze
- Kammerrichter
- King's Bench
- Kodifikation
- Kodifikationsstreit
- Landfrieden
- Lex Ribuaria
- Lex Salica
- Lex Visigothorum
- Liber Extra
- Magdeburger Recht
- Materialistischer Fehlschluss
- Menschenrechte (im Naturrecht)
- Middle Temple
- Mos Gallicus
- Napoleon
- Nürnberger Gesetze
- Nürnberger Prozesse
- Otto Friedrich von Gierke
- Pandektenrecht
- Pape
- Privilegium de non appellando
- Prätor
- Puchta
- Radbruchsche Formel
- Reichskammergericht
- Reichskammergerichtsordnung
- Reichstagsbrandverordnung
- Romanisten
- Römische Verträge
- Sachsenspiegel
- Samuel Stryk
- Samuel von Pufendorf
- Savigny
- Schutzhaft
- Schwabenspiegel
- Stadtrechtsfamilien
- Sühneleistungsverordnung
- Thibaut
- Ulpian
- Untertananprozesse (beim Reichskammergericht)
- Urteiler (am Reichskammergericht)
- Vertrag von Lissabon
- Volksgeist
- Volksgesetzbuch
- Writ
- Zauberei (Hexerei)
- Zweite BGB Kommission
- Zwölftafelgesetz
Otto Friedrich von Gierke (*1841 in Stettin,† 1921 in Berlin) war ein herausragender deutschen Rechtswissenschaftler am Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Große Bekanntheit erlangte er durch seine Kritik an den am römischen Recht angelehnten Entwürfen des BGB und seinen Kampf für ein deutsches bürgerliches Recht. Zentrale Begriffe und Konzepte unseres heutigen modernen Rechts und Staatsverständnisses wurden durch ihn beeinflusst.
1857 begann Gierke sein Studium der Rechtswissenschaften in Berlin und Heidelberg. Ab 1865 war er Gerichtsassessor und habilitierte 1867 in Berlin mit einer Schrift zum Genossenschaftsgesetz. Diese bildete später den ersten Band seines Werkes zum Deutschen Genossenschaftsrecht. Gierke wurde daher auch als „Vater des Genossenschaftsrechts“ bezeichnet. Er legte den Grundstein für die weitere Entwicklung des Gesellschaftsrechts und insbesondere des Handelsrechts (§§ 705 ff. BGB). 1896 war Gierke Mitglied der erstmals zusammentretenden Gründungskomission für das Deutsche Rechtswörterbuch.
Als Vertreter der sogenannten Germanisten lehnte er das römische Recht, welches das Individuum und die Freiheit in den Vordergrund stellte, ab. Er war der Auffassung, dass bei der Gestaltung des Rechts vielmehr die Eigenschaft des Menschen als soziales Wesen zu betonen sei. Auf Gierke geht auch die „Theorie der realen Verbandspersönlichkeit“ zurück, welche besagt, dass zivilrechtliche Gesellschaften als eigenständige Rechtssubjekte im Verkehr auftreten. Gierke prägte ebenfalls den Begriff des Sozialrechts, womit er das Innenrecht der Verbände und Genossenschaften bezeichnete.
Take-away
- „Vater des Genossenschaftsrechts“
- Urheber der Theorie der realen Verbandspersönlichkeit (= zivilrechtliche Gesellschaften als eigenständige Rechtssubjekte)
- Prägte den Begriff des Sozialrechts
- Beteiligung am Kampf für ein deutsches bürgerliches Recht
Quellen
- Deutsche Historiker, Band VIII, S. 7-23, Hans-Ulrich Wehler (Hrsg.)/Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen/1982
- Der Staat als Genossenschaft: Zum rechtshistorischen und politischen Werk Otto von Gierkes Prof. Peter Schröder (Hrsg.)/Nomos/Baden-Baden/2021
- https://www.deutsche-biographie.de/pnd118539205.html#ndbcontent (Stand: 19.01.2023)
- https://www.hu-berlin.de/de/ueberblick/geschichte/rektoren/gierke (Stand: 19.01.2023)
Verfasser
Alina Wiese, Enya Domröse, Jule Kleen