Middle Temple

Der Middle Temple ist eine der vier Rechtsanwaltskammern in England und Wales, der sogenannten „Inns of Court“. Diese sind für die juristische Ausbildung der barristers zuständig.

Nach der normannischen Eroberung Englands im Jahr 1066 wurde die Rechtsprechung zentralisiert. Am Hof des Königs Wilhelm I. (William the Conqueror) entstanden Kammern, die die Rechtsprechung des Königs praktizierten, die Westminster Courts. Im 14. Jahrhundert gründeten die Juristen der Westminster Courts die vier Inns of Court, also die Anwaltsverbände (Inner Temple, Middle Temple, Lincoln‘s Inn und Gray‘s Inn). Der Middle Temple erhielt seinen Namen von den Tempelrittern, die vom 12. bis ins 14. Jahrhundert im Besitz des Gebäudes waren. 1388 wurde der Middle Temple zum ersten Mal schriftlich erwähnt.

Seit ca. 1400 und bis heute andauernd wird der Middle Temple als Bildungseinrichtung zur Ausbildung von Juristen genutzt. Der Middle Temple verfügt über eine umfangreiche Bibliothek mit juristischen Texten und ermöglicht seinen Mitgliedern den Aufbau eines beruflichen Netzwerks. Er bietet zudem Möglichkeiten zur Freiwilligenarbeit, das Sammeln von Berufserfahrung und Mentoring-Programme an. Unter anderem haben „Moot Courts“ einen hohen Stellenwert, in denen die Studierenden an simulierten Gerichtsverhandlungen teilnehmen und jeweils eine der Prozessparteien des fiktiven Falles vertreten.

Zudem bietet der Middle Temple seinen Mitgliedern fortlaufende Unterstützung in beruflicher Hinsicht. Dazu gehören auch Kurse, die den Mitgliedern zusätzliche Fähigkeiten vermitteln sollen.

Take-away

  • eine der vier großen Anwaltskammern in England
  • im 14. Jahrhundert durch die Westminister Courts gegründet
  • zuständig für die Zulassung zur Anwaltschaft und juristischen Ausbildung

Quellen

Verfasserinnen

Emilia Appeldorn, Jelte Matea Ehbrecht, Malena Linnemann, Eske Renneberg, Madita Seifert, Sophia Tönnies