Mos Gallicus
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Wiederherstellung des klassischen römischen Rechts, dessen Texte u.a. bei der Zusammenstellung des Corpus iuris civilis im 6. Jahrhundert durch Texteingriffe (sog. Interpolationen) verändert worden waren. Der juristische Humanismus stand mit dem Humanismus der Renaissance in Verbindung, welcher sich ebenfalls auf die Vorbilder aus der Antike stützte.
Der mos gallicus beinflusste das rechtswissenschaftliche Denken zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert erheblich. Das Kernanliegen war die Wiederherstellung der antiken Originaltexte anhand des Corpus iuris civilis, indem man nachträgliche Bearbeitungen aufspürte und entfernte.
Der mos gallicus trat wissenschaftlich und methodisch in Gegensatz zum „mos italicus". Der eher konservative mos italicus stützte sich auf die Glossatoren und Kommentatoren und führte deren Arbeit weiter.
So bestanden an vielen Universitäten zwei unterschiedliche Lehrmethoden. Diese zwei unterschiedlichen wissenschaftlichen Herangehensweisen zeigten sich auch am Reichskammergericht. Hier urteilten Richter unterschiedlich, je nachdem welcher wissenschaftlichen Strömung sie folgten.
Wichtige Vertreter des mos gallicus waren Guillaume Budé (1468-1540), Andreas Alciatus (1492-1550) und für Deutschland Ulrich Zasius (1461-1535). Dionysius Gothofredus (1549-1622) gab die bedeutendste kritische Ausgabe des Corpus iuris civilis heraus. Ein Vertreter am Reichskammergericht war Viglius van Aytta.
Take-away
- Mos gallicus als Bezeichnung einer neuen wissenschaftlicher Methode, im Gegensatz zum mos italicus
- Prägend für die Rechtswissenschaft zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert
- Kritische Methode des juristischen Humanismus mit dem Ziel der Wiederherstellung der Originaltexte des klassischen römischen Rechts
Quelle
Lepsius, Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte, Band III, abrufbar unter https://www.hrgdigital.de/.<wbr />download/pdf/mos_gallicus_mos_<wbr />italicus.pdf
Autoren
Laura Kafexholli, Marlon Hillen, Dieter Spanagel, Emma Thiemann, Lale Tiefenthal, Nina Dengler